Machbarkeitsstudie für einen Wasser-Notverbund
Der Vereinsbus aus Marquartstein wird als Schulbus gekauft
Schleching – Geschäftsleiter Martin Plenk berichtete dem Gemeinderat auf der letzten Sitzung die Gedanken der Verwaltung zum Thema Versorgungssicherheit mit Wasser für das gesamte Schlechinger Tal.
Die Gemeinde Schleching betreibt derzeit als Wasserversorger die Ortsteile Raiten und Wagrain. Die Wasserbeschaffungsverbände (WBV) Schleching, Ettenhausen, Mühlau und Mettenham sind aktuell gut aufgestellt und können ihre Aufgaben erfüllen.
Ein Notverbund besteht unter den einzelnen Verbänden, aber nicht für das ganze Ortsgebiet.
Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser in einer Gemeinde muss aber auch für alle Eventualitäten vorbereitet und gerüstet sein. Niemand weiß, wie sich der Klimawandel in Zukunft auswirkt, wie leistungsfähig und sicher sind die Quellschüttungen, was ist wenn einzelne Quellen ausfallen?
Martin Plenk erläuterte dazu weiter, dass der Tiefbrunnen Raiten und auch das Leitungsnetz so ausgelegt sind, dass ein größeres Gebiet mitversorgt werden kann. Aus diesem Grund wurden Überlegungen angestellt, eine Verbundleitung von Raiten entlang der Bundesstraße bis hinauf zum Übergabepunkt Wagrain zu schieben. Die Planung sollte für sämtliche WBVs einen Übergabepunkt haben. Ein weiterer Planungsschritt (2. Alternative) ist, dass von Raiten in Richtung Donau ebenfalls eine Verbundleitung als Notverbundleitung geschoben wird. Im Zuge der Sanierung der B307 wird von der Chiemgauklinik eine neue Wasserleitung in Richtung Donau verlegt. Dort soll dann ein Übergabepunkt erstellt werden, wo im Ernstfall ein Notverbund hergestellt werden kann. Diese zweite Alternative soll nur für einen Ernstfall genutzt werden, die erste Alternative dient der Überbrückung von Störfällen einzelner WBVs.
Ein zusätzlicher Garant für Versorgungssicherheit wäre der Notverbund mit Marquartstein, dahinter steht der bereits existierende Notverbund mit Grassau und Übersee.
Martin Plenk erläuterte weiter, dass für die weitergehenden Überlegungen eine Machbarkeitsstudie unerlässlich ist, damit auf fachlich fundierten Zahlen und Fakten Entscheidungen getroffen werden können.
Es schloss sich eine kontroverse Diskussion für dieses Thema an, dass sich auch in dem Abstimmungsergebnis für die Ausschreibung einer Machbarkeitsplanung niederschlug. Es stimmten sechs Gemeinderäte dafür und fünf dagegen.
Bürgermeister Josef Loferer CSU betonte am Anfang der Diskussion, dass für ihn das Wasser Lebensmittel Nummer eins ist, das zu schützen und zu erhalten ist. Timo Kleinschroth, UBS fand, dass Fachleute die genauen Zahlen und Fakten liefern müssen, bevor etwas entschieden wird, sah es als grundlegendes Diskussionsthema und fragte sich, was die Machbarkeitsplanung kostet und wo das Geld dafür herkommen soll, da es nicht im Haushaltsplan steht. Josef Loferer bestätigte, dass die Daten auch für die Beantragung einer Förderung, die bis Ende 2024 erfolgen muss, nötig sind. Claus Rathje UBS fand, dass die Gedanken in die falsche Richtung gehen und fragte, ob denn mit einer Notsituation zu rechnen sei? Gibt es ein Risiko? Sind die Nachbargemeinden dann in der Lage Wasser zu liefern? Josef Loferer stellte verschiedene Szenarien vor, die zu einer sofortigen Notlage führen könnten, zum Beispiel „ein Lastwagen kippt um und kontaminiert die gesamte Quelle“. Michael Eisenberger SPD fragte sich, ob das Mischen von Wasser aus verschiedenen Quellen überhaupt möglich ist, wer betreibt und wer bezahlt den Notverbund? Abschließend verwies der Bürgermeister auf die Grundsatzfrage „Kümmern wir uns um den Notverbund oder nicht? Wenn ja, brauchen wir die Machbarkeitsstudie!“ Das Abstimmungsergebnis war dann sehr knapp für die Studie.
Erwerb eines Schulbusses
Die Thematik „Schulbus“ ist in der vergangenen Sitzung bereits ausgiebig diskutiert worden. Nachdem die Verwaltung vergeblich versucht hat einen entsprechenden Vereinsbus von anderen Gemeinde zu bekommen, wird die skizzierte Vorgehensweise nun final so sein, dass der angebotene Bus von der Gemeinde Marquartstein für 12 000 Euro gekauft wird und bei Lieferung des eigenen Schulbusses wieder verkauft wird. Der Gemeinderat erklärte sich einverstanden mit der Vorgehensweise.
Landwirtschaftserweiterung genehmigt
In der Bauausschusssitzung wurde einem Antrag zur Landwirtschaftserweiterung stattgegeben. Es wurde einstimmig genehmigt, zusätzliche acht überdachte Außenliegenboxen, die Überdachung der bestehenden Außenliegenboxen, zehn zusätzliche Futterplätze mit Erweiterung des bestehenden Laufhofes auf einem landwirtschaftlichen Grundstück in Schleching. wun