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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 16/2024
Heimatkundliches
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Warum ließ Würzburger Fürstbischof

Die Ruine Rotenhan

Am 22. September 2024 findet hierzu im Schlosshof in Eyrichshof und bei der Ruine Rotenhan eine Feier statt. Eintritt und alle Aktionen sind kostenfrei. Wolfram Wolfskeel von Krumbach ließ mit kaiserlicher Genehmigung diese einzigartige Felsenburg schleifen. Die Burg war sehr gut befestigt, doch sie fiel nach einem Jahr Belagerung durch eine Würzburger Übermacht.

Waren es Zwistigkeiten zwischen dem Fürstbischof und dem Burgherrn Wolfram von Rotenhan, wie z. B. dass die Rotenhans Würzburger Kühe wegtrieben oder dass auf Rotenhan ein Falschmünzer beherbergt wurde? Oder war es ganz einfach die fehlende Bereitschaft des Ritters von Rotenhan, sich unterzuordnen? Er war ja immerhin für einen Teil seines Territoriums Lehnsmann des Würzburger Bischofs, was bedeutet, dass er von ihm Land geliehen bekam und dafür Gehorsam und Militärdienst leisten musste.

Wolfram von Rotenhan hatte genügend eigenes, nicht als Lehen überlassenes Land. Als Schenk des Bamberger Bischofs war er in Bamberg ein angesehener Ritter - gleichzeitig war er aber auch Lehnsmann des Würzburger Bischofs. Lange schaffte er es, zwischen den beiden Machtblöcken zu lavieren und sein eigener Herr zu bleiben. Sein Stammsitz lag nun einmal im Grenzbereich. Der Würzburger Bischof hatte 1168 den Titel „Herzog von Franken“ erhalten. Aber er war nur Herzog in seinen eigenen, von kleinen, unabhängigen Territorien begrenzten und durchlöcherten Gebieten. Also lag es nahe, dass er versuchte, die noch von ihm unabhängigen Territorien unter seine Herrschaft zu bringen. So waren nicht die oberflächlichen Zwistigkeiten, sondern politische territoriale Interessen Grund für die Würzburger Belagerung. Wie erging es den beiden Wolframs - dem Würzburger Bischof und dem Ritter von Rotenhan? Wolfram von Rotenhan zog später ins Tal nach Eyrichshof. Sowohl von ihm als auch vom Würzburger Bischof betonen die Biographen, dass sie erfolgreich ihren Besitz vermehrten und später zu den bedeutenden Männern ihrer Familien zählten. Dr. A. Zeune wird bei der Veranstaltung weitere Aspekte zu der Geschichte der Ruine Rotenhan darstellen.

Text: Christiane Tangermann