Nein, natürlich ist der Pfarrgemeinderat keineswegs überflüssig. Mit dieser provokanten Überschrift soll jedoch auf die Pfarrgemeinderatswahlen im nächsten Frühjahr hingewiesen werden. Wir fangen rechtzeitig mit der Kandidatensuche an. Von Wahlperiode zu Wahlperiode fällt es schwerer, die erforderliche Zahl an Kandidaten zu finden. Wir freuen uns über jeden und jede, der oder die bereit ist, Mitverantwortung in der Kirche zu übernehmen und im Pfarrgemeinderat das Leben der Gemeinde mitzugestalten.
Doch was ist, wenn es zu wenig Kandidaten gibt? Dann wird das zu wählende Gremium kleiner, und weniger Mitglieder können auch nur weniger Aufgaben übernehmen. Wenn dies nicht nur ausnahmsweise, sondern dauerhaft und quer durch die ganze Pfarreiengemeinschaft der Fall sein sollte, müssten wir die Kräfte bündeln und künftig einen Gesamtpfarrgemeinderat bilden. Damit ginge jedoch ein Stück dörflicher Selbständigkeit verloren. Letztlich wäre ein fehlender Pfarrgemeinderat ein Alarmsignal.
Wir müssen uns daher fragen, welchen Stellenwert eine lebendige Pfarrei unter uns einnimmt. Ferner müssen wir uns fragen, und diese Frage auch ehrlich beantworten, an welcher Stelle in unserer persönlichen Prioritätenliste die Kirche kommt: Arbeit – Familie – Vereine – Freizeit – Urlaub – und dann noch die Kirche? Klar, unsere Zeitreserven sind mittlerweile sehr begrenzt, das Leben komplizierter, die Verpflichtungen umfangreicher geworden. Umso wichtiger ist eine bewusste Entscheidung, mit was wir unsere Zeit verbringen wollen und in welches Engagement wir diese investieren.
In der Mitarbeit im Pfarrgemeinderat ist diese Zeit gut angelegt. Aktiv die Gemeinde mitzugestalten und am Reich Gottes mitzubauen ist eine sehr sinnvolle Aufgabe. Letzten Endes ist es Gott gewidmete Zeit, wir geben Gott etwas von dem zurück, was er uns in Fülle schenkt. Deshalb danken wir einerseits allen, die sich bisher in unseren Pfarrgemeinderäten eingesetzt haben und weiterhin einsetzen. Wir möchten aber auch alle Gemeindemitglieder ermutigen, sich für die kommenden Pfarrgemeinderatswahlen zur Verfügung zu stellen. Damit es weiterhin vier lebendige Pfarreien bei uns gibt.