Die Mobilität der Grund- und Mittelschule Dinkelscherben in die Dolomiten mit insgesamt 14 Schülerinnen und Schülern im März konnte stattfinden, weil Lehrkraft Stefan Hackenberg den Kontakt über Freunde geknüpft und so diese winzig kleine Schule in Livinallongo gefunden hatte.
Um ein Haar wäre alles kurzfristig abgesagt worden, nachdem die Gastfamilien weggebrochen waren und stattdessen ein Pfarrheim als Ersatz angeboten wurde mit Zwischengeschoss als Bleibe für die Lehrkräfte. Doch Herr Hackenberg und Projektkoordinatorin Frau Eisenbarth entschieden mutig, die Fahrt trotzdem durchzuführen. Alle arrangierten sich, und die Unterkunft wuchs allen nach und nach sogar ein klein wenig ans Herz.
Auf dem Programm standen nicht nur sportliche Aktivitäten wie Rodeln auf der Plose oder ein zweitägiger Skikurs, was sich als sehr aufregend und spannend gestaltete, waren es doch für die meisten Kinder die ersten Versuche auf Skiern.
Die besondere geschichtliche Bedeutung dieser Bergregion durch die schweren Kämpfe am Col di Lana während des ersten Weltkriegs war ein wichtiges Thema dieser Begegnung, denn es zeigte allen schonungslos die Härte und Sinnlosigkeit von Krieg.
Auch die Umgebung rund um die Sella Ronda wurde erkundet. Neben dem Besuch einer Käserei, die traditionell den regionalen Fodom-Käse herstellt, den es nur dort zu kaufen gibt, wurde das Ladinische Museum besucht, welches die geschichtlichen und kulturellen Hintergründe dieser Volksgruppe beleuchtet. Bis heute sprechen die Menschen dort Ladinisch und leben stolz diese Kultur.
Durchzogen war die gesamte Woche von vielen interessanten und herzlichen Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Jeden Abend wurden wir von Eltern der insgesamt drei Klassen der Schule bekocht, die dafür extra zu uns ins Pfarrheim kamen. Gemeinsam mit den Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern durften wir Gäste aus Dinkelscherben Ladinische Köstlichkeiten genießen. Dabei erfuhren wir viel über das alltägliche, nicht immer einfache Leben in dieser touristischen Gegend, was so manche bisherige Vorstellung in ein neues Licht rückte. Gesprochen wurde Englisch und zum Teil auch Deutsch, was manchen Eltern vor Ort leichter fiel.
Einmal mehr waren wir am Ende dieser Reise dankbar und froh darüber, dass uns unsere Erasmus+-Projekte immer wieder die Möglichkeit eröffnen, solch authentische Einblicke in das „wirkliche Leben“ außerhalb von Schwaben, Bayern und Deutschland zu erhalten.
Leider war dies die letzte Erasmus-Reise für unseren Kollegen Stefan Hackenberg, der diese Projekte stets engagiert mitgestaltet und unterstützt hat. Er war stets mit vollem Einsatz und Herzblut dabei!