Die Stadt Ebern verfolgt aktiv die Ziele der Agenda 2030. In dieser Reihe stellen wir die zehn Handlungsfelder aus der neuen SDG-Bestandsaufnahme der Stadt Ebern vor, in denen Nachhaltigkeit bereits konkret umgesetzt wird – Schritt für Schritt, gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft.
Handlungsfeld 6: Globale Verantwortung
Wie wird die Zusammenarbeit mit Kommunen im Globalen Süden und faire Beschaffung gefördert? Das Handlungsfeld 6 greift diese Fragen auf und beleuchtet kommunale Aktivitäten, die internationale bzw. entwicklungspolitische interkommunale Zusammenarbeit, globale Gerechtigkeit und fairen Handel fördert.
Fairtrade-Stadt Ebern: Seit 2019 ist Ebern Fairtrade-Stadt – und konnte den Titel seither dreimal verteidigen. Im Rahmen der Bewerbung von Stadt Ebern und Weltladen wurde eine 14-köpfige Steuerungsgruppe zur Koordination von Aktivitäten eingerichtet, der auch Bürgermeister und Stadträte angehören. So wurden beispielsweise faire Frühstücke und eine Fairtrade-Kochshow organisiert. Besonders stolz ist die Stadt auf ihren eigenen fairen Stadtkaffee, die faire Stadtschokolade und das fair und klimaneutral produzierte Stadtmaskottchen Lützel.
Fair einkaufen – fair handeln: Die Stadt Ebern beteiligt sich am Pakt zur nachhaltigen Beschaffung der Metropolregion Nürnberg und meldet jährlich ihre fairen Ausgaben. In den letzten Jahren wurden so beispielsweise faire Geschenkkörbe, fair gehandelte Arbeitskleidung, Recyclingpapier in der Verwaltung, Spielplätze aus fair zertifiziertem Holz oder fair produzierte Fußbälle nachhaltig beschafft.
Bildung trifft globale Verantwortung: Drei Eberner Schulen tragen den Titel Fairtrade-Schule – darunter die Grundschule mit einem eigenen Verkaufsstand für fair gehandelte Produkte. Auch Kindertagesstätten werden derzeit zu „Eine-Welt-Kitas“ ermutigt. Die KEpol-Stelle (Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik) der Baunach-Allianz unterstützt die Schulen mit „Möhrchenheften“ und Bildungsworkshops.
Kommunale Entwicklungspolitik: Die KEpol-Stelle ist von Engagement Global gefördert und treibt die Themen globale Partnerschaften, faire Beschaffung und die Umsetzung der Agenda 2030 auf lokaler Ebene für Ebern und die Baunach-Allianz voran. So entstand auch der Steuerkreis „Agenda 2030“, der ein entwicklungspolitisches Handlungskonzept verabschiedete. Über weitere Aktionen wie der SDGathlon, das SDG-Ferienprojekt und das SDG-Glücksrad erfahren Verwaltung und Bevölkerung mehr über die globalen Ziele und ihre Umsetzung.
Preise und Partnerschaften: Mit Hilfe des starken Netzwerks gewann Ebern 2023 den Publikumspreis beim Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ (10.000 € Preisgeld) und 2024 erneut beim Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ für das entwicklungspolitische Engagement! Dazu zählt auch die kommunale Zusammenarbeit mit Maamoura in Tunesien, koordiniert über die KEpol-Stelle. Gemeinsam werden Projekte umgesetzt, wie etwa eine Photovoltaikanlage auf öffentlichen Gebäuden oder der Bücheraustausch. Auch vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine wurden Hilfsgüter und Spenden für Betroffene gesammelt.
Die Analyse zeigt Eberns Stärken: Fairtrade-Stadt • KEPOL-Stelle mit Baunach-Allianz • Fairtrade-Schulen • Publikumspreise • Netzwerkarbeit • Partnerschaft in den globalen Süden.
Darüber hinaus gibt es noch Potenziale beispielsweise bei der formalen Verankerung fairer Beschaffung in der Verwaltung, in der Einbindung der Schulen, in der Öffentlichkeitsarbeit und in der Ausweitung ehrenamtlicher Strukturen für die Partnerschaftsarbeit. Diese Themen können als mögliche Ziele für die Nachhaltigkeitsstrategie diskutiert werden.
Hinweis: In den nächsten Ausgaben stellen wir Ihnen weitere Handlungsfelder der SDG-Bestandsaufnahme vor. Bleiben Sie neugierig! Die gesamte Bestandaufnahme finden sie unter https://ebern.de/index.php/nachhaltigkeit oder scannen Sie hier: ml