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Amtsblatt für den Markt Pressig mit den Gemeindeteilen
Ausgabe 21/2024
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sicherlich haben Sie in den letzten Tagen die Berichterstattung über einen möglichen Windpark im Markt Pressig in der Presse oder den sozialen Medien verfolgt. Darum möchte ich Ihnen heute ein paar kurze Gedanken mit auf den Weg geben und freue mich zusammen mit Ihnen einen zugegebenermaßen nicht einfachen, aber zukunftsorientierten Schritt zu machen.

Die Staatsregierung Bayerns hat das Ziel, bis 2030 den Energiebedarf des Freistaats vollständig aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Gestaltung der Energiewende ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die gemeinsames Handeln und einen nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen erfordert.

Dieser Weg soll es Unternehmen und Bürgern auch ermöglichen, unabhängigen und kostengünstigen Strom zu nutzen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen verschiedene Bereiche wie Wasserkraft, Pumpspeicher, Windenergie, Agri-PV, Dachflächen-PV sowie der Ausbau des Strom- und Speichernetzes gefördert und weiterentwickelt werden. Ein wichtiger Bestandteil eines ausgewogenen Erneuerbare-Energien-Mixes in jeder Gemeinde ist die dezentrale Stromproduktion durch Windkraft.

Jede bayerische Gemeinde wurde vom Freistaat beauftragt, eigene Potenziale im Bereich Windkraft, Photovoltaik oder Nahwärme zu identifizieren und sich mit der nicht gerade einfachen und vor allem polarisierenden Thematik zu beschäftigen. Auch das Ziel der Bundesregierung steht fest: Im Jahr 2030 sollen erneuerbare Energieträger 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs abdecken. Windenergieanlagen an Land spielen dafür eine entscheidende Rolle.

Unser Markt Pressig hat dabei im landesweiten Vergleich besonders große Möglichkeiten. Diese Chance hat das politische Gremium erkannt, sich intensiv damit beschäftigt und beschlossen, Projekte in den Bereichen Photovoltaik und Windkraft voranzubringen. Dabei gab es für uns auch zwei Triebfedern:

Zum einen sind “Erneuerbare Energien auch eine Frage der Verantwortung für nachfolgende Generationen“ und unsere oberste Priorität ist es, mögliche Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger so zu organisieren, dass sie erträglich bleiben.

Die Nutzung erneuerbarer Energien schont nicht nur die Umwelt, sondern ist auch wirtschaftlich sinnvoll und fördert die Entwicklung unserer Region. Wenn wir den Strom in der Nähe der Verbraucher erzeugen, verringern sich die Transportwege, wir stärken die kommunale Autonomie, und die Wertschöpfung bleibt verstärkt vor Ort. Von einer Beteiligung des Marktes Pressig und gegebenenfalls weiterer Kommunen an Windenergieanlagen (WEA) profitieren alle Bürgerinnen und Bürger. Die erzielten Einnahmen können wir für dringend benötigte Investitionen in Bereiche wie Straßenbau, Kindergärten, Schulen, Einrichtungen für Jugendliche und Senioren sowie in Sport und Kultur nutzen.

Wir stehen aber erst am Beginn dieses wichtigen Prozesses. Die grundsätzliche Machbarkeit des Projekts wurde geprüft.

Um Sie, die Bürgerinnen und Bürger, sowie unsere Unternehmerinnen und Unternehmer von Anfang an in den Prozess einzubinden, starten wir dazu bald mit Bürgerinformationsveranstaltungen, welche wir Ihnen entsprechend in den nächsten Wochen hier im Amtsblatt veröffentlichen werden.

Nur wenn wir alle gut informiert sind, wenn wir wissen, von was wir reden und danach die positiven Effekte für unsere Heimat erkennen, kann dieses Vorhaben zu einem erfolgreichen Gemeinschaftsprojekt werden. Die Akzeptanz, das Mitmachen und ein sachlicher und vor allem respektvoller Dialog sind mir als Bürgermeister und dem gesamten Gremium sehr wichtig.

Die Energiewende muss im Einklang mit den hier lebenden Menschen und Akteuren gestaltet werden.

Herzliche Grüße

Ihr

Stefan Heinlein
1. Bürgermeister