Titel Logo
Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 24/2024
Stadt Ebern
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Informationen - Ebern

Am 30. November 2024 organisiert die Gemeinschaft Sant’Egidio in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen den XXIII. internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“. Auch Ebern beteiligt sich wieder am Aktionstag. „Es werden wieder wie in den letzten Jahren die Weihnachtsbeleuchtung und die Gebäudeanstrahlungen am Rathaus, Stadtpfarrkirche und Grauturm abgeschaltet.

Diese weltweit größte Mobilisierung von Städten lenkt die Aufmerksamkeit gerade in diesen von Kriegen und deren dramatischen Folgen geprägten Zeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens. In Krisenzeiten benötigen die Menschenrechte besondere Unterstützung, da sie allzu oft anderen Prioritäten wie beispielsweise der Sicherheit oder dem Eigeninteresse untergeordnet werden. Umso größere Bedeutung hat der internationale Aktionstag der „Cities for Life“ in diesen Zeiten, um den Einsatz für die Achtung der Menschenwürde zu unterstützen. In Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren fast 300 Städte dem Aktionstag angeschlossen (u.a. Berlin, Stuttgart, Bremen, Leipzig, Schwerin, Rostock, Nürnberg, Düsseldorf, Dortmund, Würzburg). Unterschiedliche Aktionen werden gestaltet, z.B. eine besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Dichterlesungen, Begegnungen mit Zeugen, Projekte in Schulen.

Mehrere Male hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, den Einsatz gegen jede Form von Gewalt und somit auch gegen die Todesstrafe zu vergrößern. Er bezeichnet die Todesstrafe als „eine unmenschliche Maßnahme, die in jeglicher Weise ihrer Anwendung gegen die persönliche Würde verstößt“.

Im letzten Jahr wurden wieder Erfolge auf dem Weg der Abschaffung der Todesstrafe erzielt. Im Dezember 2024 wird die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschieden (2022 haben 125 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium gestimmt, zwei mehr als bei der Abstimmung 2020).

Nach der Zentralafrikanischen Republik und Sambia hat 2023 das Parlament von Ghana für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt. Afrika ist somit dabei, nach Europa der zweite Kontinent ohne Todesstrafe zu werden. Im Juli trat in Pakistan die Abschaffung der Todesstrafe für Drogendelikte in Kraft und die obligatorische Abschaffung der Todesstrafe in Malaysia.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in ca. 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für ihre universale Abschaffung ein. Sie hat mit anderen Organisationen 2002 die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ ins Leben gerufen. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und sind weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika engagiert.

Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.santegidio.org bzw. http://nodeathpenalty.santegidio.org/en