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Amtsblatt für den Markt Pressig mit den Gemeindeteilen
Ausgabe 24/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Aus dem Rathaus wird berichtet

In der Bürgerversammlung des Marktes Pressig stand nach einer beeindruckenden Rückschau auf abgeschlossene und laufende Projekte vor allem der Blick in die Zukunft im Mittelpunkt. Bürgermeister Stefan Heinlein hatte die Bürgerinnen und Bürger zu einer informativen „Reise“ durch zahlreiche Investitionen eingeladen – mit dem Leitgedanken: „Frage nicht, was die Gemeinschaft für dich tun kann, sondern was du für die Gemeinschaft tun kannst.“

Rückblick auf zahlreiche Maßnahmen

Zu Beginn erinnerte Heinlein an die einfache Dorferneuerung in Förtschendorf, die kurz vor dem Abschluss steht. Bei Gesamtkosten von rund 1,2 Millionen Euro konnten Fördermittel in Höhe von 800.000 Euro eingeworben werden. Neben der Dorfplatzgestaltung wurden auch die Breitband- und Stromverkabelung, der Neubau einer Fußgängerbrücke und Gewässerpflegearbeiten umgesetzt – in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung.

Weitere abgeschlossene oder laufende Maßnahmen sind der Straßenbau mit Wasser- und Kanalerneuerung im Nelken- und Rosenweg, der Breitbandausbau im Betreibermodell in Friedersdorf, Eila, Posseck und Grössau sowie der Wegebau in Grössau und Brauersdorf. Die Sanierung des Aufgangs zur Brücke Pressig-West war längst überfällig und wurde ebenso umgesetzt wie zahlreiche Erneuerungen auf den Friedhöfen – stets Hand in Hand mit ehrenamtlichem Engagement, das Heinlein besonders würdigte.

Große Investitionen in Infrastruktur und Umwelt

Ein Schwerpunkt lag auf der energetischen Sanierung der Kläranlage Pressig. Mit einer Investitionssumme von 1,4 Millionen Euro wurden eine Photovoltaikanlage mit 76 kWp, eine neue Schalt- und Belüftungstechnik, eine MID-Messung sowie eine Dosiermittelstation installiert.

Auch im Feuerwehrwesen wurden in Posseck, Eila, Pressig und Förtschendorf wichtige Sanierungen umgesetzt. In Eila hat zudem die einfache Dorferneuerung begonnen. Ein Meilenstein für die Kinderbetreuung war die Einweihung der Kindergartenerweiterung in Rothenkirchen, bei der neue Krippen- und Regelplätze entstanden sind. Die Kosten beliefen sich auf rund eine Million Euro, davon 460.000 Euro Zuschussanteil.

Aktuell läuft die Erneuerung der Wasserleitung in Welitsch auf einer Länge von 3,5 Kilometern. Die Kosten werden sich auf rund 3,2 Millionen Euro belaufen, zusätzlich werden Strom- und Breitbandleitungen mitverlegt.

Blick nach vorn: Bildung, Ortsentwicklung und Digitalisierung

Im kommenden Jahr startet der Neubau der Grundschule Rothenkirchen, inklusive Abriss des bestehenden Gebäudes. Als „Erfolgsgeschichte für Familien“ bezeichnete Heinlein auch die Ferienbetreuung mit Ferienprogramm, die sich wachsender Beliebtheit erfreut.

Zahlreiche kleinere Projekte wurden über die ILE Haßlachtal in Kooperation mit der Gemeinde Stockheim realisiert. Digital sei der Markt Pressig inzwischen bestens aufgestellt – mit Facebook, Instagram und der neuen „Pressig App“.

Für den Bahnhofsbereich Pressig läuft derzeit der Projektauftrag zum barrierefreien Ausbau. Ein weiteres Zukunftsprojekt ist die Neugestaltung des Zentrums rund um Rathaus, Kirche und Schule. Theresa Loos von der CIMA Beratung + Management GmbH stellte dazu spannende Entwürfe und Visionen vor, die viele Bürger ins Staunen versetzten. Das große Areal biete enormes Potenzial für Verbesserungen in der Gestaltung, Verkehrsführung und Aufenthaltsqualität.

Bürgerfragen und Anregungen

Im anschließenden Bürgerdialog wurden zahlreiche Themen angesprochen. Fragen betrafen unter anderem das Sanierungsgebiet in Pressig und Rothenkirchen rund um das ehemalige Hotel Hans-Veit – die entsprechenden Pläne sind auf der Homepage des Marktes Pressig einsehbar.

Zum Thema Begrünung bei der Straßenbaumaßnahme im Nelken- und Rosenweg erklärte Heinlein, dass ursprünglich Begrünung und verkehrsberuhigende Elemente vorgesehen waren, diese jedoch im weiteren Planungsprozess durch Genehmigungsbehörden gestrichen werden mussten.

Auch der Leerstand des Gasthofs „Zur Krone“ wurde angesprochen. Hier, so Heinlein, wünsche man sich mehr Engagement durch den Eigentümer, die Firma Gampert-Bräu. „Der Zustand ist ein Schandfleck“, sagte er deutlich.

Weitere Themen waren die Brückensanierung in der Welitscher Straße, die im Zuge des Bahnhofausbaus berücksichtigt wird, sowie der Antrag auf Videoüberwachung im Bahnhofsbereich zur Erhöhung der Sicherheit – insbesondere für Frauen und Kinder.

Bei der Nachfrage zur ärztlichen Versorgung im Gemeindegebiet informierte Heinlein, dass trotz sehr intensiver Bemühungen, hätten sich bisher drei potenzielle Nachfolger wieder zurückgezogen. Auch der Stand des Windparkprojekts wurde kurz thematisiert: Die ursprünglich für November 2025 erwartete Genehmigung wurde auf Februar/März 2026 verschoben. Ebenso sprach ein Bürger die seit 40 Jahren diskutierte Ortsumgehung der B85 an und forderte mehr Verkehrskontrollen.

Fazit des Bürgermeisters

Zum Abschluss betonte Bürgermeister Stefan Heinlein: „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Lasst uns gemeinsam diese Aufgaben in Einigkeit anpacken. Es geht um den Erhalt und die Stärkung unseres Ortszentrums – verbunden mit städtebaulichen Optimierungen, die unsere Gemeinde weiter nach vorne bringen.“