Kurz, intensiv und herzlich: Das kennzeichnete den Besuch aus der Eberner Partnergemeinde Strass im Zillertal. Das Bundesblasorchester war angereist, in Begleitung von Bürgermeister Karl Eberharter (selbst Posaunist), einiger Gemeinderatsmitglieder und mit Privatpersonen, die sich Ebern verbunden fühlen. Immerhin besteht die Partnerschaft schon seit 45 Jahren, hervorgegangen aus gegenseitigen Besuchen zu Volkswandertagen. Ende der 70er-Jahre gehörten bei den Volkswanderungen des Musikvereins Knabenkapelle Ebern die "Strasser Abende" zum festen Programm.
Ein "Strasser Abend" wurde es diesmal nicht, sondern ein Vormittag. Die Bundesblaskapelle Strass spielte zum Frühschoppen in der Rathaushalle, und dass zwei Mitglieder des Blasorchesters spontan die Kapelle verstärkten, unterstreicht nur, wie unkompliziert und herzlich die Beziehungen sind. Vor dem Frühschoppen versammelte sich die Bundesblaskapelle am Eberner Friedhof, um zwei verstorbenen Begründern der Partnerschaft einen musikalischen Gruß zu entbieten: Dem im Sommer verstorbenen Altbürgermeister Rolf Feulner, in dessen Amtszeit die Partnerschaft besiegelt wurde, und Otmar May, einer der Männer, die seinerzeit die Volkswandertage in Ebern mitorganisierten.
Zum Friedhof mitgekommen waren mit Ludwig Schnirzer und Klaus Knapp auch die zwei Strasser Altbürgermeister, die in ihren Amtszeiten die Pflege der Partnerschaft zur Chefsache gemacht hatten - so wie ihre Eberner Kollegen Feulner und nach ihm Robert Herrmann, so wie Karl Eberharter und Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann jetzt.
Es gehe um die persönliche Begegnung und den Austausch, sagte Hennemann bei jeder sich bietenden Gelegenheit an diesem Wochenende.
Nach der Ankunft am Samstagmittag steuerte der Strasser Bus den Wallfahrtsort Vierzehnheiligen an. Zur Kirchenbesichtigung kam auch Eberns Altbürgermeister Robert Herrmann, der den Gästen einiges zur Baugeschichte der Basilika und den Herausforderungen bei der Instandhaltung erzählen konnte. Denn Herrmann war als Architekt im Staatlichen Bauamt für ebenjene Kirche zuständig, bevor er 1996 Eberner Bürgermeister wurde.
Zum Abend mit einem gemeinsamen Essen in der Rathaushalle gehörten zwar einige Formalitäten wie der Austausch von Gastgeschenken, aber letztlich stand auch hier die Geselligkeit im Vordergrund, musikalisch untermalt von den "Haßberglern". Der Abend klang im Musikheim des Blasorchesters aus, und dem Vernehmen nach reichte der Abend für manche tief in die Nacht. Das Blasorchester Ebern hatte zudem sowohl am Samstagabend als auch am Sonntagvormittag die Bewirtung im Rathaus übernommen.
Die Abreise erfolgte am Sonntagmittag, rund 26 Stunden nach der Ankunft. Zum Abschied gehörte die Einladung zum Gegenbesuch. Ein möglicher Anlass: Die Feuerwehr in Strass feiert Ende Juli 2026 Jubiläum.