Volksmusik, abwechslungsreich, bunt und jung begeisterte die Zuhörer im Museum Klaushäusl. Die Preisträger des diesjährigen Volksmusikwettbewerbs „Grassauer Haberspitz“ präsentierten sich erstmals öffentlich und nahmen ihr Preisgeld entgegen.
29 Musikstücke zählte das Programm. Die junge Blechbläserformation Easy Brass eröffnete mit der Wilderer Version von „In die Berg bin i gern“. Von da an ging es durch die Altersklassen des Wettbewerbs aufsteigend. Da beginnen die Jüngsten als Solisten, wie Leni und Bruder Johannes Maier mit der Ziach, Johanna Lindlacher mit der Harfe. Sie überzeugten und spielten sich in das Herz der Zuhörer. Besonderen Beifall ernteten zwei beste Freundinnen. Die Achtjährigen begeisterten als Lieselotten Musi, begleitet von einer Harfe, auf hohem Niveau und im schönen Gleichklang ihre Blockflöten.
Besonders die Klarinetten-Musi, ein Klarinettenquartett mit Lehrerin Marlene Noichl. Heuer ging es um nichts als den guten Eindruck. Nach dem Wettbewerb traten die jungen Musikanten deutlich selbstbewusster auf. Das Konzert lief in allen Altersklassen auf entsprechend hohem Niveau. Das Publikum war konzentriert und begeistert bei der Sache. Mit Polka, Marsch, Walzer, Boarischem ging es quer durch die Volksmusik. Da waren traditionelle Stücke, dann wieder aktuelle wie von Herbert Pixner.
In den höheren Altersklassen überwogen die Ensembles. Wie auch im Wettbewerb begeisterten die Wörndl Dirndln im Duo mit Ziach und Harfe. Einige Formationen stehen bereits für Bühnenerfahrung wie die Lamstoana Harfendirndln.
Daniela Ludwig überbrachte die Grüße der Gemeinde Grassau. Die hatte angesichts der im Wettbewerb gezeigten Leistungen und der Vielzahl der Preisträger das Preisgeld von ursprünglich 2000 Euro auf 2450 Euro aufgestockt. „Für mich als Mutter ist es wichtig, dass es so etwas wie die Musikschule und ihre Konzerte gibt.“ Wenn Kinder und Jugendlichen hier selbstbewusst aufspielen, belege das die Persönlichkeitsentwicklung. Zu danken sei das dem Engagement der jungen Musikanten, der Lehrer und der Eltern, wandte sie sich ausdrücklich auch an die unter den Zuhörern. Sie schloss: „Ich freue mich, Sie alle in zwei Jahren wieder zu begrüßen“, spielt sie auf den dann dritten „Grassauer Haberspitz“ an.
Die Marktgemeinde Grassau und ihre Musikschule veranstalteten den Volksmusikwettbewerb „Grassauer Haberspitz“ gemeinsam. Teilnehmer sind Musikschülerinnen und Musikschüler Solo oder in Ensembles. Unter den Ensemblemitgliedern sind auch externe Musikanten zugelassen.
Gewertet wir in Altersklassen, bei Ensembles nach dem Altersdurchschnitt. Die Jury aus Musikschullehrern bewertet mit den Prädikaten „Ausgezeichneter Erfolg“, „Sehr guter Erfolg“ und „Guter Erfolg“.
Als sich die sieben Solisten und 18 Ensembles im Wettbewerbstag im Kleinen Heftersaal der Jury mit mindestens zwei, zumeist drei Stücken präsentierten, zeigte sich Musikschulleiter Otto Dufter sichtlich begeistert. „Für uns, die Jury, war es ein wunderbarer Tag mit schöner Musik von der Früh bis in den Nachmittag“, zeigte er sich sehr angetan. „Uns ist bewusst, der heutige Vortrag ist nur eine Momentaufnahme.“ Gerade denen, deren Ergebnis hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb, könne er nur raten sich immer wieder solchen Herausforderungen zu stellen. Im nächsten Wettbewerb kann das schon ganz anders aussehen.
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