Bürgermeister Rainer Detsch konnte zur Premiere eines neuen Veranstaltungsformates zahlreiche Bürger in der Zecherhalle Neukenroth begrüßen. Die Bürgermeister von Pressig, Stefan Heinlein und der Bergwerksgemeinde Stockheim, Rainer Detsch, hatten diese Novität unter dem Titel „Bürgerinfo Haßlachtal“ aus der Taufe gehoben.
Weil man schon seit geraumer Zeit beim Projekt Integrierte Ländlichen Entwicklung (ILE) gut über die Gemeindegrenzen hinweg zusammenarbeitet und schon etliche Projekte durchgeführt hat, die zur weiteren Attraktivität im Haßlachtal beitragen, wollte man nun auch die Bürger aus beiden Gemeinden in einer gemeinsamen Veranstaltung näher informieren und einen Blick in die Zukunft geben. Detsch: „Es ist unsere Aufgabe, unsere Gemeinde und auch das Haßlachtal attraktiver zu gestalten und nach vorne zu bringen – ganz nach dem Motto: Wenn es der Gemeinde Stockheim gut geht, wird es auch dem Markt Pressig gut gehen und umgekehrt.“ Als Schwerpunkte für die gemeinsame Entwicklung der Region nannte Detsch die medizinische Versorgung, soziale Entwicklung, Energieversorgung, Bildung, Arbeitsplätze, Nahverkehr, kulturelle Angebote, Freizeit und Naherholung. Mindestens einmal im Jahr soll das neue Format „Bürgerinfo Haßlachtal“ für Bürger beider Kommunen stattfinden.
Versammlungsleiter Detsch freute sich, zu dieser Veranstaltung den „Regionalentwickler par excellence“, MdL Jürgen Baumgärtner (CSU), begrüßen zu können. Baumgärtner stellte das „Jahrhundertprojekt“ des Landkreises, den Lucas- Cranach- Campus (LCC) sowie das LCC-Kommunalunternehmen vor. Im Hochschulbereich sei man in der Lage, auch Handwerksmeistern und –gesellen zum Studium zu verhelfen. Es gebe ein Ineinandergreifen beruflicher, schulischer und akademischer Bildung, der LCC arbeitet mit Schulen, Betrieben, Industrie und Universitäten und Hochschulen zusammen.
Zur geplanten Beamtenfachhochschule meinte der Abgeordnete, das werde wohl noch mindestens fünf Jahre dauern. Die Ausgangslage sei zunächst eine Hochschule für 200 Studierende gewesen. Dies habe sich nach längeren Gesprächen mit dem Ministerpräsidenten geändert und Kronach bekommt nun die gesamte Beamtenfachhochschule mit 600 Studierenden, was natürlich eine enorme logistische Herausforderung für die Hochschulstadt Kronach
bedeute. Das LCC-Kommunalunternehmen kümmere sich auch um Wohnungen. Nicht nur, dass man 644 Wohnungen von UnionInvest (ehemalige Kronacher Wohnungsbau) zurückgekauft und somit bezahlbaren Wohnraum geschaffen hat, man gehe viel weiter und habe das Hotel Hans Veit in Rothenkirchen gekauft und mittlerweile an einem Investor veräußert, der hier ebenfalls Wohnraum schaffen will. Allein in Kronach habe man schon auf rund 10.000 Quadratmetern Hochschulgelände geschaffen. Das LCC-Kommunalunternehmen habe inzwischen im überwiegenden Teil der Gemeinden im Landkreis Kronach Projekte laufen. Man sei froh über jeden Quadratmeter, den
man an Wohnraum aus leerstehenden Gebäuden gewinnen könne. Wenn Brachen nicht mehr saniert werden können, sei Abriss und Schaffung neuer Flächen für die Landwirtschaft denkbar. Baumgärtner denkt dabei auch an Industriebrachen wie die Porzellanfabrik in Tettau und in Burggrub. Zur LCC-Stiftung informierte er, dass man durch Spenden aus Unternehmen schon auf 2,3 Millionen Euro Stiftungskapital stolz sein könne. Bei der ganzen Sache freuen sich er und auch Landrat Klaus Löffler, dass alle Beschlüsse im Kreistag einstimmig gefasst werden konnten.