In der Sitzung des Stadtrates wurde der Feuerwehrbedarfsplan 2022-28 und dessen Update vorgestellt. Dieser wurde von der Arbeitsgruppe „Feuerwehrbedarfsplan“ aus Verwaltung, Feuerwehrführung und den Beauftragten für Feuerwehr des Stadtrates fortgeschrieben.
Bürgermeister Jürgen Hennemann informierte über die bereits umgesetzten Vorhaben aus dem Plan: So wurden in Fischbach und Vorbach 2022 Tragkraftspritzen, neue Schutzhelme und Schutzkleidung für die Atemschutzträger für ca. 150.000 Euro sowie ein gebrauchtes Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) für die Feuerwehr Weißenbrunn angeschafft. Das Feuerwehrgerätehaus in Bramberg wurde mit viel Eigenleistung und ca. 45.000 Euro Kosten erweitert. Für die Stützpunktwehr Ebern ein V-LKW als Ersatz für den Rüstwagen 2023 bestellt, den der Landkreis finanziert, 411.000 Euro, leider aber noch nicht geliefert wurde. Zwei TSF für die Feuerwehren Reutersbrunn und Bramberg zu je 120.000 Euro bestellt.
Die erst im Plan 2027 vorgesehenen TSF für Heubach und Brünn konnten als Gebrauchtfahrzeuge günstig erworben und 2024 in Dienst gestellt werden. Der Neubau des Feuerwehrhauses Unterpreppach ist im Bau und mit 1,12 Mio. Euro Kosten vorgesehen. Im Feuerwehrhaus Ebern wurde der Maskenprüfstand erneuert und aktuell ein Anbau für die Rollcontainer des V-LKW erstellt. Ein TLF 3000 wurde für die Feuerwehr Ebern als Ersatzanschaffung 2024 für das in die Jahre gekommene Tanklöschfahrzeug beschlossen und in nichtöffentlicher Sitzung die Auftragsvergabe mit ca. 600.000 Euro beschlossen. „Insgesamt wurde in den letzten Jahren sehr viel in unsere Feuerwehren und den Brandschutz investiert. Im Jahr 2025 stehen über 1 Mio. Euro für die Feuerwehren im Haushalt. Wir stehen hier sehr gut da“, so Hennemann.
Die Arbeitsgruppe bewertete den Zustand der Fahrzeugflotte und machte Vorschläge für die geplanten Anschaffungen bis 2030. Für die Wehren in Bischwind, Vorbach und Fischbach sollen TSF als Ersatz für die vorhandenen Hänger beschafft werden. Neufahrzeuge würden zum Stückpreis von jeweils 125.000 Euro zu haben sein. Deswegen schlägt die Arbeitsgruppe die Anschaffung von Gebrauchtfahrzeugen vor, die für ca. 15.000 Euro zu haben sind. Hier sei kein Zeitdruck, da in Vorbach und Fischbach erst geeignete Garagen erstellt werden müssten.
Für Unterpreppach steht die Anschaffung eins TSF-W, mit Wasser und Atemschutz für ca. 280.000 Euro an. Das vorhandene Fahrzeug ist in schlechtem Zustand, die Zeit drängt. Auch hier wird die Beschaffung eines gebrauchten Fahrzeuges, für ca. 50.000 Euro, auch wegen der kürzeren Beschaffungszeit, vorgeschlagen. Ein Neufahrzeug brauche für Genehmigung der Regierung und Beschaffung ca. 4 Jahre. Doch nicht alle Stadträte teilten die Einschätzung der Verwaltung, es wurde auf günstigere Angebote für Neufahrzeuge hingewiesen. Das solle mit betrachtet werden und im Herbst nach Prüfung festgelegt werden, so der Bürgermeister. Zwei Tragkraftspritzen in Heubach und Frickendorf sollen neu beschafft werden.
Auch eine neue Drehleiter für die FFW Ebern steht im Raum. Kostenpunkt: rund 1,1 Mio. Euro. „Nicht leistbar“, erklärt Bürgermeister Hennemann bei der Haushaltslage. Er habe bereits an den Landrat geschrieben, dass Drehleitern künftig vom Kreis angeschafft werden, da über 60 % der Einsätze über das Stadtgebiet hinaus gingen. Auch in Haßfurt stünde eine Beschaffung an. „Hier muss die Finanzierung des notwendigen Rettungsgerätes von allen Gemeinden mitgetragen werden“, meint der Bürgermeister. Ansonsten komme nur die Anschaffung einer gebrauchten Leiter in Frage, auch wenn die Aufwendungen dafür auch nicht gering sind, aber immer noch nur ein Viertel der Neuanschaffungskosten.
Laut Kostenaufstellung summieren sich die Feuerwehrprojekte bis 2030 bei Fahrzeugen auf bis zu 1.290.000 Euro (bei Drehleiterbeschaffung) und zwischen 3,5 – 13,5 Mio. Euro für Neubauten von Stellplätzen oder neuer Feuerwehrhäuser. Für das neue Gerätehaus in Ebern empfiehlt die Arbeitsgruppe den Standort beim Bauhof beizubehalten und mit normgerechten Stellplätzen auszubauen – externe Optionen, wie Panzerverladerampe und alter Festplatz an der Verteilerspange werden aktuell nicht weiterverfolgt. Hierzu sollen mit dem Bauamt mögliche Konzeptionen am Standort mit den Notwendigkeiten des Bauhofes erarbeitet werden. Für Jesserndorf steht eine Standortsuche für ein neues Gerätehaus an, hier könnte der gleiche Plan, wie in Unterpreppach verwendet werden. Der Stadtrat beschloss das vorgelegte Update des Feuerwehrbedarfsplanes einstimmig. Wegen der hohen Investitionssummen müsse in den nächsten Haushalten Prioritäten gesetzt werden. jh