Nikolaus-Fey Straßenname bleibt in Ebern sichtbar - und weiter?

Auf die Frage der Neuen Presse bezüglich der Entscheidung im Stadtrat zur Nikolaus Fey Str.: War´s das jetzt? Habe ich geantwortet: Ja und Nein.

Ja, der Stadtrat hat entschieden und keine Umbenennung beschlossen. Der Straßenname wird bleiben. Ist ein Stück Geschichte von Ebern.

Nein, die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der stattgefundenen Gräueltaten darf und wird nicht enden. Es muss weiter aufgezeigt werden, welche Gräueltaten und Leid von Deutschland ausging. Es muss weiter jede nachfolgende Generation aufgeklärt werden, was geschah, damit so etwas nie wieder passiert. Für den Fall Nikolaus Fey hätte das mit einer Infotafel unterstützt werden können.

Ich bin etwas enttäuscht über den Umgang mit einer erklärenden Tafel und dem Beschluss im Stadtrat, eine solche nicht zu wollen. Die Person Nikolaus Fey hätte beleuchtet und seine Wirkung als Heimatdichter und aktiver Nationalsozialist dargestellt werden können. Eine Chance, die meiner Ansicht nach vertan wurde. Ich teile die Argumente von einzelnen Stadträte nicht, die von einer Aufwertung der Person gegenüber den anderen Heimatdichtern sprachen. Es gilt, sich mit der Vergangenheit einer Person, die mit völkischen Ideen Wegbereiter und Teil der Nazis war, auseinanderzusetzen. Für mich persönlich ist die Auseinandersetzung mit Nikolaus Fey und dem Nationalsozialismus nicht vorbei.

Ich setze darauf, dass die gemeinsame Initiative von Kreisheimatpflegerin Christiane Tangermann und mir bei den Schulen ankommt und mit den Schüler aufgegriffen wird, sich anhand der lokalen Beispiele von Nikolaus Fey und Konrad Wendler (wurde im KZ Dachau ermordet) mit der Nazizeit auseinanderzusetzen. Vielleicht kommt hierbei der Vorschlag eine Infotafel zu erarbeiten und aufzustellen nochmals auf die Tagesordnung. Es können ja auch Vereine oder der Zweckverband Meisterschule, der Bezirk Unterfranken aktiv werden. Ich würde das unterstützen. JH