Wer derzeit mit offenen Augen durch Schleching geht und auch sonst im Dorfgeschehen informiert ist, kann beobachten, dass jetzt gerade sehr viele Projekte in Angriff genommen werden. So wird die hintere Achbergstraße nach Unterwössen saniert, der Hochbehälter in Raiten ebenfalls saniert und die Wasserversorgung hinauf zum Achberg aktiv vorangetrieben. Und auch die Sanierung und Erweiterung der Grundschule befindet sich in einem fortgeschrittenen Planungsstand.
Schon seit geraumer Zeit war es Wunsch, für das gemeindlichen Loipenspurgerät eine passende Unterstellhütte zu schaffen. Da die schneereichen Winter, dem Klimawandel geschuldet, immer seltener werden, war es bislang nur unter erheblichen Aufwand möglich, die Loipenpflege zu gewährleisten, da es in Schleching auch Bereiche gibt, welche nicht immer gespurt werden können. Durch Zufall ist es der Gemeinde gelungen, im Bereich Ettenhausen-West ein Grundstück käuflich zu erwerben, welches im Winter einen direkten Zugang zur Loipe hat. Der Ski-Club in enger Abstimmung mit der Gemeinde errichtet dort derzeit eine Unterstellhütte für die Pistenraupe. Während im Winter sich die Raupe dort befindet wo regelmäßig am längsten Schnee liegt, kann die Raupe in den übrigen Monaten dort adäquat untergebracht werden. Die am Bauhof freiwerdenden Räumlichkeiten werden für den Fuhrpark des Bauhofes weitergenutzt.
Auch dem Thema „Wildcamper“, welches in der kürzlich stattgefundenen Bürgerversammlung thematisiert wurde, hat sich der Gemeinderat angenommen. In Zeiten von Corona haben besonders viele Camper an den öffentlichen Parkplätzen Halt gemacht und dort übernachtet. Aber auch an anderer Stelle sind immer wieder Camper gestanden. Die Hinterlassenschaften, sei es in Form von Abfall oder auch von unsachgemäßer entsorgter Toilettentanks, haben oftmals zum Unmut und in der Bevölkerung geführt. Der Gemeinderat hat jüngst in öffentlicher Sitzung sich für die Planung und Errichtung eines Wohnmobilstellplatzes im Bereich des Parkplatzes am Sportplatz ausgesprochen. Die Verwaltung im Rathaus wird diesen Punkt aktiv vorantreiben. So soll der Stellplatz bis zu acht Wohnmobile aufnehmen können. Neben Strom und Trinkwasser wird auch eine Entsorgungseinrichtung für die fachgerechte Entsorgung der Abwasser- und Toilettentanks errichtet. Mit dieser Maßnahme beabsichtigt der Gemeinderat die Lenkung des Campingtourismus. Der Wohnmobilstellplatz steht nicht in Konkurrenz zum bestehenden Campingplatz am Zeller See, da hier lediglich tageweises übernachten möglich sein wird. Selbstverständlich ist die Nutzung dieser Einrichtung kostenpflichtig. Lediglich die Abwasserentsorgung soll kostenfrei möglich sein, da es ein wildes Verklappen der Fäkalien in der Natur zu vermeiden gilt. Sofern es keine rechtlichen Stolpersteine gibt, wird mit einer praktischen Umsetzung im Frühjahr 2024 gerechnet.
Ein Thema, welches mir auch privat als möglicherweise betroffener Almbauer sehr am Herzen liegt, ist die derzeitige Diskussion über die großen Beutegreifer Wolf und Bär. Die Presse überschlägt sich derzeit mit immer neueren Meldungen über Wolfs- und Bärensichtungen hier bei uns in der Gegend. Es wäre gelogen, wenn die Bauern und andere Viehhalter hier kein ungutes Gefühl hätten, geht es hier doch um die Lebensgrundlage. Auch auf das Freizeitverhalten ergeben sich möglicherweise angepasste Verhaltensweisen. Aber bei aller Berichterstattung muss man aktuell immer berücksichtigen, dass bislang KEIN Wolf oder Bär nachweislich hier im Schlechinger Tal gesichtet wurde bzw. durchgezogen ist. Sicherlich schadet es nicht, das Freizeitverhalten in der Natur ggf. zu überdenken und an der aktuellen Situation anzupassen. Für die Landwirtschaft ergeben sich u.U. weiterreichende Konsequenzen. Für Hysterie ist aber derzeit kein Platz bzw. diese ist derzeit nicht angebracht. Sowohl Wolf als auch Bär sind von Natur aus scheue Tiere und ziehen sich lt. Aussagen der Wildbiologen eher zurück als anzugreifen. Natürlich gibt es auch junge Tiere die von Natur aus eher neugierig sind.
Mein Anliegen ist, keine Panik zu verbreiten. Dies hilft niemanden. Mir liegt der Schutz der Bevölkerung und der Landwirtschaft sehr am Herzen. Sobald sich eine Situation ergibt, welche ein Handeln erforderlich macht, werden die Fachstellen unverzüglich hinzugezogen, die Situation bewertet und mit kühlem Kopf entschieden. Sollte eine Entnahme unter Würdigung des Sachverhaltes nach Entscheidung ALLER Fachstellen als notwendig erachtet werden, dann ist das so.
Wichtig ist mir persönlich, dass die Sicherheit und Interessen aller zum jedem Zeitpunkt gewährleistet ist.