Die Stadt Ebern verfolgt aktiv die Ziele der Agenda 2030. In dieser Reihe stellen wir die zehn Handlungsfelder aus der neuen SDG-Bestandsaufnahme der Stadt Ebern vor, in denen Nachhaltigkeit bereits konkret umgesetzt wird – Schritt für Schritt, gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft.
Wie wird der gleichberechtigte Zugang zu kulturellen Angeboten und Bildung gefördert? Das Handlungsfeld „Lebenslanges Lernen und Kultur“ greift diese Frage auf und umfasst alle kommunalen Aktivitäten, die Bildungschancen schaffen, kulturelle Teilhabe ermöglichen und die Gesellschaft zusammenhalten.
Ebern als Schulstadt mit Verantwortung: Ebern ist Schulstandort für die Region – und das mit einem klaren Wertekompass. Das Friedrich-Rückert-Gymnasium ist nicht nur UNESCO-Schule, sondern auch Fairtrade-Schule und Schule gegen Rassismus. Projekttage zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) und Spendenläufe in der Altstadt verbinden Bildung mit gesellschaftlichem Engagement. Auch die Grundschule, die Realschule, die Umweltschule Mittelschule und eine Meisterschule im Schreinerhandwerk gehören zum vielfältigen Bildungsangebot. Als Sachaufwandsträger unterstützt die Stadt die Schulen aktiv.
Frühkindliche Bildung & inklusive Betreuung: Fünf Kindertagesstätten – darunter ein städtischer Waldkindergarten und das barrierefreie „Kinderhaus Wunderland“ – sichern die Betreuung vom Krippenalter an. Das integrative Konzept und die enge Zusammenarbeit mit Trägern wie der Rummelsberger Diakonie stehen für ein modernes Verständnis von Bildungsgerechtigkeit. Die Stadt investiert nicht nur in Gebäude, sondern auch in Konzepte, die jedes Kind mitdenken.
Bildung für nachhaltige Entwicklung: Mit der KEpol-Stelle (Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik) und in Kooperation mit der Baunach-Allianz entstehen regelmäßig Bildungsangebote, die globale Zusammenhänge verständlich machen – zum Beispiel durch Schokoladenworkshops, das „Möhrchenheft“ für Grundschulen oder durch Schulprojekte zu den SDGs. Die Bilder von Kindern zum Thema Nachhaltigkeit, die im Ferienprogramm entstanden, zieren nun einen Fußgängersteg entlang der Neubrückentorstraße. Das Ferienprogramm von der AWO mit Unterstützung durch lokale Unternehmen bietet ein bezahlbares Ferienprogramm an. Zusätzlich sorgen Ehrenamtliche und der Kulturring Ebern mit kostenlosen Kultur- und Naturangeboten für Abwechslung.
Musikstadt mit Auszeichnung: Seit 2022 trägt Ebern den Titel Landesmusikort. Das verdankt die Stadt ihrer lebendigen Musikszene, zu der Musikschule, Blasorchester, Bands und die jährlich stattfindenden Musiktage gehören. Die Musikschule wurde von der Stadt gemeinsam mit Umlandgemeinden gegründet und bietet von der frühkindlichen Förderung bis zum Einzelunterricht ein durchgängiges Angebot. Der jährliche Lehrkostenzuschuss in Höhe von 18.000 Euro ist ein klares Bekenntnis zur kulturellen Bildung.
Kultur für alle: Auch außerhalb der Schulen ist Bildung lebendig. Die Stadtbücherei mit zwei Personalstellen, eine ehrenamtlich betriebene Bücherzelle am Marktplatz, eine Außenstelle der Volkshochschule (VHS) im alten Schulhaus und vielfältige Veranstaltungen in der „ebern galerie“ machen Wissen und Kultur für alle Generationen zugänglich.
Gelebte Städtepartnerschaften: Mit Trun (Frankreich) und Strass im Zillertal (Österreich) pflegt Ebern seit Jahren enge Partnerschaften. Dabei geht es nicht nur um Austauschreisen – sondern um gemeinsame Musikprojekte, Bildungsaktionen, Friedensarbeit und Begegnung auf Augenhöhe. Die „Hymne der Partnerschaft“ wurde von Eberner Musikgruppen selbst komponiert und ist ein hörbares Zeichen für internationale Verständigung.
Die Analyse zeigt Eberns Stärken: als Schulstadt mit Vorbildfunktion • als Landesmusikort • im Bereich Barrierefreiheit • im Bereich BNE durch die Kepol-Stelle • in der Abdeckung des Bedarfs an vorschulischer Betreuung.
Gleichzeitig gibt es noch Potenzial – z.B. in der Verstetigung der Bildungsarbeit. Auch das kann in der Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen werden, die noch dieses Jahr auf den Weg gebracht werden soll.
Hinweis: In den nächsten Ausgaben stellen wir Ihnen weitere Handlungsfelder der SDG-Bestandsaufnahme vor. Bleiben Sie neugierig!