Die Sanierung der Kläranlage in Ebern steht für das nächste Jahr mit großem Aufwand an. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen und Planungen auf Hochtouren. Dazu wurde der Bauausschuss bei seiner letzten Sitzung von Abwassermeister Bastian Lang, Leiter des Abwasserbetriebes und Bauamtsleiter Martin Lang, informiert und über den Sachstand an der Kläranlage und die geplanten Maßnahmen berichtet.
Bürgermeister Jürgen Hennemann merkte an, dass im Rahmen der Sanierung auch einige Maßnahmen in der Kläranlage bereits umgesetzt wurden, um Energie einzusparen. So seien neue Kompressoren für das Einblasen von Sauerstoff in die Klärbecken beschafft worden, die nur noch ein Drittel der Energie benötigen, gegenüber den alten.
Auch die Installation der Photovoltaikanlage wirke sich sehr positiv aus, so der Bürgermeister. Allerdings seien hinsichtlich der Einsparungen bei der Energieversorgung, da eine Jahresbilanz noch nicht vorliege, noch keine endgültigen Zahlen zu nennen. Ein Notstromaggregat sei für Stromausfällen angeschafft und installiert worden. Dies solle auch bei der Wasserversorgung im Notfall eingesetzt werden, erläutert Hennemann, um die Versorgungssicherheit der Bürger zu gewährleisten. Bastian Lang erläuterte, dass die Photovoltaikanlage seit März 2024 in Betrieb wäre. Man könne erkennen, dass die Einsparung derzeit bei 35 Prozent liege – 52.000 Kilowattstunden wurden eingespart. Auf das Jahr gesehen rechnet er mit einer Einsparung von 29 Prozent.
Man sei hier auf dem richtigen Weg und wolle für die Kläranlage die Klimaneutralität, diese werde auch 2030 gesetzlich vorgegeben, sagte der Bürgermeister. Das werde bei der Senkung der Energiekosten, den Bürgern bei den Abwasserbeiträgen zu Gute kommen und verwies darauf, dass es höchste Zeit wäre, die Kläranlage zu sanieren. Bastian Lang untermauerte diese Aussage, indem er aufzeigte, wo überall Schäden vorhanden sind. Er erläuterte sachkundig, wie die Sanierung, im Herzstück der Anlage, den Klärbecken vonstattengeht. Die Becken müssten aufwendig geleert werden, dazu sei eine Grundwasserabsenkung notwendig, damit die leeren Becken nicht aufschwimmen. Ab Mitte März 2026 beginnen die Arbeiten. Ein Becken nach dem anderen wird außer Betrieb genommen, saniert und mit neuer Technik versehen. Dadurch wird die gesamte Anlage auf den neuesten Stand gebracht und soll weiter Energie einsparen und bessere Ausreinigung ermöglichen.
Mitte April soll die Anlage im Notbetrieb gefahren werden und bis November 2026 abgeschlossen werden. „Das wird ein enormer Aufwand und es bereitet mir schon etwas Bauchschmerzen, wenn im Notbetrieb gefahren wird“, sagte der Abwassermeister. Martin Lang vom Bauamt: „Das wird die größte Herausforderung, die wir bisher an der Kläranlage zu bewältigen hatten.“ Das Abwasser von etwa 11.000 Einleitern muss während der Bauphase im Notbetrieb geklärt werden. Die Kosten werden bei 3,5 Millionen Euro liegen, 2,2 Millionen sind an Zuschuss vom Freistaat Bayern über das Wasserwirtschaftsamt zu erwarten. Die Bewilligungsbescheide lägen vor. Um Beitragserhöhungen beim Abwasserpreis werde man wohl nicht herum kommen, sagte Bürgermeister Hennemann, Ergänzungsbeiträge deswegen würden nicht fällig. Die Investitionen fließen in die Gebührenkalkulation ein und beeinflussen, je nach Abschreibungszeit, die Gebührenhöhe.