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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 19/2025
Stadt Ebern
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Marktplatz der biologischen Vielfalt

Birgit Binzenhöfer erklärt, welche Arten sich durch die Pflegeumstellung schon angesiedelt haben.

Zu einem Praxistag ‚Kommunaler Biodiversitätsschutz‘ hatte die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege am 07. August nach Ebern eingeladen. „Die Stadt engagiert sich seit Jahren intensiv für den Schutz von Lebensräumen und Arten“, ist laut Florian Lang vom bayernweiten Biodiversitätsprojekt ‚KomBi‘ der Grund für die Standortwahl. Die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fünf Regierungsbezirken zeigten sich auf der Exkursion durch das Stadtgebiet folglich sehr interessiert.

Im Schwimmbad erfuhren sie von Biologin Dr. Birgit Binzenhöfer und Bauhofleiter Christian Raehse, dass sich die Artenvielfalt auf den sonnigen Hängen allein durch fünf Jahre extensive Pflege herausragend entwickelt hat. Dort wo keine Gäste liegen können, sonnen sich nun der Kaisermantel sowie viele weitere Schmetterlingsarten, Wildbienen und Käfer. Schilder auf den Flächen weisen auf diesen Erfolg hin. Die Wildkatze fühlt sich hingegen in den strukturreichen städtischen Wäldern wohl. Förster Wolfgang Gnannt schließt daraus auf eine generell hohe Artenvielfalt, die von abgestorbenen Bäumen, Felsen und Tümpeln profitiert.

Am Albersdorfer Mühlbach gestaltet der Biber seinen Lebensraum. Wolfgang Lappe, Biberberater am Landratsamt, wirbt dafür, ihn so gut es geht machen zu lassen. „Landwirtschaft, Naturschutz und Kommune können gemeinsam Lösungen finden, um die positiven ökologischen Effekte dieses Baumeisters zu nutzen“, berichtet Lappe aus seiner langjährigen Erfahrung. Auf einer städtischen Streuobstwiese begrüßt schließlich der Grünspecht die Gruppe mit seinem lachenden Ruf. Für Sabine Fuchs, Biodiversitätsmanagerin der ILE Baunach-Allianz, ein idealer Einstieg, um die regionalen Bemühungen zum Erhalt dieser vielschichtigen Lebensräume zu erklären.

Im Workshop am Nachmittag wurde angeregt darüber diskutiert, wie Biodiversitätsschutz in der Kommune verankert werden kann. Besonders gefragt war hierzu die Einschätzung von Bürgermeister Jürgen Hennemann, der Information und Kommunikation als zentrale Faktoren benennt. „Man muss immer wieder die Gespräche suchen“, lautete sein Fazit. Die Teilnehmer hatten dies am Praxistag schon mal ausgiebig beherzigt. sf