Nach Jahren intensiver Planung, umfassender Prüfungen und herausfordernder Bauphasen, ist es nun endlich so weit: Die neue Windenergieanlage vom Typ ENERCON E-160 EP5 am Standort Bretzenstein, in der Gemeinde Untermerzbach, wurde erfolgreich in Probe-Betrieb genommen und speist seit Anfang August verlässlich Strom ins öffentliche Netz ein.
Die Windenergieanlage am Bretzenstein zählt mit einem Rotordurchmesser von 160 Metern und einer Nabenhöhe von 166 Metern zu den modernsten ihrer Klasse. Mit einer installierten Leistung von 5,56 MW wird sie künftig jährlich rund 11,8 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen – genug, um rechnerisch mehr als 4.300 Haushalte mit sauberem Strom zu versorgen.
Doch eine solche Anlage ist weit mehr als ein rotierendes Bauwerk. Sie ist ein hochkomplexes, digital vernetztes Kraftwerk. Sämtliche Sicherheits-, Steuerungs- und Überwachungssysteme sind mehrfach redundant ausgelegt. Die Anlage steht unter ständiger Kontrolle – sowohl durch den Netzbetreiber, als auch durch den Direktvermarkter, der den erzeugten Strom am Markt vermarktet.
Vor der Inbetriebnahme wurden sämtliche Schnittstellen intensiv getestet: Steuerungssignale, Blindleistungsregelung, Kommunikation mit Netzleitstellen und Direktvermarktung sowie die automatische Reaktion auf meteorologische und netztechnische Ereignisse.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf den Fledermausschutz gelegt. Bereits ab dem ersten Betriebstag ist ein sensorgestütztes Abschaltsystem aktiv, das in den kritischen Stunden der Dämmerung bei bestimmten Wetter- und Windbedingungen den Betrieb der Anlage unterbricht, um Fledermäuse zu schützen. Naturschutz ist für uns kein Nebenthema, sondern fester Bestandteil der technischen und ethischen Verantwortung, die wir mit der Errichtung und dem Betrieb dieser Anlage übernommen haben.
In den kommenden Wochen und Monaten wird die Windenergieanlage intensiv überwacht, weiter eingestellt und optimiert. Dazu gehören sogenannte Belastungs- und Leistungsmessungen sowie die finale Freigabe durch den Netzbetreiber. Auch das Zusammenspiel mit der Fernsteuertechnik zur Redispatchfähigkeit gemäß den Anforderungen aus dem EnWG und dem EEG wird nochmals validiert.
„Wir freuen uns, dass die Anlage nun läuft, ein Beispiel für die Energiewende vor Ort und ein Beitrag für den Klimaschutz, freut sich Bürgermeister Jürgen Hennemann.
Auch wurde der Zufahrtsweg von Fierst zur Windkraftanlage wieder hergestellt und somit eine getroffenen Absprache erfüllt. Es steht den Landwirten und Besuchern nun ein gut ausgebauter Feldweg zur Verfügung. jh