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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 18/2024
Stadt Ebern
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Bastl - Marterl im Stadtwald

Eberhard Ponader bei der Einweihung des Marterls, am Akkordeon Bernadett Arnold.

Eberhard Ponader, ehem. Förster und Bürgermedaillienträger, hat ein weiteres Kunstobjekt mit der Motorsäge erstellt. Im Distrikt Wüstenhof im Stadtwald Ebern, zwischen Reutersbrunn und Kirchlauter, ist der „Bastl-Marter“ zu finden.

Forstamtsrat Wolfgang Gnannt sprach bei der Begrüßung der Besucher ein Lob den Mitarbeitern des Bauhofes Ebern aus, welche ein ansprechendes Schutzdach über die Skulptur des heiligen Sebastian, der unter anderem Schutzpatron der Waldarbeiter ist, gezimmert hatten.

Eberhard Ponader erläuterte, was ihn dazu bewogen hat, die Skulptur des Heiligen zu erschaffen. Anhand von alten Karten hatte er festgestellt, dass an dieser Stelle schon einmal ein „Bastl-Marterl“ eingezeichnet war - ein quadratischer Felsbrocken war noch vorhanden. „Das hat bei mir das Interesse geweckt und ich habe mich schon immer für historische Hintergründe interessiert“, sagte Eberhard Ponader. Er habe sich dann entschlossen, einen neuen Sebastian zu schnitzen. Wolfgang Gnannt habe den Vorschlag sogleich unterstützt und über den Bauhof Ebern erreicht, dass dessen Mitarbeiter eine Überdachung schufen. „Der Weg, an dem nun der heilige Sebastian steht, hat schon in frühen Jahren Bedeutung als Verbindung von Ebern Richtung Kirchlauter gehabt“, erläuterte Eberhard Ponader.

Bei der Figur zeigt ein Arm mit dem Victory-Zeichen nach oben. Die andere Hand deutet nach unten, mit geballter Faust. Das bedeute, „ihr kriegt mich nicht unter“, erklärte der Schöpfer. Pfeilen habe der Heilige trotzen können, aber er sei dann mit Knüppeln erschlagen worden.

Der Legende nach war Sebastian im dritten Jahrhundert nach Christus Hauptmann unter den römischen Kaisern und bekannte sich zum Christentum. Daraufhin wurde er zum Tode verurteilt. Bogenschützen schossen auf ihn und ließen ihn liegen, im Glauben, dass er bereits tot sei. Sebastian überlebte jedoch und kehrte zum Kaiser zurück, um sich abermals als Christ zu bekennen. Dieser ließ ihn schließlich erschlagen.

Bilder des heiligen Sebastian seien weit verbreitet, sagte Pfarrer Gregor Sauer. Das komme aus der Zeit der Pest-Epidemien im Mittelalter, als Sebastian als Patron gegen die Pest angerufen worden sei, betonte der Seelsorger, der die neue Skulptur einweihte.

Zahlreiche Gäste aus dem Forstbereich, Kreisheimatpflegerin Christiane Tangermann und Bürgermeister Jürgen Hennemann sowie Mitarbeiter des Bauhofs nahmen an der Veranstaltung teil. jh