Grassau. Junge Musikantinnen und Musikanten verwandelten das Museum Klaushäusl in Rottau in einen klingenden Ort der Volksmusik, als sie zu einem zünftigen Jugendhoagascht in den Ausstellungsraum des Museums einluden. Das Programm versprach eine vielfältige Reise durch die musikalischen Traditionen Bayerns und darüber hinaus; das Publikum sah sich nicht enttäuscht.
Mit Ausnahme des Musikanten Vitus Detsch waren es durchweg junge Ensembles aus der Musikschule, die eine beeindruckende Vielfalt an Instrumenten und musikalischen Stilen mitbrachten. Von der Zither über die diatonische Harmonika bis hin zur Harfe und Blasmusik boten sie ein breites Spektrum. Das reichte von traditionellen Stücken bis hin zu modernen Kompositionen, wie den Werken von Herbert Pixner oder Johanna Dumfart. Den jungen Musikanten gelang es, mit sauberem, harmonischem Spiel die Stimmungen der Stücke einzufangen und zu vermitteln.
Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt der „Dochstuimuse“. Die jüngsten Musiker des Abends hatten hier ihren ersten großen öffentlichen Auftritt, wie Moderator Otto Dufter ankündigte. Sie meisterten den mit Bravour. Ihr frisches und authentisches Spiel in den Stücken „In de Berg bin i gern“ und dem „Dürnberg Walzer“ von Klaus Karl begeisterten das Publikum.
Die „Hochgern Zithermusi“ verzauberte mit dem Stück „Auf a scheene Zeit“ von Dominik Meißnitzer, während die „Geht glei Weida Musi“ mit dem schwungvollen „Harfen Boarischen“ von Klaus Karl, das Publikum mitnahm. Das „Kampenduo“ präsentierte auf ihren Harfen den traditionellen „Kärtner Walzer“ und später „Dem Land Tirol die Treue“ von Florian Pedarnig. Auch hier gab es - wie immer wieder - kräftigen Beifall.
Vitus Detsch beeindruckte mit seiner diatonischen Harmonika bei „Fürn Christoph“ von Johanna Dumfart und „Beautiful Seeres“ von Herbert Pixner. Die Bläserformation „Easy Brass“ zeigte mit „Blasmusik in Moll“ von Hans-Jürgen Buchner und der „Grassauer Weis - Auf da Hefteralm“ von Kröll und Kamml die Vielfalt und die Tiefe der Grassauer Blasmusiktradition. Moderator Otto Dufter zitierte zu dieser Formation den Musikschulleiter Wolfgang Diem. „Easy Brass ist unser Aushängeschild.“
Das „Heiraffe Harfenduo“ spielte den „C-Dur Boarischer“ von Peter Reitmeier und den unkonventionellen „Che Guevara Landler“ von Hans Well, eine interessante Mischung aus traditioneller und moderner Volksmusik. Das Programm rundete die „Grassauer Klarinetten-Musi“ mit stimmungsvollen Stücken wie „Naringer Grüße“ von Hannes Bauer und „Da Mama ihrer“ von Anton Mooslechner jjun. ab.
Der Abend schloss mit einem gemeinsamen Spiel aller Musiker. Easy Brass begann das „Almlied mit Polka“ und alle Musikantinnen und Musikanten fielen zu einem kraftvollen und harmonischen Abschluss ein. Hatte der offizielle Teil das Publikum beschwingt und inspiriert, ging es im gleichen Tenor weiter im freien Aufspiel. Auch darin zeigte sich die Leidenschaft der jungen Musikanten.
Insgesamt war das Konzert im Museum Klaushäusl ein großer Erfolg und ein Beweis dafür, dass die Tradition der Volksmusik in den Händen dieser jungen Talente lebendig bleibt. Den Anstoß, dass sich so viele Ensembles zu einem vollgefüllten Programm zusammenfanden, liegt im Grassauer Haberspitz. Der Grassauer Volksmusikwettbewerb - von der Marktgemeinde mit initiiert - war Anlass für viele der jungen Musikanten, sich im Ensemble zusammenzufinden und im Wettbewerb zu präsentieren. Darauf baut die Musikschule auf. Der Abend ließ keinen Zweifel, dass der Musikschule die Nachwuchsförderung auch in der Volksmusik gelingt.
Eine schöne Auswahl an Instrumenten auch in der Klarinetten-Musi um Lehrerin Marlene Noichl. Als Ziachvertretung mit dabei: Moderator und Musikschulleiter Otto Dufter.