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Gemeindeblatt Markt Rettenbach Informationen aus Kommune Kirche Vereinen
Ausgabe 12/2024
Aus dem Rathaus
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Aus den Gemeinderatssitzungen - Aus der Sitzung vom 24.10.2024

Klärschlammentsorgung:

Beitritt zur Kommunalen Energieverwertung Schwaben gkU

Hier geht es um die Möglichkeit des Beitritts zum neugegründeten Kommunalunternehmen „Kommunale Energieverwertung Schwaben gKU“ mit Sitz in Mindelheim. Zur Gründung dieses Kommunalunternehmens haben sich Anfang diesen Jahres neun Kommunen und Abwasserzweckverbände der Region um die Stadt Buchloe zusammengeschlossen mit dem Ziel, die Entsorgung von Klärschlamm künftig selbst in die Hand zu nehmen. Das Kommunalunternehmen plant und baut eine Anlage in Buchloe, in der der eigene Klärschlamm getrocknet und durch Pyrolyse verkohlt wird. So soll der darin enthaltene Phosphor, ein knapper und nicht ersetzbarer Rohstoff, wiedergewonnen und landwirtschaftlich verwendet werden. Die Kommunen wollen damit ihrer gesetzlichen Verpflichtung ab 2029 nachkommen, Phosphor aus Klärschlamm wiederzugewinnen. Mit dem Pyrolyse-Verfahren soll mehr Phosphor als mit herkömmlichen Verfahren wiedergewonnen werden. Die Beteiligten wollen möglichst schnell die erforderliche Zertifizierung des Pyrolyse-Erzeugnisses als Produkt erhalten, um es vornehmlich als Düngemittel wiedernutzen zu können. Die Vorteile dieses kommunalen Klärschlamm-Upcyclings sollen in der Wirtschaftlichkeit, im Klimaschutz und in der nachhaltigen Umsetzung der Kreislaufwirtschaft liegen.

Derzeit werden die rd 200 to Klärschlamm über die Bayernwerk Natur GmbH, Oberschleißheim, noch bis 31.12.2025 mit 95,-- €/to netto thermisch entsorgt.

Der Geschäftsführer des Kommunalunternehmens geht davon aus, dass die Tonne Klärschlammentsorgung im Pyrolyseverfahren zunächst ca. 125,- € netto und später bis zu 155,- € netto (mit Phosphorrückgewinnung) kosten wird. Sollte sich die Gemeinde dazu entschließen, dem Kommunalunternehmen beizutreten, müssen die bisherigen Träger zustimmen. Es wäre eine Stammkapitaleinlage und ein einmaliger Anteil an der Investitionssumme entsprechend dem Klärschlammaufkommen zu leisten.

Insbesondere wegen der der ab 2029 geltenden Pflicht zur Phosphorrückgewinnung und dem ab 2032 geltenden Ausbringverbot für Klärschlamm auf Feldern gewinnt diese Form der Verwertung an Bedeutung. Bei diesem thermischen Verfahren wird der Klärschlamm über einen Extruder auf sog. Bandtrockner aufgebracht. Bei der anschließenden thermischen Verschwelung bei 500 bis 700° findet keine Verbrennung statt, so dass der Phosphor erhalten bleibt und im Gegensatz zur Verbrennung nicht aus der Asche ausgewaschen werden muss. Außerdem sollen bei diesem Verfahren medizinische Rückstände, Silikone und kleinste Plastikteilchen aus dem Klärschlamm abgesondert werden können, so dass im Ergebnis Karbonisat der Düngemittelindustrie angeboten werden kann. Auch eignet sich das Karbonisat wegen seiner Speicherfähigkeit für das „Schwammstadt-Prinzip“, bei dem Wasser lokal zur Pflanzenbewässerung gespeichert und nicht über Kanalisationen abgeführt wird. Die Gemeinde hat noch bis Anfang Januar 2025 Zeit, über einen Beitritt zu entscheiden. Danach wird der Kapazitätsanteil für Markt Rettenbach einer anderen Kommune angeboten. Der Marktgemeinderat will nach der heutigen Information auf einer der kommenden Sitzungen über einen Beitritt abstimmen.

Antrag auf Einleitung von Niederschlagswasser in die gemeindliche Kanalisation in Eutenhausen

Dem Marktgemeinderat liegt ein Antrag auf Einleiten des Niederschlagswassers (Dach- u. Hofflächenwasser) aus dem Bauvorhaben „Neubau eines Wohnhauses mit Doppelgarage und einer Lagerhalle“ am Tannenweg in den öffentlichen Regenwasserkanal vor. In der Einbeziehungssatzung für dieses Gebiet ist die Versickerung des Niederschlagswassers vorgeschrieben, die Antragsteller geben jedoch an, eine Versickerung aufgrund der Bodenverhältnisse (6 m dicke Lehmschicht) nicht umsetzen zu können. Da das Gebiet der Einbeziehungssatzung in der bestehenden Einleitungsgenehmigung der Gemeinde in den Auerbach bereits enthalten ist und somit keine Neuberechnung auslöst, stimmt der Marktgemeinderat diesem Antrag zu.