Viele Geschichten im Wohlklang der Musik

Dass Musik und Wort eine gelungene Symbiose bilden können, konnten die Besucher des Rathauskonzertes in beeindruckender Weise erleben. In den Liedern von Mahler, Schumann, Schubert, Brahms und Mozart, interpretiert von der Sopranistin Miriam Galonska, ging es einerseits um Verlieren, Verrat und Verzagen, andererseits aber auch um Verlieben und Verzaubern. Marcus Bernard Hartmann stellte mit seinen poetischen Texten eine harmonische Verbindung zwischen Musik und Wort her. Im ersten Teil stand mit Franz von Schülers „Erlkönig“, Schuberts „Wanderer“ oder Gustav Mahlers „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ eine negative Grundstimmung im Mittelpunkt. Kontrastierend dazu wurde in Teil 2 mit Brahms „Ewige Liebe“ oder „Der Zauberer“ von Mozart das positive Element hervorgehoben, in dem von Hoffnung und Zuversicht die Rede war. Mit strahlend schönem Sopran, klarer Artikulation und berührender Sensibilität verstand es die Sopranistin Miriam Galonska einerseits die innere Mystik und andererseits die heiteren, beschwingten Inhalte der Lieder voll zur Geltung zu bringen. Barbara Bartmann begleitete die Sängerin mit musikalischem Feingespür am Klavier. Mit besonderer Leidenschaft, großer sprachlicher Kompetenz und phonetisch geglückt schlug Marcus Bernard Hartmann mit seinen eigenen tiefgründigen, poetisch gefärbten Texten den Bogen zu den entsprechenden Liedern. Den Besuchern, die erklärten, dass man eine solch anspruchsvolle musikalische Performance nicht alle Tage zu hören bekommt, kann man voll zustimmen.

Manfred Miller