Mozart pur beim Rathauskonzert

Der Dillinger Orchesterverein begeistert bei seinem Gastspiel in Dinkelscherben mit bekannten Kompositionen Mozarts. Hannah Nassl brilliert mit der Klarinette.

Wer zu spät kam beim Rathauskonzert in Dinkelscherben, hatte Probleme, noch einen passablen Platz zu finden, denn das Haus war voll besetzt. Das lag zum einen daran, dass viele die Musiker/innen des Dillinger Orchestervereins unter der Leitung von Ludwig Hornung erleben zum anderen Mozarts Musik hören wollten. Und ihre Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Den schwungvollen Auftakt bildete Mozarts „Serenata notturna“, wobei sich zunächst vier Solisten, unter ihnen auch Dirigent Ludwig Hornung, vor dem Orchester gruppierten. Anschließend übernahm Hornung das Dirigat.

Beim Konzert in A-Dur für Klarinette und Orchester, das Mozart kurz vor seinem Tod für seinen Freund, den Klarinettisten Anton Stadler schrieb, bestach die Klarinettisten Hannah Nassl mit ihrer technischen Kompetenz. Kontrolliert und leicht meisterte sie die schwierigen Sechzehntelläufe. Ihr klanglich rundes Spiel ist bestimmt durch pure Leidenschaft, tiefe poetische Phrasierung und eine sensible Auslotung der Töne. Klanglich homogen rund und schön agierte das Orchester. Mit großem Elan und ganzem Körpereinsatz führte Ludwig Hornung das Orchester, dessen musikalische Leistung vor allem auch vor dem Hintergrund, dass es sich um ein Laienorchester handelt, bemerkenswert ist. Nach der Pause stand die „Prager Symphonie“, die als Meilenstein der Musikgeschichte gilt, auf dem Programm Den Musikern gelingt es hier, die verspielte mozartsche Komposition mit Anmut und Eleganz zu interpretieren, so dass sich ein farbenreicher Klang entwickelt, dem sich die Zuhörer nicht entziehen können. Mit einem lang anhaltenden, mit stehenden Ovationen begleiteten Schlussapplaus bedankte sich das Publikum für einen wunderbaren musikalischen Abend und erhielt dafür eine weitere Zugabe eines Satzes aus dem Klarinettenkonzert.

Miller Manfred