Harald Bretschneider zu Gast in Rentweinsdorf

Am 03.10.2023 fand das traditionelle Gedenken an die friedliche Revolution in Rentweinsdorf statt! Begonnen wurde, wie immer, mit einer Andacht in der Dreieinigkeitskirche zum Thema Versuchung. Gerhard Schmidt erklärte, dass man immer in der Versuchung steht, Unrecht mit Unrecht zu vergelten! Danach ging es in den Marktsaal, wo Harald Bretschneider von seinen Erlebnissen und seiner Rolle hin zur friedlichen Revolution in der DDR berichtete! Gerhard Schmidt begrüßte alle Anwesenden und sagte, dass jeder, der nicht hier sei, etwas verpasse! Und so war es dann auch! Harald Bretschneider, einer DER Wegbereiter der Wende, berichtete über seine Erfahrungen in der DDR! Es begann mit der Bombardierung Dresdens am 13.02.1945, die er gerade so als 2-Jähriger überlebte, erzählte von seinem ersten Lehrer, der die Klasse schwören ließ, nie wieder Waffen zu benutzen, nachdem sein Sitznachbar ein Bild von einem Panzer zeichnete! Diese Erlebnisse führten bei Bretschneider zu seiner Kritik an der Militarisierung der DDR! Anfang der 80er Jahre, als er Landesjugendpfarrer in Sachsen war, führte er mit anderen die Friedensdekade in den evangelischen Kirchen der DDR ein! Da kam ihm der Gedanke, ein Zeichen für die Jugendlichen drucken zu lassen! Der biblische Satz, sie werden „Schwerter zu Pflugscharen“ umschmieden kam ihm in den Sinn. Das war besonders passend, da die Sowjetunion den Vereinten Nationen eine Plastik zu dieser Aussage geschenkt hatten. Er ließ zunächst Lesezeichen auf Fließ drucken. Da es sehr gut bei den Jugendlichen ankam, ließ er im Jahr darauf auch Aufnäher herstellen, die dann noch größere Verbreitung fanden! Die Staatsmacht ging dagegen vor, konnte aber die Unzufriedenheit mit dem System nicht mehr aufhalten, was am Ende zu den großen Demonstrationen und dem Fall der Mauer endete!“

Text und Bild: Gerhard Schmidt