Titel Logo
Gemeinde Roggenburg - Mitteilungsblatt
Ausgabe 6/2025
Nachrichten anderer Stellen und Behörden
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Nachrichten anderer Stellen und Behörden

Anruf von der Polizeidirektion Ulm am Wochenende:

Ein Igel wurde auf einem Friedhof gefunden, Nase blutet. Der Finder bittet um Hilfe.

Als der Igel bei uns in Weißenhorn ankam sah man gleich die schweren Verletzungen. Dort wo eigentlich die Nase sein sollte, war keine Nase mehr. Sie wurde wohl von einer scharfen Klinge abgetrennt. Außerdem waren noch mehrere Schnittverletzungen rund um den Körper zu sehen. Der Unfall muss sich schon am Tag zuvor ereignet haben, der Igel, weiblich, hatte sich also schon mehrere Stunden herumgequält. Die noch junge, ansonsten gesunde und sogar gut genährte Igelin starb kurze Zeit nach ihrer Ankunft in unserer Obhut.

Eigentlich hätte die Igelin jetzt einen schönen Igelsommer vor sich gehabt.

Für uns war klar, es handelt sich hier um eine typische Verletzung eines Mähroboters, denn wo sonst begegnet einem Igel ein scharfes Messer mit einer solchen Wucht? Zuerst wird die Nase ‚erwischt‘ und da ein Igel kein Fluchttier ist, rollt er sich zusammen und der Mähroboter fährt noch um sein ‚Hindernis‘ herum und verletzt es von mehreren Seiten.

Nachweisen können wir das natürlich nicht. Die Igelin kann nicht reden, es gibt keine Zeugen und die Verletzung war schon ein paar Stunden alt. Es bleibt also eine Vermutung, die für uns keine ist... denn solche Verletzungen kann man sehr gut zuordnen.

Zudem können wir davon ausgehen, dass der Mähroboter- Igel- Kontakt nachts stattgefunden hat, denn ein gesunder Igel ist nicht am Tag unterwegs.

Das ist mit Sicherheit für viele von Ihnen kaum auszuhalten, denn man möchte sich gar nicht vorstellen, was dieser Igel für Schmerzen aushalten musste. Auch wir können uns nie an so etwas gewöhnen, aber manchmal muss man auch die grausamen Seiten in der Igelversorgung aufzeigen - ich hoffe sie können das verstehen. Vielleicht kann man so den ein oder anderen Menschen dazu bewegen, mehr auf die Igel zu achten und den Mähroboter nur tagsüber laufen zu lassen.

Leider haben wir in den letzten Wochen einige dieser armen Kreaturen bekommen und auch sonst so viele schwer kranke Igel, dass wir momentan zu unserem Bedauern, nur noch sehr wenige Tiere aufnehmen können. Es gibt einfach zu viele kranke und verletzte Igel!

Außerdem benötigen wir immer wieder naturnahe Gärten ohne Mähroboter, in denen wir Igel auswildern dürfen, die nicht mehr in ihr Revier zurück können und in denen die Igel dauerhaft zugefüttert werden. Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich doch bitte unter auswildern@igelhilfeverein.de

Weitere Infos finden Sie unter www.igelhilfvererein.de

Ihr Igelhilfeverein e.V.