Titel Logo
Gemeindeblatt Markt Rettenbach Informationen aus Kommune Kirche Vereinen
Ausgabe 8/2023
Aus dem Schulleben
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Schulzirkus

Die Schule von Markt Rettenbach ist für die 235 Kinder schon manchmal ein großer Zirkus. Wie aber ist es, wenn Schüler und Lehrer in einem echten Zirkus auftreten? Diese Frage zumindest wurde in einem Schulprojekt beeindruckend beantwortet. Die Schüler tauschten ihre Schulbank mit der Manege, wurden Teil eines großen kulturellen Erbes. Schon seit Menschengedenken haben Illusion und Show etwas Faszinierendes an sich. Dabei selbst im Mittelpunkt zu stehen, Artist zu sein und kunstvolles darzubieten veränderte die Kinder. Kleine Stars wurden geboren. Unter der Zirkuskuppel eröffnete sich im Scheinwerferlicht eine Traumwelt für die vielen Gäste und Eltern. Hinter den Kulissen jedoch ist für Zirkusdirektor Manuel Frank die Welt ganz anders. In Deutschland ist für ihn der Zirkus am Tiefpunkt angelangt und das Weiterbestehen eine Frage. Seine Familie lebt in der achten Generation für den Zirkus. Sieben Erwachsene und zwei Kinder bilden die Truppe. Wie kein anderer lässt er sich die Freude nicht nehmen und gibt alles für dieses Leben. „Der Zirkus hat einen Zauber, den man nur dort erleben kann“. Seine neue Form bietet Kindern die Chance im „Zirkus Montana“ selbst aufzutreten. Dabei haben sie nur zwei volle Tage Zeit, Artist zu werden. Beeindruckend einfühlsam gehen die Ausbilder auf die Kinder ein. Nach ihren Auftritten bekommen ihre Augen ein Leuchten und die Gesichter ein Strahlen. Auch das Publikum gehört im Rund des Zeltes dazu, fiebert mit, wenn ein Drahtseilakt kommt oder die Schüler an einer Schaukel turnen. Staunen entsteht, wenn Zauberer eine Illusion vorgaukeln, Feuerkünstler die Flammen schleudern oder Kinder mit Tüchern jonglieren. Über allem dürfen dann die Clowns noch eins Draufsetzen. Buchstäblich schweben lassen sie mit einem Trick ein Männerquartett, indem sie ihnen die Hocker vom Hintern ziehen.

Bereits vor mehr als einem Jahr wurde die Idee geboren für den Zirkus und auch Schuldirektorin Christine Räth stand ganz hinter dem Vorhaben. Ihre Erwartungen haben sich bestätigt und einen ganz wertvollen pädagogischen Aspekt gezeigt. Von der ersten Klasse angefangen durften die Schüler ihre Favoriten aussuchen. „Ich glaub der Traum vieler Kinder hat sich erfüllt“. Selbst mitmachend erlebte Räth das „Strahlen der Kinderaugen und wie sie mit den Aufgaben blühen“. Sie seien aus ihrem Schatten herausgetreten. Zudem hätten alle ganz diszipliniert mitgemacht. Über all dem sei das Organisieren recht aufwändig gewesen. Nicht alle Kinder hätten gleichzeitig im Zelt üben können. Die Lehrer boten Spiele, Sackhüpfen, Stelzenlaufen und Kunstprojekte zum Thema Tiere im Zirkus. Das Zirkusteam zeigte ein feines Gespür für die Kinder. Selbst Ängstliche seien mutig geworden. Der Förderverein an der Schule unterstützte die Aktion.