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Gemeindenachrichten Schleching
Ausgabe 1/2023
Aus dem Gemeinderat
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Gemeinderatssitzung vom 19. Dezember 2022

Die Straßenbeleuchtung wird auf LED umgerüstet

Die Sanierung der Achbergstraße wird möglich

Schleching – In der November-Gemeinderatssitzung wurde über die Optimierung der Straßenbeleuchtung zur Energieeinsparung diskutiert. Auf der aktuellen Sitzung konnte Geschäftsführer Martin Plenk nun die verschiedenen Möglichkeiten faktenbasiert vorlegen. Die von den Räten vorgetragenen Ideen wie Beleuchtung in der Nacht dimmen, jede zweite Leuchte ausschalten oder zeitliche Abschaltung von eins bis fünf Uhr morgens sind alle nicht praktikabel, wie sich nach Erkundung bei den Bayernwerken herausstellte.

Die einzige praktikable Lösung zur Umsetzung der Ideen ist demnach die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Module. Dabei ist eine Energieeinsparung von 80 Prozent in Aussicht gestellt. Das würde für Schleching mit 213 Straßenlampen rund 12.600 Euro im Jahr Ersparnis bedeuten(bei Zugrundelegung von 0,35 Cent pro Kilowattstunde).

Der Kostenaufwand für die Umrüstung beträgt rund 82.000 Euro netto, das bedeutet eine Amortisierung in rund 6,4 Jahren.

Die Vorteile der LED-Leuchten sind zusammengefasst: LED-Leuchten sind programmierbar, das heißt eine automatische Absenkung der Leistung ab 22.00 Uhr für sieben Stunden auf 50 Prozent wäre möglich Bei 3.000 Kelvin (Farbtemperatur) ist die Lampe in warmweiß insektenfreundlich Die Leuchten haben eine Lebensdauer von 15 bis 17 Jahren, dadurch verringert sich die Unterhaltspauschale um fünf Euro pro Lampe im Jahr.

Das überzeugte die Gemeinderäte schnell, jetzt ging es „nur“ noch um die Finanzierung der Umstellung auf LED-Straßenlampen. Hier hatte der Geschäftsleiter zwei Möglichkeiten eruiert. Einmal die Finanzierung durch Mittel der Gemeinde, haushaltsrechtlich wären die Mittel vorhanden und könnten im Haushalt 2023 entsprechend einfließen. Mit der Kämmerei wurde hierzu bereits ein Gespräch geführt. Die Ersparnis würde somit ab dem Zeitpunkt der Umsetzung greifen.

Die Alternative wäre eine Finanzierung durch die Bayernwerke. Diese finanzieren die Umrüstung zu hundert Prozent und einer Verzinsung von zwei Prozent. Die Tilgung erfolgt über die Strompreisersparnis. Die Gemeinde zahlt bis zum Erreichen der Tilgung einen festgeschriebenen Strompreis für den normalen bisherigen Stromverbrauch. Die Differenz zwischen Stromersparnis (zirka 81 Prozent) und fiktivem Verbrauch behalten die Bayernwerke als jährliche Tilgungsleistung ein. Diese Tilgungsleistung und die zwei Prozent Zinsen entstehen für die Gemeinde für die vollumfängliche Umrüstung.

Bürgermeister Josef Loferer CSU wies noch darauf hin, dass die Gemeinde durch die Umrüstung letztendlich Geld spart und die Maßnahme eine gute Außenwirkung in Bezug auf den verringerten Energieverbrauch hat. Der Rat war sich ziemlich schnell einig, dass es eine gute Maßnahme ist und aus den Mitteln der Gemeinde im Haushalt 2023 bereitgestellt werden soll. Martina Hammerl-Tiefenböck UBS hatte Bedenken wegen der vorgeschlagenen 3.000 Kelvin, ebenso Stephan Mix CSU, hier soll von der Verwaltung nochmal geprüft werden, ob geringere Stärke möglich ist. Die Umrüstung soll zügig erfolgen.

Sanierung der Straße Hinterachberg – Unterwössen

Vor einem Jahr stand die Verbindungsstraße „Achberg-Unterwössen“ –wie bereits mehrfach davor- auch schon auf der Tagesordnung. Die Straße musste 2021 nach der Wintersaison gesperrt bleiben, aufgrund von festgestellten groben Mängeln

Zur Erklärung (Stand 2021):

Die 550 Meter lange wassergebundene Kiesstraße zwischen Unterwössen und Achberg hat eine lange Historie. Die Straße/Weg wurde erstmalig 1961 vom Landratsamt Traunstein ins Bestandsverzeichnis für öffentliche Feld- und Waldwege in gemeindefreien Gebieten aufgenommen. 1965 erfolgte dann die Übernahme ins Verzeichnis der Gemeinde Oberwössen. Die Gemeinde Schleching übernahm die Straße nach der Umgemeindung in ihr Bestandsverzeichnis. Die Baulast liegt seit 1983 allein bei der Gemeinde Schleching. Bei der damaligen Sanierung beziehungsweise dem Ausbau der Straße hat sich der Forst mit 25 Prozent beteiligt und eine weitere Beteiligung von 20 Prozent in Aussicht gestellt, wenn die Gemeinde die Straßenbaulast und Verkehrssicherheit übernimmt.

