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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 3/2025
Stadt Ebern
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Informationen - Ebern

Ein paar wichtige Eckpunkte: Lange Zeit gab es bei der Erreichbarkeit des Marktplatzes Einschränkungen mit einer Ampel am Stadtberg. Diese ist wieder abgebaut, die „ebern-galerie“ kurz vor Fertigstellung. Am 13.2.2025 feiern wir die Einweihung mit einem Tag der offenen Tür. Die Sperrung Kapellenstraße, durch den Neubau eines Geschäftshauses, bringt weitere Einschränkungen, die aber notwendig sind, um einen Neubau in der Altstadt zu ermöglichen.

In Ebern überwog 2024 das Positive:

Das neue Seniorenheim mit 90 Pflegeplätzen konnte eröffnet und bezogen werden. Der Lützeleberner Weg wurde, bis auf einen Teil am neuen Baugebiet, asphaltiert. Dank der Hilfe von Ehrenamtlichen und Vereinen hat der Umzug im Juli hervorragend funktioniert. Die Waldkindergartengruppe ist am neuen Standort hinter dem Freibad am Losberg eingezogen. Ein Baustein ist unsere Auszeichnung der familienfreundlichsten Gemeinde im Landkreis.

Die BR-Radltour war im August ein Großereignis, das viele Menschen nach Ebern brachte (1.000 Radler, 6.000 Besucher, BR) und die Stadt und ihre Aktivitäten bekannt machte. Zudem war das Konzert auf dem Altstadtparkplatz für alle eine super Veranstaltung. Ich möchte mich ganz besonders nochmals bei allen Helferinnen und Helfern bei der BR-Radltour bedanken, die die Veranstaltung gemeinsam zum Erfolg geführt haben. Dank gilt hier auch den Mitarbeitern des Bauhofes, der Verwaltung und unseren Feuerwehren und den ehrenamtlichen Helfern der Vereine für ihren Einsatz und das Engagement das ganze Jahr über. Bedanken möchte ich mich bei den überaus engagierten Bürgerinnen und Bürgern in Vereinen und Sozialorganisationen, die viele Angebote ermöglichen und zum funktionierenden gesellschaftlichen Leben in Ebern beitragen.

Der Bau der Verbundleitung, der FWO Wasser zu unserem Wasserwerk als weiteres Standbein für die Wasserversorgung bringt, von Heubach über Eichelberg nach Reutersbrunn, wurde begonnen, mit einer Investition von rund 700.000 €.

Wir halten unsere Abwasserversorgung in Schuss, was eine nie endende dauerhafte Aufgabe ist. Das Pumpwerk im Mühlenviertel und die Sanierung der Kanäle an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet wurden angegangen. In der Kläranlage wurde eine Schlammpresse für 1,2 Mio.€ installiert. Für die Sanierung der Becken in der Kläranlage wurde die Planung vorangetrieben. Auch eine Photovoltaikanlage auf der Kläranlage wurde installiert, auch auf dem großen Pumpwerk der alten Kläranlage, um hier regenerativen Strom selbst für die Pumpen und Gebläse zu verwenden. Es wurde schon 25 % Stromeinsparung erreicht.

In Reutersbrunn ist die Erschließung des Baugebietes Stolzenrangen bis auf die Asphaltdeckschicht fast abgeschlossen. Bauplätze stehen zum Verkauf zur Verfügung.

Die Sanierung der Mittelschule ist jetzt über Jahre gelaufen und ebenfalls fast fertig gestellt. 3,6 Mio. € wurden investiert. Außen sieht man nichts, innen haben wir eine völlig neue Schule, auf aktuellem Stand, mit top IT-Ausstattung. Wir haben damit gute Lernbedingungen für unsere Schülerinnen und Schüler geschaffen.

Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) wurde abgeschlossen und vom Stadtrat beschlossen sowie ein neues Sanierungsgebiet für die Altstadt verabschiedet. Es beinhaltet gute Ideen und Konzepte zur Gestaltung von Marktplatz und Mühlenviertel (barrierefrei, grüner, Aufenthaltsqualität) wurden erarbeitet. Die Festlegung der Ziele wurden im Sinne der Nachhaltigkeitsziele vorgenommen. Die Umsetzungsmaßnahmen für Marktplatz und Mühlenviertel müssen dann in die Haushaltsplanungen der nächsten Jahre einfließen. Auch wurde wieder ein Quartiersmanagement für die nächsten 3 Jahre ausgeschrieben, das uns unterstützen soll, die Altstadt attraktiv zu halten. Die Auswahl läuft gerade, die Zusage der Regierung zur Förderung liegt bereits vor.

Die Energiewende kommt in Ebern weiter voran. In Ebern wird bereits 133 % des verbrauchten Stromes regenerativ erzeugt. Bei der Straßenbeleuchtung konnten wir durch Umstellung auf LED seit 2014 den Stromverbrauch um 71 % senken. Das Windkraft-Repowering-Projekt am Bretzenstein ist im Bau, die Flügel und Masten bereits angeliefert. Die Stadt hat sich an der Betreibergesellschaft beteiligt.

