Mit zwei Bussen aus Ebern machten sich der Stadtrat, Bürger/innen und das Blasorchester Ebern auf in die Partnergemeinde Strass im Zillertal, um die Partnerschaft zu pflegen und das Jubiläum der Blaskapelle Strass zu feiern. In Strass war zu dem Jubiläumsfest das ganze Dorf auf den Beinen. Alle Vereine langten zusammen, um ein großes Bierzelt in der Ortsmitte aufzubauen und mit Leben zu füllen. Drei Tage wurde gefeiert. Die Blaskapelle Strass hat ein großes musikalisches Programm mit Kapellen aus der Nachbarschaft, mit Einladung des Blasorchesters Ebern und Showbands mit Blasinstrumenten auf die Beine gestellt.
Zur Begrüßung der Eberner Gäste ließ es sich Bürgermeister Karl Eberharter, trotz verspäteter Ankunft des Eberner Busses und bevorstehender Eröffnung des Festes, nicht nehmen, alle im Bus willkommen zu heißen. Mit Schwung der Blasmusik Jennbach begann im gut gefüllten Zelt das Jubiläumsfest. Bürgermeister Karl Eberharter und sein Kollege Jürgen Hennemann aus Ebern stellten in ihren Grußworten die seit über 40 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden heraus. "Leider konnten wir das 40-Jährige 2020 wegen Corona nicht feiern und wir konnten nicht aus zu eink komma", bedauerte Karl Eberharter in tirolerisch. Bürgermeister Jürgen Hennemann ergänzte, dass das Feiern nachzuholen sei. "Deswegen sind wir in starker Besetzung mit dem Blasorchester nach Strass zu unseren Freunden gekommen." Es sei wichtig, sich auszutauschen und die Menschen zusammenzubringen. Das gelinge in der Partnerschaft Ebern-Strass immer besser, durch Kontakte von immer mehr Vereinen, so Hennemann.
Zum Jubiläum hat Hans Pfandler eine sehenswerte und interessante Ausstellung mit vielen Bildern aus den 100 Jahren der Blasmusik zusammengestellt, die für alle Festbesucher im Gemeindesitzungssaal zu sehen war. Das nutzten Bürgermeister Jürgen Hennemann und die Eberner Stadträte am Samstagmorgen gemeinsam mit den Strasser Gemeinderäten und Bürgermeister Karl Eberharter. Er stellte im Schulungsraum der Feuerwehr die aktuellen Maßnahmen in der Gemeinde vor. Das größte Projekt, das für viele Diskussionen sorgt, ist der geplante Hochwasserschutz vor Inn und Ziller. Dazu sollen Hochwasserdämme erstellt werden, die den Ort schützen und größere Wasserrückhaltebecken bilden. Diskussion gebe es wegen des Flächenverbrauches landwirtschaftlicher Nutzflächen, die dann wegen Dammanschüttung schwieriger zu bearbeiten seien. Er erläuterte die Anstrengungen der Gemeinde bei der Sicherstellung der eigenen Wasserversorgung. Die Sanierung der Brunnen laufe. Da man im Winter Wasserprobleme habe, müsse hier gehandelt werden.
Zur Diskussion unter den Stadt- und Gemeinderäten sorgten die Betreuungsangebote in den jeweiligen Gemeinden. Hier konnte festgestellt werden, dass Ebern ein weitaus größeres Angebot bei der Kinderbetreuung von Krippe über Kindergarten, bis zur Schülerbetreuung habe. In Strass sei man da noch weit hintendran. Der Austausch soll weiter fortgesetzt werden. Jürgen Hennemann lud dazu zu Besichtigungen von Einrichtungen nach Ebern ein, was gerne aufgenommen wurde.
Weiter auf dem Programm stand für die Eberner Besucher ein Ausflug zur Kaiserklamm bei Aschau mit einer kleinen Wanderung durch die Klamm. Trotz Regen und Nässe von allen Seiten war die Begehung der Klamm ein Erlebnis. Auf gesichertem Weg mussten einige Hürden überwunden werden, die die Teilnehmer aber gut meisterten, bevor die Mittagseinkehr bei Speckknödel und Kaiserschmarrn angegangen werden konnte. Bürgermeister Karl Eberharter begleitete die Eberner und erläuterte die Erschließung der Klamm. Hier sei früher Holz geflößt worden, eine gefährliche Arbeit.
Melchermuas, ein nahrhaftes bäuerliches Gericht, das für hart arbeitende Menschen gedacht war, bereiteten die Jungbauern am Dorfplatz zum Jubiläum zu. Dieses wird über offene Feuer in Eisenpfannen aus Milch, Mehl und viel Butter zubereitet. Lecker aber kalorienreich.
Drei Generationen Bürgermeister aus Strass sahen sich gemeinsam mit Bürgermeister Jürgen Hennemann den Festzug der Musikkapellen an. Links: Altbürgermeister Klaus Knapp, Vorgänger von Karl Eberharter, 2. von links, und rechts Vor-Vorgänger Altbürgermeister Ludwig Schnirzer.
Die aus Ebern mitgereisten Stadträtinnen und Stadträte marschierten hinter dem Blasorchester Ebern Richtung Festgelände.
Am Sonntag spielte das Blasorchester Ebern als erste von vier Kapellen zum Frühschoppen im Festzelt. Neben modernen und fränkischen Stücken, durfte natürlich das Frankenlied nicht fehlen. Auch die "Nationalhymne - Mein Tiroler Land" wurde vom Blasorchester gespielt und gesungen, was die Strasser sichtlich erfreute. Vorsitzender des Blasorchesters Ebern, Matthias Sperber, und Dirigent Theo Lerche übergaben an die Blaskapelle Strass Gastgeschenke. Damit klang für die Eberner Teilnehmer das Fest aus. Verabredet wurde ein Gegenbesuch in Ebern, zu dem Bürgermeister Jürgen Hennemann einlud.