Vor einem Jahr wurde Klaus Smettan vom Ingenieurbüro Gebauer eingeladen, der die aktuelle Situation vor Ort begutachtet und ein Sanierungskonzept mit Sicherungssystemen erstellt hat. Die Kosten wurden damals mit rund 207.000 Euro brutto angegeben.

Smettan erläuterte, dass er sich ja bereits 2003 und 2004 mit der Situation beschäftigt hatte. Seit dieser Zeit seien immer wieder größere Ausbrüche passiert, bedingt durch die Erosion. Hat diese erstmal begonnen, wird die Lage immer schlimmer. Große stabile Blöcke, die sich lösen und Felsnasen, die instabil sind beschreiben die Situation. Die Vernetzung sei stark gefüllt und ist für diese Belastung nicht ausgelegt. Auch hinter den Netzen beginnt die Verwitterung, das ist problematisch, da dort eigentlich eine Stabilisierung stattfinden sollte.

Zur aktuellen Situation:

Aktuell im Dezember hat der Bayerische Staatsforst (BaySF) nun einen vertraglichen Entwurf über einen freiwilligen Beitrag zur Sanierung des öffentlichen Feld- und Waldweges vorgelegt, berichtet Geschäftsleiter Martin Plenk in der aktuellen Sitzung. Danach will der BaySF einen Beitrag von 45.000 Euro leisten. Die Gemeinde Schleching wird verpflichtet, innerhalb eines Jahres den öffentlichen Feld- und Waldweg als Gemeindeverbindungsstraße zu widmen, was mit einem eigenverantwortlichen Straßenunterhalt einhergeht. Das heißt, dass die Gemeinde für die Verkehrssicherheit, Haftung und Bauwerkssicherheit zuständig ist. Der BaySF sichert sich hingegen mit der einmaligen Zahlung das vollumfängliche Nutzungsrecht für immer. Ab Abschluss der Sanierungsmaßnahme verbleiben die Kosten 1:1 bei der Gemeinde Schleching.

Die Gemeinde Unterwössen beteiligt sich mit 60.000 Euro, der BaySF mit 45.000 Euro und im Haushalt Schleching sind für 2023 100.000 Euro vorgesehen.

Einstimmig beschlossen die Gemeinderatsmitglieder, dass die Verwaltung unverzüglich die Ausschreibung der Sanierungsmaßnahmen in Auftrag geben soll.

Verschiedene Fragen und Informationen

Claus Rathje fragte, wie es mit dem „Sozialen Netzwerk Schleching“ nach der Kündigung von der Leiterin Carmen Haas nun weitergehen soll. Martin Plenk wollte hierzu beim Landratsamt fragen und sich um kompetenten Ersatz kümmern. Ansprechpartner für Fragen der Bürger zum sozialen Netzwerk ist vorerst die Verwaltung. Das eingeführte monatliche Seniorenfrühstück wird vorerst nicht stattfinden können.

Andi Hell UBS, konnte vermelden, dass jetzt in die Wohnung in der Austraße 16 (Eigentümerin ist die Kirche) eine ukrainische Familie mit zwei Kindern einziehen konnte. Er freute sich darüber, dass sein „Nachhaken“ zum Erfolg geführt hat.

Elfie Bachmann und Andi Hell, beide UBS, berichteten vom täglichen Deutsch-Unterricht für Flüchtlinge aus der Ukraine im Pfarrsaal. Sie lobten die schon viele Monate gehende ehrenamtliche Arbeit und die vielen Bürger, die auch im Hintergrund helfen.

Der Geschäftsleiter informierte über die Vorgespräche zur Machbarkeitsstudie für die Aktion „Fernwärme Ettenhausen“, die Kosten dafür belaufen sich auf 14.900 Euro und er wollte ein Stimmungsbild im Gemeinderat erhalten über die Möglichkeit, das Kerngebiet von Schleching für einen Aufpreis von 5.000 Euro mit aufzunehmen. Es ergab, dass es die Gemeinderäte eine Erweiterung begrüßen würden.

Weiter informierte Martin Plenk, dass sich verschiedene Mobilfunk-Anbieter Interesse an einem Ausbau des Netzes in Schleching gemeldet haben.

Auch beim Breitbandausbau gab es Neuigkeiten. Nachdem die Telekom aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse für einen Ausbau mit Glasfaserkabel in Schleching gezeigt hat, haben sich die Bürgermeister im Achental entschieden, die Sache solidarisch für das ganze Achental anzugehen, sodass auch Schleching die Chance hat, in naher Zukunft mit Glasfaserkabel versorgt zu werden.

Zum Schluss der öffentlichen Sitzung ließen Bürgermeister Josef Loferer und Geschäftsleiter Martin Plenk das Jahr 2022 kurz Revue passieren, mit dem Tenor, dass es ein spannendes Jahr war, in dem viele Projekte verwirklicht oder angeschoben wurden und auch für 2023 viel auf dem Plan steht

Michael Eisenberger SPD lobte Johanna Detsch für ihre gute Organisation beim Christkindlmarkt, für die er von vielen Außenstehenden positive Resonanz gehört hatte. Das sahen alle Gemeinderatsmitglieder so und spendeten Applaus. wun