Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus, eröffnet die 17. Mitgliederversammlung, die an einem symbolträchtigen Ort stattfand: In der Säulenhalle des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. "Dort wo noch bis vor 80 Jahren beispiellose Verbrechen gegen die Menschlichkeit durchgeführt wurden, tagt heute das bundesweit größte Bündnis gegen Rechtsextremismus. Das ist ein starkes Zeichen!" Für die Stadt Ebern nahm Bürgermeister Jürgen Hennemann teil. Er zeigte sich beeindruckt von dem Ort der Veranstaltung und der Solidarität und dem Zusammenhalt in der Metropolregion, in der Allianz. "Es lohnt sich für die Demokratie und die Menschenrechte einzutreten, und klare Kante gegen die extreme Rechte zeigen," teilt Hennemann die Auffassung der Teilnehmer. Jeder könne sich in seinem Wirkungsbereich einbringen und etwas für unsere Gesellschaft tun.
Die stellv. Vorsitzende Katharina Fritsch, erläutert, dass die Allianz gegen Rechtsextremismus inzwischen immerhin 523 Mitglieder zählt. Darunter 164 Gebietskörperschaften und 359 zivilgesellschaftliche Organisationen. Im Rückblick gingen die beiden Vorstandsmitglieder auf die Kampagne zur vorgezogenen Bundestagswahl ein sowie auf die bisher größte Kundgebung der Allianz, die im Februar 2025 am Nürnberger Kornmarkt mit weit über 25.000 Teilnehmenden stattfand. Ein weiterer Schwerpunkt stellte die Öffentlichkeitsarbeit mit Infoständen und Präsenz in den sozialen Medien dar. Zu Gast war auch der Ratsvorsitzende der Europäischen Metropolregion Nürnberg, Peter Reiß. Er bedankte sich bei der Allianz für die unermüdliche Arbeit gegen Rechtsextremismus, die wichtiger denn je sei. Dass rechtsextreme Straftaten, darunter auch Gewaltdelikte, stark gestiegen sind, dürfe nicht hingenommen werden. Ein solches Netzwerk sei sehr viel Wert.
Aktivitäten zur Kommunalwahl 2026 sind geplant. Dazu gehören u.a. eine Aktionswoche "Rathäuser schützen durch Menschenkette" zwischen dem 24. und 31. Januar 2026 und eine zentrale Kundgebung am Nürnberger Kornmarkt am 07. Februar 2026 ab 16 Uhr. "Die Menschenketten sollen ein sichtbares Zeichen des Schutzes der kommunalen Demokratie und des entschiedenen Widerstands gegen rechtsextreme Bedrohungen bilden und zeigen: Unsere Rathäuser sind Häuser der Demokratie, in denen die Feinde der Demokratie keinen Platz erhalten sollen!", erläutert Dieter Rosner, stellv. Vorsitzender.
Turnusgemäß wurden in diesem Jahr wieder Vorstand und Koordinierungsgremium gewählt. Stephan Doll, Geschäftsführer des DGB Mittelfranken, wurde im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Ebenfalls bestätigt wurden als Stellvertreter*innen Katharina Fritsch, Leiterin Unternehmenskommunikation & CSR-Management 1. FC Nürnberg als Vertretung der Wirtschaft, Elisabeth Hann von Weyhern, Regionalbischöfin im Kirchenkreis Nürnberg, für die Religionsgemeinschaften und Dieter Rosner, Sozialreferent der Stadt Erlangen, für die Gebietskörperschaften sowie Dr. Elisabeth Preuß, Aktion Courage Erlangen, für die Zivilgesellschaft. Der gesamte Vorstand wurde mit überwältigender Mehrheit für die nächsten zwei Jahre wieder gewählt. In das 20-köpfige Koordinierungsgremium wurden Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsorganisationen gewählt.
Text/Fotos: Allianz gegen Rechtsextremismus, Jürgen Hennemann