Titel Logo
Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 16/2025
Heimatkundliches
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe
-

Tag der Franken: Historischer Verein würdigt 500 Jahre Bauernkrieg in Ebern, Zeil und Haßfurt

Zum Tag der Franken öffnete der „Historische Verein Landkreis Haßberge“ den Gewölbekeller des Haßfurter Landratsamtes für eine besondere Vortragsreihe. Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz und war sehr gut besucht. Die Referentin und Referenten rückten die regionalen Ereignisse des Bauernkriegs in den Fokus und gaben lebendige Einblicke in das Geschehen vor 500 Jahren. Der Raum im historischen Gewölbekeller verlieh der Veranstaltung eine besondere Atmosphäre.

Den Auftakt bildete Thomas Schindler (Haßfurt), Vorsitzender des historischen Vereins, mit seinem Vortrag über „Drei Haßfurter Bauernkriegsschicksale – Dichtung und Wahrheit“. Dabei zeigte er an zwei Lebenswegen, wie sich über die Jahrhunderte Fakten und Legenden vermischt haben.

Mit seinem Vortrag „Die bischöfliche Amtsburg Schmachtenberg – Ein Beispiel für die Zerstörung eines Symbols der Macht im Bauernkrieg“ schilderte Christoph Winkler (Zeil a. M.) eindrucksvoll, wie die Burg zur Zielscheibe der Aufständischen im Bauernkrieg wurde.

Und nun folgten zwei Beiträge über den Bauernkrieg in Ebern. Sehr interessant war die Präsentation von Michael Klug (Königsberg i. Bay.), der in einer digitalen Archivrecherche ein bislang unbekanntes Dokument über 20 Eberner Anführer der Aufständischen entdeckt hatte. Er offenbarte deren Taten, Besitz und Charakterzüge – ein Fenster in die Geschichte der lokalen Akteure vor 500 Jahren.

Christiane Tangermann (Ebern) schilderte, wie drei Einzelpersonen den Konflikt erlebt hatten und welche Spuren er in ihrem Leben hinterließ. Ihr biografischer Ansatz erlaubte einen emotionalen und nahbaren Blick auf die damaligen Geschehnisse.

Die Vorträge machten deutlich: Der Bauernkrieg war nicht nur ein politischer und sozialer Umbruch, sondern auch ein Kapitel voller persönlicher Geschichten, das bis heute bewegt. Dass ausgerechnet eine so komplexe und facettenreiche Episode wie der Bauernkrieg so viele Menschen als Zuhörer zusammenbrachte, zeigte: Die Neugier auf die eigene regionale Geschichte ist lebendig.

Text und Bild: Christiane Tangermann