Zum jährlich stattfindenden Waldgang des Stadtrates im Stadtwald hatte Wolfgang Gnannt, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, mit Herrn Leyrer eingeladen. In diesem Jahr war neben den Stadträten auch die Bevölkerung eingeladen, sich zum Thema "Der Stadtwald in der Krise" zu informieren. Etliche Bürgerinnen und Bürger sind dem gefolgt. Treffpunkt zum Waldrundgang war der Jugendzeltplatz der Stadt Ebern bei Reutersbrunn, da die Waldabteilung Wüstenhof mit einer Fläche von 95 ha mit 80 Prozent Nadelholz begangen werden sollte.
Nach Informationen zum Stadtwald allgemein durch Wolfgang Gnannt, Gesamtfläche 1069 ha, Hauptbaumart: die Eiche, Hiebsatz 4600 Efm, bzw. 5,2 Efm/ha, wurde durch Herrn Leyrer über Baumarten im Stadtwald und deren Schädlinge informiert. Hier mache sich der Klimawandel und die Globalisierung bemerkbar, Schädlinge würden aus anderen Teilen der Welt eingeschleppt und vermehrten sich unter den wärmeren Bedingungen prächtig, was vielen Bäumen zu schaffen mache. Gerade der Borkenkäfer habe großen Schaden bei den Fichten angerichtet. Hier mussten die Bäume entnommen werden, um den Schaden einzugrenzen. Man habe im Zeitraum 2019 - 2023 46 Maßnahmen der Wiederaufforstung mit 11,29 ha Fläche durchgeführt, 29.000 Bäume gepflanzt und auf klimaangepasste Sorten geachtet. Dafür konnte eine staatliche Förderung von ca. 75.000 Euro erreicht werden.
Der Rundgang führte über 4 Stationen durch die unmittelbare Umgebung um den Jugendzeltplatz, da hier die Auswirkungen des Klimawandels zu sehen waren. Zunächst ging es durch eine Rodungsfläche, die mit Nachpflanzungen und auch schon mit Naturverjüngung versehen war. Hier mussten die Teilnehmer im "Gänsemarsch" die Fläche durchqueren. Zum Abschluss wurde der Wildkatzenpfad mit seiner natürlichen Einbettung im Wald besichtigt. Es wurde auf geschotterte Wege verzichtet. Man solle sich so bewegen, wie die Wildkatze, so die Idee der Planer Eberhard Ponader und Wolfgang Gnannt. Ein gelungenes Beispiel für die soziale Funktion, als Aufenthaltsbereich für Menschen, bei dem noch Informationen vermittelt werden.
Bürgermeister Jürgen Hennemann dankte für die Informationen zum Stadtwald und freute sich über den guten Zustand des Eberner Waldes, der sich mit seit Jahrzehnten nachhaltiger Bewirtschaftung zu einem sehr soliden Mischwald mit hohem Eichenanteil und hoher Biodiversität entwickelt hat. "Hier sind wir gut aufgestellt für die Zukunft."