Voll besetzt war die Frauengrundhalle mit geladenen Gästen aus der Stadt. Vertreter von Vereinen, Kirchen, Unternehmen, Behörden, Politik und Nachbargemeinden, die zum Austausch am Jahresanfang der Einladung der Stadt gefolgt waren.
Das Blasorchester Ebern unter der Leitung ihres Dirigenten Sebastian Berumen umrahmte mit hochwertiger Blasmusik die Veranstaltung.
Groß war die Anzahl der Gäste, die 1. Bürgermeister Jürgen Hennemann beim Neujahrsempfang in der Frauengrundhalle willkommen hieß. Ausgezeichnet wurden Personen für ihren ehrenamtlichen Einsatz, für ihr kulturelles und soziales Engagement im Stadtgebiet Ebern (siehe folgender Artikel). Das Stadtoberhaupt blickte zurück auf das Jahr 2023 und warf einen Blick nach vorne, wobei er auf das politische Geschehen insgesamt und auf die Investitionen der Stadt Ebern einging.
Hennemann ging auf die Kriege, den Terror auf der Welt und den Hass und Antisemitismus ein und rief zum gegenseitigem Zusammenhalt auf. Einiges habe sich in der Stadt Ebern mit Investitionen im Jahr 2023 getan, viele Projekte wären noch nicht abgeschlossen und seien im Laufen. Er nannte u.a. die Wasserversorgung mit dem Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) und es bedürfe auch großer Anstrengungen, die Abwasserversorgung aufrecht zu erhalten. Besonders kostenintensiv sei die Sanierung der Kläranlage, aber auch die Ebern-Galerie am Stadtberg, bei der es viele Probleme in der Bausubstanz durch Nässe gegeben habe. Diese werde nach Fertigstellung ein „Schmuckstück“ sein, das mit Leben gefüllt würde und die Altstadt belebt. Erfreulich sei, dass der Neubau des Seniorenzentrums der Diakonie im Mannlehen gut voran schreite.
„Wir sind hocherfreut über die Auszeichnung als familienfreundlichste Gemeinde im Landkreis und stolz, dass unsere Bemühungen anerkannt werden“, so der Bürgermeister. Er ging auf Windenergie und Wärmeplanung ein und freute sich, dass Ebern erneut die Auszeichnung Fairtrade-Stadt erhielt. Das Thema Nachhaltigkeit werde die Stadt weiter beschäftigen. Besucht und damit gefestigt wurden die Partnerschaften mit Strass im Zillertal und Trun in der Normandie. Weiter nannte er die Zahlen der Einwohner aus anderen Ländern, es gebe 816 Personen mit anderen Staatsangehörigkeiten im Stadtgebiet von Ebern aus 70 verschiedenen Ländern. „Ebern ist bunt, wir sind eine vielfältige Gesellschaft“, sagte Hennemann. Er ging weiter auf die Zahlen des Finanzhaushaltes ein, mit dem Resümee: „Wir können mit geordneter Haushaltslage in das Jahr 2024 starten.“
Den Blick nach vorne gerichtet sagte der Bürgermeister, dass es noch viel in der Stadt zu tun gäbe. Die Finanzausstattung der Kommunen sei unzureichend, die steigende Kreisumlage mache zu schaffen. Er wies auf die hohen Fehlbeträge der Krankenhäuser hin, die vom Staat „chronisch unterfinanziert“ wären. Um das Krankenhaus in Ebern erhalten zu können, müssten die dortigen Angebote angenommen werden, so der Appell des Bürgermeisters. Sein Bedauern drückte er aus, dass die Baywa aus Ebern abgezogen wurde.
Ein „Schock“ sei es gewesen, dass Valeo in Ebern 280 Arbeitsplätze abbauen wolle. „Das ist ein herber Schlag für unsere Region. Ich fordere Valeo auf, ihre Pläne zu überdenken.“
Er rief alle dazu auf, für den Erhalt der Demokratie einzutreten, und dankte allen, die sich für das Gemeinwohl engagieren, womit er zu Ehrungen überleitete. Musikalisch wurde der Jahresempfang vom Blasorchester Ebern begleitet.