In Heubach und Brünn konnten zwei gebrauchte Feuerwehrautos (TSF) beschafft und in Dienst gestellt werden. Für Reutersbrunn und Bramberg wurden zwei neue TSF beauftragt. Die Ersatzbeschaffung für ein Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr Ebern wurde eingeleitet. Der Bau des Unterpreppacher Feuerwehrhauses wurde begonnen und nimmt Formen an. Insgesamt 1,1 Mio. € Baukosten. Für die Feuerwehren im Stadtgebiet waren im Haushalt 2024 über 1 Mio. € eingestellt.

Die Stadt gewann den Publikumspreis „Kommune bewegt Welt“ mit 10.000 €, die für Projekte in Ebern mit Schülern und Bürgern mit entwicklungspolitischem Zusammenhang (Nachhaltigkeitsziele, 17 SDG´s) verwendet werden können. Dies wurde durch die große Beteiligung der Bürger möglich.

Die Stadt erhielt einen Förderbescheid über 605 .320 € für biologische Vielfalt und Klimaschutz aus dem Bundesförderprogramm des Umweltministeriums für ihre Bewerbung mit dem Projekt: „Mit Vielfalt zur Vielfalt – Erschließung von Flächenpotentialen in Wegrändern, Säumen und Kleinstrukturen für Biodiversität und Klimaschutz. Das Geld wird verwendet zur Unterstützung der Bemühungen der Stadt im Bereich der Artenvielfalt, insbesondere im Bauhof: Personal (1,5 Stellen), Anschaffung von Fahrzeugen und Gerätschaften, Weiterbildung und die Anlage von Himmelsteichen zum Wasserrückhalt in der Fläche.

Die Themen der Nachhaltigkeit werden uns dauerhaft und immer stärker beschäftigen. Damit sollen die Lebensgrundlagen für uns verbessert und erhalten werden. Es ist dringend notwendig, alle Vorhaben, die zukünftig angepackt werden, auf Nachhaltigkeit und dem Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen SDG´s zu prüfen und danach auszurichten.

Erneut wurde die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt für 2 weitere Jahre bestätigt und wir erhielten den zweiten Publikumspreis Kommune bewegt Welt, hier haben wir konkurriert gegen Großstädte. Das Zusammenwirken in Ebern (Schulen, Bürger, Steuerkreis Fairtrade) hat den Gewinn möglich gemacht. Alle haben sich gemeinsam eingesetzt. Wir haben 10.000 € für Projekte zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele gewonnen. Diese wollen wir mit den Schulen gemeinsam angehen.

Die Partnergemeinden in Strass im Zillertal und Trun in der Normandie wurden besucht und Kontakte ausgebaut. Ich konnte in Trun und weiteren Orten an den Feierlichkeiten zu 80 Jahre Kriegsende in der Normandie teilnehmen und durfte dort sogar als Deutscher reden. Die Völkerverständigung funktioniert. In 2024 waren zum Altstadtfest Besucher aus Trun bei uns in Ebern. Ebenso waren im Oktober zwei Repräsentantinnen der Gemeinde Maamoura zu Besuch bei der Baunach-Allianz.

Das Haushaltsvolumen der Stadt 2024 betrug im Verwaltungshaushalt: 21,22 Mio. € und im Vermögenshaushalt: 7,4 Mio. €. Hohe Ausgaben und Umlagen belasten den Haushalt: Personalkosten mit 4,16 Mio. € (Mitarbeiter Bauhof, Kitas, Verwaltung), die Kreisumlage mit 5,12 Mio. € (Krankenhäuser, Gesundheitsversorgung Kreis) und weitere Umlagen mit 2 Mio. € (VG, GewSt). Die Haushaltslage der Stadt Ebern wird immer schwieriger. Die Finanzausstattung der Kommunen ist für die vielen Aufgaben unzureichend. Es fehlen die verlässlichen Einnahmen und es steigen die Ausgaben und Aufgaben, die an die Gemeinden übertragen werden. Die hohe Kreisumlage drückt uns sehr (Kosten für Krankenhäuser, ÖPNV und Staatsaufgaben im Landratsamt, die nicht ausreichend vom Staat ausgeglichen werden und somit die Gemeinden herhalten müssen). Uns bleiben für die eigenen Aufgaben zu wenig Gelder.

In 2024 war trotz der Investitionen keine Kreditaufnahme nötig, Projekte haben sich verschoben. Die Schuldensenkung seit 2014 in Ebern konnten wir in 2024 nochmal fortsetzen, mit Sondertilgungen und keiner weiteren Kreditaufnahme. Wir sind aktuell bei 3,9 Mio. € Schulden, nochmals unter der Planung und damit auch weit unter dem Landesdurchschnitt. Das wird sicher in den nächsten Jahren nicht so weitergehen. Um unsere Aufgaben und Projekte zu finanzieren, müssen Kredite aufgenommen werden. Hier wird es viel zu diskutieren geben, was in welcher Reihenfolge angepackt werden kann.

Jürgen Hennemann

1. Bürgermeister

Stadt Ebern