Die Eröffnung des "Xaver-Mayr-Hauses", dessen Sanierung nun endlich abgeschlossen ist, fand mit einem Tag der offenen Tür statt. Mehrere Jahre haben sich die Arbeiten hingezogen, den Verkehr am Stadtberg behindert. Eintretendes Wasser durch die nasse Stadtmauer und Wasserschäden infolge Starkregens hatten die Baumaßnahmen zwischenzeitlich zurückgeworfen. Weiter gab es ungeahnte Probleme mit der Bausubstanz, was bei einem alten Gebäude leider nicht im Vorhinein abzusehen war. "Der Bau stellt eine echte Herausforderung dar", hatte Planer Dag Schröder bei einer Besichtigung durch den Bauausschuss festgestellt. Mit erheblichem Mehraufwand konnte die Baustelle abgeschlossen werden und es ist ein schmuckes Haus für Kunst und Kultur entstanden.
Die Galerie ist nun für den Betrieb bereit, die erste Ausstellung durch den Bürgerverein organisiert, "Woher – Wohin, eine Ausstellung vom Ankommen und Weggehen", wird am 22.02. eröffnet und ist bis zum 04.05.2025 zu sehen. Auch der Wohnraum im ersten Stock sowie im Dachgeschoss ist bezugsfertig. Die beiden Wohnungen sollen ab 01. März vermietet werden. Das gesamte Projekt, die Sanierung, wurde durch das Förderprogramm "Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge" von der Städtebauförderung gefördert. "Es war für uns das günstigste Förderprogramm, das uns von der Städtebauförderung empfohlen wurde", erklärt Bürgermeister Jürgen Hennemann. Möglich machte die damals mit 1,4 Millionen Euro Baukosten geschätzte Grunderneuerung das Förderprogramm. Dem Staat lag zu dieser Zeit sehr viel daran, die Menschen aus den Sammelunterkünften herauszubekommen und er förderte die dezentralen Lösungen durch ordentliche Fördersätze. Heißt: Wer sich verpflichtete, den durch Sanierung gewonnenen Wohnraum (auch) anerkannten Asylbewerbern zur Verfügung zu stellen, bekam eine Festbetragsförderung zugesagt. Im Falle des Xaver-Mayr-Hauses rund eine Million Euro, eine Förderquote von ca. 80 Prozent der förderfähigen Kosten. Leider wurde durch die unerwarteten Mehraufwendungen und steigenden Baukosten, auf Gesamtkosten von rund 2 Millionen Euro, die Förderquote gesenkt, auf rund 50 Prozent.
"Wir haben als Stadt, die sich uns bietenden Förderprogramme des Staates, der Städtebauförderung, genutzt", erklärt Jürgen Hennemann. "Und da gibt es Auflagen, die einzuhalten sind." In diesem Fall: Wohnraumschaffung für anerkannte Asylbewerber und Bedürftige. Für das Ziel, den Leerstand zu sanieren und teilweise in Wohnraum umzuwandeln, kam das Programm gerade recht. "Wenn das Programm für arbeitslose Künstler oder deutsche Schäferhundbesitzer gewesen wäre, hätte ich es auch genommen", sagt der Bürgermeister, ein wenig flapsig, das wisse er, aber im Grunde sei es halt so: "Wir nutzen, was der Kommune nutzt." Ohne Förderprogramm hätte die Stadt die Sanierung der Galerie nicht schultern können. Wie übrigens schon die Sanierung der alten Schule in Bramberg, die ebenfalls über jene Förderung abgewickelt wurde. "Wir werden sehen, wer sich um die Wohnung bewirbt und dann gemäß den Richtlinien diese vergeben", sagt Jürgen Hennemann. Bewerbungen von Familien und Einzelpersonen für die beiden Wohnungen sind bereits eingegangen. jh