Titel Logo
Gemeinde Roggenburg - Mitteilungsblatt
Ausgabe 6/2024
Nachrichten anderer Stellen und Behörden
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Nachrichten anderer Stellen und Behörden

v.l.n.r.: Andreas Engl (regionalwerke GmbH & Co. KG), Bürgermeister Martin Werner (Gemeinde Osterberg), Tanja Anders (Becker Büttner Held), Bürgermeister Oliver Schönfeld (Gemeinde Bellenberg), Anne Cathrine Nielsen (Becker Büttner Held), Andreas Probst (ILE Iller-Roth-Biber), 2. Bürgermeister Willi Weiske (Markt Buch), Simon Ziegler (Klimaschutzmanager Stadt Illertissen), 2. Bürgermeister Gerhard Jehle (Gemeinde Nersingen), Markus Hertel (Fernwärme Weißenhorn GmbH), Fabian Sniatecki (Geschäftsleitender Beamter Gemeinde Nersingen), Wolf-Michael Meyer (Fachbereichsleiter Planen und Bauen Stadt Weißenhorn), Bürgermeister Michael Obst (Markt Kellmünz), Bürgermeister Mathias Stölzle (Gemeinde Roggenburg)

Ein Stadtwerk für die Region

Zehn Gemeinden im Landkreis Neu-Ulm möchten die Energiewende in der Region gemeinsam gestalten und dafür ein gemeinsames Kommunalunternehmen gründen – das Regionalwerk. Vor diesem Hintergrund haben die Städte Illertissen und Weißenhorn, die Märkte Buch und Kellmünz sowie die Gemeinden Bellenberg, Nersingen, Oberroth, Osterberg, Roggenburg und Unterroth die Kanzlei Becker Büttner Held aus München sowie die regionalwerke GmbH & Co. KG aus Landshut mit einer Geschäftsplanung beauftragt. In den kommenden Wochen und Monaten erarbeiten die Gemeinden gemeinsam mit den Experten mögliche Projekte zur Erzeugung erneuerbarer Energien, wodurch damit verbundene Einnahmen für das Regionalwerk und insofern die Allgemeinheit gesichert werden können. Eine sogenannte Projekt-Pipeline, bestehend aus möglichen Solar- und Windparks, Stromspeichern und Ladesäulen, soll die wirtschaftliche Grundlage für die Regionalwerks-Gründung bilden und in den Businessplan integriert werden.

Grundlage für die Projekt-Pipeline sind Flächen, die bis zur Gründung gefunden werden müssen. Neben kommunalen Flächen können die Bürger der zehn Gemeinden auch private Flächen melden, die für eine Verpachtung in Frage kommen. Interessierte Flächenbesitzer dürfen sich ab sofort an die zuständigen Kommunalverwaltungen wenden, die den Kontakt zu den Experten herstellen. Bei aussichtsreichen Flächen folgt die eigentliche Projektentwicklung und somit die Flächensicherung mit einem Pachtvertrag, die Netzverträglichkeitsprüfung und das Genehmigungsverfahren. Das Ziel ist eine ausreichende Anzahl von Projekten zu entwickeln, die eine erfolgreiche Regionalwerks-Gründung ermöglicht.

ILE-Manager Andreas Probst koordiniert in den kommenden Monaten den Austausch zwischen den Gemeinden und den Projektpartnern, regionalwerke und BBH. „Der Ausbau der Energiewende muss den Bürgern vor Ort zu Gute kommen. Mit einem gemeinsamen Kommunalunternehmen, das allen Gemeinden gehört, werden die Bürgerinteressen bestmöglich vertreten. So kann die Energiewende gelingen und gleichzeitig unsere Region nachhaltig gestärkt werden“, ist sich Probst sicher.

Das Regionalwerk-Konzept, das von den Projektpartnern regionalwerke und BBH im Auftrag der Bayerischen Verwaltung für ländliche Entwicklung erarbeitet wurde, ermöglicht den Gemeinden neue Möglichkeiten, die Energiewende zu gestalten und davon zu profitieren. Laut Andreas Engl, regionalwerke, kann die Energiewende die Zukunft des ländlichen Raums sichern, wenn beispielsweise die Einnahmen aus der Solarstromerzeugung nicht abfließen, sondern vor Ort die Sanierung des Schulhauses finanzieren und den Erhalt der ländlichen Strukturen sicherstellen. „Dafür braucht es einerseits eine offene Bürgerschaft, aber allen voran engagierte und selbstbewusste Gemeinden wie hier im Landkreis Neu-Ulm, die sich trauen ein Unternehmen zu gründen“. Mit welchen Einnahmen die Gemeinden in Zukunft rechnen können, das soll ein Businessplan aufzeigen, der nun erarbeitet wird. Außerdem sollen weitere Handlungsfelder untersucht werden, in denen das Regionalwerk zukünftig tätig werden kann. Ob und wie das geplante Regionalwerk gegründet wird, das entscheiden die Gemeinden auf Basis des Businessplans. Sobald dieser fertig gestellt ist, soll er auch den weiteren Gemeinden aus dem Landkreis Neu-Ulm vorgestellt werden, die sich im Falle einer Gründung anschließen dürfen.