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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 8/2024
Stadt Ebern
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Windvorranggebiete - nur Bretzenstein beschlossen

Bei der Meldung von Flächen an den regionalen Planungsverband für Vorranggebiete für Windkraft entscheidet sich der Eberner Stadtrat gegen Flächen aus dem Bürgerwald (zwischen Reutersbrunn und Kirchlauter – und auch im Staatswald (Höhenzug Hohler Stein).

Es ging um die finale Meldung von klar definierten Flächen inklusive betreffenden Flurnummern. Klar war da auch schon: Infrage kommen nur noch Bretzenstein, Staatswald und Bürgerwald. „Die anderen bereits gemeldeten Flächen sollen nicht weiterverfolgt werden, da sie bei Einhalten aller weiterer Vorgaben – wie etwa dem Abstand von einem Kilometer zur Wohnbebauung – nicht mehr interessant sind“, so Bürgermeister Jürgen Hennemann.

Damit bleibt nur ein einziger Standort am Bretzenstein zwischen Ebern und Untermerzbach südlich von Fierst übrig, der dem regionalen Planungsverband gemeldet wird. Die Fläche auf der Gemarkung Ebern ist relativ gering, da zur Bebauung ab Fierst und zum Mannlehen ein Abstand einzuhalten ist. Das Gebiet schließt an das von der Gemeinde Untermerzbach gemeldete Windvorranggebiet an.

In der Stadtratssitzung im Juli 2023 hatte sich das Gremium bereits auf sechs Flächen festgelegt, die aufgrund des Höhenzuges als geeignet erschienen und daher in eine Vorprüfung gehen sollten. Zum einen der Bretzenstein, dessen beide bereits bestehenden Windräder man mit einem „Repowering“ aufpeppen wollte und auch noch zusätzliche Windräder dort gut aufgehoben sah. Außerdem am Höhenrücken im Bereich Kurzewind, auf der Bühler Höhe am Haßbergtrauf, auf einer Fläche nördlich von Bischwind, zwischen Leuzendorf und Brünn sowie im Staatswald, nördlich ab dem „Hohlen Stein“. Und letztlich auch im Bürgerwald am Tonberg zwischen Reutersbrunn und Kirchlauter.

Interessant für die Stadt Ebern und die Bürgerwaldkörperschaft blieb der Tonberg, die Lage in der Stadt mit dem besten Windvorkommen, jedoch gelegen vielmehr an der Nachbargemeinde Kirchlauter. Von dort hatte der Eberner Bürgermeister ein Schreiben seines Kollegen Karl-Heinz Kandler (SPD) erhalten, in dem mitgeteilt wurde, dass in Kirchlauter sowohl Bürger als auch Gemeinderat, eventuellen Windkraftanlagen am Tonberg generell ablehnend gegenüber stünden.

In der Abstimmung fiel dann der Staatswald mit acht Pro- gegen elf Contra-Stimmen ebenso durch, wie ein Standort im Bürgerwald auf dem Tonberg: Hier votierten gar 14 Rätinnen und Räte dagegen, nur vier plus Bürgermeister hoben die Hand dafür. Als einziges mögliches Windvorranggebiet im Stadtgebiet wird nun der Bretzenstein dem regionalen Planungsverband gemeldet, für den sich 18 Stadträte bei einer Gegenstimme aussprachen.

jh