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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 18/2024
Verwaltungsgemeinschaft Ebern
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Informationen - VG

Ungefähr die halbe Höhe des Turms würde stehen bleiben und eine Rundumsicht ermöglichen.

Eine Aussichtsplattform auf 26 Metern Höhe soll einen Blick über die Baumgrenze hinweg ermöglichen. Erreicht wird das durch zwei Turmelemente aus Stahl eines bestehenden Windrades, die nicht abgebaut werden. Ein Aussichtsturm auf dem Bretzenstein, der eine Zwischennutzung einer alten Anlage ermöglicht, die erst später zurück gebaut wird. Die gänzliche Rückbauverpflichtung besteht nämlich weiter. Ergänzt mit einem Energielehrpfad und Mitmachstationen, die die Erzeugung regenerativen Energien und die meist positiven Wirkungen auf die Natur darstellen, soll der Bretzenstein noch mehr Touristen anziehen.

Seit einiger Zeit wird im Hintergrund über die Idee von Bürgermeister Jürgen Hennemann mit dem Naturpark und dem Landkreis verhandelt. Die Betreiber der Windkraftanlage haben das Projekt positiv aufgenommen und wollen die Zwischennutzung ermöglichen, auch wenn die Abbaukosten insgesamt dadurch steigen. Der Kran muss zweimal anfahren.

„Die Idee kam von mir“, erzählt Eberns Bürgermeister und sagt weiter: „Ich sehe das als Riesenhighlight für den touristischen Bereich. Hier könnte etwas für die Region entstehen, was einmalig sei.“

So könnte eine Treppe im Inneren des Turms die Besucher nach oben zu einer innenliegenden Plattform führen, von der aus man dann eben noch weiter schauen könnte. In die Rhön, den Thüringer Wald und dem Frankenjura reicht der Blick. Ein Lehrpfad zu Erneuerbaren Energien und der Natur am Bretzenstein könnte das touristische Angebot darüber hinaus noch abrunden, „Mit Mitmachstationen und einem Fahrrad zur Stromerzeugung zum Beispiel“, so Hennemann.

Allerdings: Alleine die Stahltreppe im Turminneren wird über 200. 000 Euro kosten. Ursprünglich waren dafür 60 .000 Euro angedacht. Von 300. 000 Euro ist mittlerweile für das gesamte Projekt die Rede. Die Stahlpreise seien ernorm gestiegen.

Mehrere Termine mit Reinhold Zeilinger und Katrin Held, Planer des Windkraft-Repowerings, Untermerzbachs Bürgermeister Helmut Dietz, mit dem Landrat, dem Landratsamt und dem Naturpark Haßberge liegen bereits hinter ihm. Untermerzbachs Bürgermeister sei dabei schnell ebenfalls von der Idee überzeugt gewesen. Das Landratsamt dagegen hatte jüngst noch Klärungsbedarf. Dieser liegt zum einen in der Finanzierung, zum anderen aber auch in der Frage des Betriebs. Katrin Held dazu: „Wir stellen die Standsicherheit sicher. Für uns wäre es günstiger, beide Anlagen direkt zurückzubauen.“ Aber sie ist auch der Meinung: „Der Turm wäre ein Vorzeigeprojekt und gut für den Tourismus in der Region.“

Letztlich entscheiden die Kosten, die unabhängig vom Rückbau entstehen. „Alle prüfen noch einmal, wie man das verwirklichen könnte“, sagt Hennemann nachdem es noch einmal ein Gespräch mit allen Beteiligten gab. Erklärtes Ziel ist es, eine Förderung über das sogenannte LEADER-Förderprogramm der EU zu erhalten. 60 - 70 % der Kosten erhofft man sich dadurch. „70 % bekommt man, wenn es ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer LEADER-Regionen ist“, erklärt Hennemann. Da der Naturpark Haßberge sowohl die Aussichtsplattform wie auch den Lehrpfad betreiben soll, wäre die Bedingung erfüllt. Denn der Naturpark Haßberge erstreckt sich über insgesamt vier Kreise. Die restlichen 30 % müssten die Windkraftgesellschafter, die Gemeinden Untermerzbach und Ebern sowie der Landkreis und der Naturpark aufbringen, aber auch Privatleute oder Firmen beispielsweise als „Treppenstufen-Sponsoren“, zählt Eberns Bürgermeister einige Gedanken auf, denn so Hennemann: „Wir haben alle klamme Kassen.“ Er möchte die Firmen bitten mit einem Sponsering einzusteigen.

Dennoch ist er überzeugt: „Man muss die Chancen nutzen, wenn sie sich bieten. Ich sehe es nach wie vor als einmalige Chance.“

Bis Ende September soll und muss nun die finale Entscheidung fallen, ob sich ein Aussichtsturm und ein Energie-Lehrpfad auf dem Bretzenstein realisieren lässt. Denn dann steht auch schon der Rückbau der Altanlagen auf dem Zeitplan von Reinhold Zeilinger und Katrin Held. jh