Aus dem Gemeinderat
Kläranlage: Varianten und Kosten der Sanierung
Der Wasserrechtsbescheid für den Betrieb unserer Kläranlage läuft 2028 aus. Die Anlage kann die stetig steigenden Anforderungen an die Reinigungsleistung, speziell im Hinblick auf die erforderliche Denitrifikation, nicht leisten. Daher sind umfangreiche und teure Sanierungsmaßnahmen unumgänglich.
Dem Gemeinderat wurde eine Studie des Ingenieurbüros Klos über mögliche Varianten und Kosten der Sanierung der Kläranlage in Polsingen vorgestellt. Infrage kommen: Anschluss der Gemeinde an eine leistungsfähigere Kläranlage, Neubau eines größeren Tropfkörpers, Neubau einer konventionellen Belebungsanlage oder der Neubau einer Biocos-Anlage.
Der Anschluss an eine andere Kläranlage ist denkbar, hängt aber von der verfügbaren Kapazität und der Zustimmung des Anlagenbetreibers ab. Als realistische Möglichkeit käme die Kläranlage des „Abwasserzweckverbandes Mittlere Wörnitz“ in Betracht. Das Ingenieurbüro Klos schätzt die Kosten des Anschlusses auf ca. 8 Mio. €, was aber noch genauer untersucht werden muss.
Der Neubau eines größeren Tropfkörpers kommt für die Gemeinde nicht in Frage, weil es sich hierbei nicht um ein zukunftsträchtiges Verfahren handelt. Auch das Wasserwirtschaftsamt rät von dieser Variante ab. Der Bau eines neuen Tropfkörpers würde ca. 4.4 Mio. € kosten.
Eine zukunftsfähige Perspektive stellt der Bau einer Belebungsanlage dar. Diese Anlagenart unterscheidet sich von einer Tropfkörperanlage dadurch, dass die schmutzabbauenden Bakterien und Kleinstlebewesen nicht auf festen Flächen anhaften, sondern frei im Wasser schweben. In diesen Anlagen wird auf engstem Raum durch Umwälzen und Belüftung eine schnelle Abwasserreinigung erzielt. Die Errichtung einer solchen Anlage kostet ca. 6.6 Mio. €.
Eine weitere in Frage kommende Alternative ist eine sogenannte Biocos-Anlage (Biological Cobined System). Dabei handelt es sich um die Kombination eines Belebungs-, sowie eines Sedimentations- und Umlaufbeckens. Die Baukosten einer solchen Biocos-Anlage betragen ca. 4.9 Mio. €.
Das Ingenieurbüro empfiehlt dem Gemeinderat den Bau einer Biocos-Anlage als Ersatz für die bisherige Anlage. Die Mitglieder des Gemeinderates wollen in der nächsten Zeit die einzelnen Anlagentypen in der näheren Umgebung besichtigen.
Beteiligung der Gemeinde an der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Gemeinschaftsmaschinenhalle „Am Jäger“
Die Eigentümer der Maschinenhalle „Am Jäger“ erwägen die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Halle. Der Gemeinderat ist grundsätzlich an der Installation einer Photovoltaikanlage auf dem gemeindlichen Hallenanteil interessiert. Die endgültige Entscheidung hängt jedoch von der Höhe der Kosten der Kabelverlegung zwischen der Halle und dem Einspeisepunkt (Trafostation auf dem Gelände von Diakoneo) ab. Diese Kosten sind derzeit noch nicht bekannt.
Haushalt
Dem Gemeinderat wurde der erste Entwurf des Haushaltsplanes der Gemeinde für dieses Jahr vorgestellt. Die Schwerpunkte der Investitionen der Gemeinde werden Kanalsanierungen sein und die Dorferneuerungsmaßnahmen in Döckingen.
Baurecht
Der Gemeinderat hat sich im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange mit einigen Bauvorhaben der Stadt Treuchtlingen befasst (4. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Treuchtlingen und Aufstellung vorhabenbezogener Bebauungspläne „Solarpark Bubenheim Nord“ und „Solarpark Graben-Grönhart“) und hierzu keine Einwände erhoben.
Sonstiges
Die Bauarbeiten am Fahrradweg zwischen Ursheim und Hechlingen am See haben am 11.03.2024 begonnen. Das gilt auch für die Kanalbauarbeiten in der Kohnhofstraße in Döckingen.
Im Tannwald hat ein großer Hieb stattgefunden. Insgesamt wurden 590 fm Holz entnommen. Dabei entstanden aufgrund der nassen Witterung ziemliche Schäden am Waldboden und den Waldwegen. Hier wird in Kürze ein Ortstermin stattfinden.
Die nächste Sitzung des Gemeinderates findet voraussichtlich am 20. März 2024 im Sitzungssaal des Rathauses statt. Bitte hierzu die Aushänge und die Veröffentlichung auf der Homepage (www.polsingen.de) beachten.