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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 19/2024
Stadt Ebern
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Bürgermeister besucht Feierlichkeiten zum Kriegsende in der Normandie

Bürgermeister Jacques Prigent, Trun und Jürgen Hennemann, Ebern vor dem Donjon in Chambois nach den offiziellen Feierlichkeiten

Kranzniederlegung Tournai-sur-Dive

Kirche von Tournai-sur-Dive

Austausch von Gastgeschenken 2. Bürgermeisterin Tournai-sur-Dive, Jürgen Hennemann, Ebern und Bürgermeister Xavier Schneider, der sich über den neuen fairen "Lützel" aus Ebern sehr freute.

Auf Einladung von gleich zwei Bürgermeistern aus der Normandie hat Bürgermeister Jürgen Hennemann an den Feierlichkeiten zu 80 Jahre Kriegsende und Befreiung von den deutschen Nationalsozialisten teilgenommen. Bürgermeister Jacques Prigent aus der Partnergemeinde Trun nahm seinen Bürgermeisterkollegen Hennemann mit zu den Feierlichkeiten in Tournai-sur-Dive, Falaise, Chambois und Argentan. In Falaise wurde am Denkmal für die zivilen Opfer des Krieges gemeinsam ein Kranz niedergelegt.

Bei allen Veranstaltungen waren die jeweiligen Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden, wie die Abgesandten der Departements Orne und Calvados, wie der Region Normandie in großer Zahl vertreten. Auch Fahnenabordnungen der regionalen Traditionsverbände waren zahlreich angetreten, um die Veranstaltungen würdig zu umrahmen. Geehrt wurden die vielen Soldaten und die Opfer der Zivilbevölkerung, die im Zweiten Weltkrieg viel erleiden mussten oder umkamen.

In Tournai-sur-Dive durfte der Eberner Bürgermeister ein Grußwort halten und mit der Senatorin Nathalie Goulet der Region einen Kranz niederlegen.

In seiner Ansprache, auf Einladung von Bürgermeister Xavier Schneider in Tournai-sur-Dive, hob Hennemann den Einsatz der meist jungen Soldaten der Alliierten gegen Nazideutschland hervor, die in der Normandie für die Freiheit in Europa gekämpft hatten. Ebenso lobte er den Einsatz von Michel Lefèvre, der den Verein Spiegel der Seelen gründete und als Hobbyhistoriker nicht ruhte, bis er den Namen des deutschen Majors heraus bekam, der dem Pfarrer Launay ermöglichte, die weiße Fahne auf der Kirche in Tournai-sur-Dive zu belassen und den Alliierten die Kapitulation der restlichen deutschen Soldaten zu überbringen.

Mit dieser Heldentat endete der Krieg in der Normandie. Michel Lefèvre brachte die Geschichte nach Ebern, indem er im Jahr 2011 Erde aus der Normandie zum Grab von Wilhelm Baumann nach Ebern brachte. Er zeigte mit dieser und weiteren Geschichten auf, dass es auch noch Menschlichkeit im Krieg gibt. Auf dieser Geschichte baut der Schüleraustausch zwischen Ebern und Trun und die Partnerschaft zwischen den Gemeinden auf. Durch Austausch und Begegnung sollen Vorurteile beseitigt und Freundschaft gelebt werden.

Die Schaffung der EU habe Europa schon fast 80 Jahre ohne Krieg beschert. Dies müsse erhalten bleiben und bewahrt werden und gegen nationalistische Kräfte in Europa, in Frankreich sowie in Deutschland verteidigt werden. Die beste Alternative sei, Partnerschaften aufzubauen und sich zu begegnen. Das solle die Jugend im Austausch tun, um Frieden zu sichern.

Die Rede wurde von vielen Anwesenden als sehr passend und klar in die Zukunft weisend eingeschätzt. Bürgermeister Schneider bedankte sich beim anschließenden Umtrunk.

Die Begegnungen zwischen Ebern und Trun sollen fortgesetzt werden. Wozu auch ein gemeinsames Lied der Partnerschaft in Zukunft beiträgt. Für nächstes Jahr hat sich der Chor aus Trun für einen Besuch in Ebern bereits gemeldet. Über das Konzert des Chores und den Besuch wird rechtzeitig berichtet.

jh