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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 23/2023
Stadt Ebern
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Ebern macht wieder mit beim Aktionstag gegen die Todesstrafe

Am 30. November 2023 organisiert die Gemeinschaft Sant’Egidio in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen den XXII. internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe”. Auch Ebern beteiligt sich wieder am Aktionstag. „Wie in den letzten Jahren, ist Ebern wieder mit dabei“, erklärt Bürgermeister Jürgen Hennemann. Es werden wieder die Weihnachtsbeleuchtung und die Gebäudeanstrahlungen am Rathaus, Stadtpfarrkirche und Grauturm abgeschaltet.

Diese weltweit größte Mobilisierung von Städten möchte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens lenken. Dies erscheint in unserer Zeit von besonderer Wichtigkeit, die von zahlreichen Kriegen und Terrorismus geprägt ist, wie wir es gerade auch in diesen Wochen erleben. In Krisenzeiten benötigen die Menschenrechte besondere Unterstützung. Allzu oft werden sie vernachlässigt und anderen Prioritäten wie beispielsweise der Sicherheit untergeordnet. Umso größere Bedeutung hat der internationale Aktionstag der „Cities for Life“.

In Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren fast 300 Städte dem Aktionstag angeschlossen (viele Großstädte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Leipzig, Schwerin, Rostock, Nürnberg, Düsseldorf, Frankfurt, Dortmund, Würzburg neben zahlreichen kleineren Städten). Unterschiedliche Aktionen werden gestaltet, z.B. eine besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Dichterlesungen, Begegnungen mit Zeugen, Projekte in Schulen etc.

Mehrere Male hat Papst Franziskus alle Menschen guten Willens aufgerufen, eine Kultur der Wertschätzung und des Friedens im Einsatz gegen Gewalt und auch gegen die Todesstrafe zu verbreiten. Er bezeichnet die Todesstrafe als „eine unmenschliche Maßnahme, die in jeglicher Weise ihrer Anwendung gegen die persönliche Würde verstößt“.

Auch in diesen Monaten wurden wieder Erfolge auf dem Weg der Abschaffung der Todesstrafe erzielt. Im Dezember 2022 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe mit noch größerer Zustimmung als in den vorherigen Jahren verabschiedet (125 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium, zwei mehr als bei der Abstimmung 2020).

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in ca. 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Sie hat mit anderen Organisationen 2002 die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ ins Leben gerufen. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und sind weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika engagiert.

Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.santegidio.org bzw. http://nodeathpenalty.santegidio.org/en