Schleching – Auf der letzten Gemeinderatssitzung stellte das Architekturbüro Intec mit ihrem Planer Toni Entfellner den derzeitigen Stand der Entwurfsplanung für den Umbau der Grundschule in Schleching vor.
Zum größten Teil war den Gemeinderäten die Planung von früheren Sitzungen schon in Einzelplänen bekannt, Toni Entfellner hatte nun die gesamten Informationen zusammengefasst:
Im Erdgeschoß wird aus der jetzigen Garderobe ein Büro für die Schulleitung, das jetzige Büro wird dann für die Lagerhaltung genutzt. Die Garderoben werden grundsätzlich aus den Gängen entfernt und werden innen liegen aus Brandschutzgründen. Das Lehrerzimmer wird komplett saniert. Die Treppe in den ersten Stock muss verändert werden, da die Stufen zu hoch sind und nicht normgerecht. Die zwei Klassenzimmer erhalten eine schallschützende Akustikdecke, damit keine Störung von dem darüber liegenden Bewegungsraum ankommt.
Der Neubau (1. Stock) über den Klassenzimmern wird in Holzbauweise errichtet und bietet Flächen für die Ganztagsbetreuung, den neuen „Raum für Bewegung, Tanz und Musik“ und WC-Bereiche sowie einen Differenzierungsraum. Neu ist auch der Balkonbereich, der voll genutzt werden kann, da er überdacht ist und einen großen Mehrwert für die Kinder bietet.
Auch Brandschutztechnisch ist die Schule dann gut ausgestattet, meinte Toni Entfellner. Im Außenbereich hat sich die Planung nah am Bestand orientiert.
Elfie Bachmann UBS, fragte, ob alle Decken im Neubau mit Akustikdecken ausgestattet sind, was der Planer bejahte. Claus Rathje UBS, fand, dass es auf der Entwurfsplanung eher nach einem schlichten Nutzbau aussieht und fragte sich, ob die Kinder das gut finden, worauf Toni Entfellner meinte, dass Kinder die Räume lieber selbst ausgestalten wollen, er fand es wichtig, die richtigen Materialien hierfür zu wählen, bei denen man die Regionalität spüren kann. Auch Details, wie zum Beispiel eine von Elfie Bachmann UBS vorgeschlagene Kletterwand –zum Bergsteigerdorf passend- sind noch im Werden.
Auf die Frage wann konkret der Umbau los geht, lautete die Antwort vom Planer:
Ziel ist es in den Sommer-Ferien 2024 den Hauptumbau durchzuführen, damit nach den Ferien der Schulbetrieb wieder laufen kann. Vorher werden in den Oster- und Pfingstferien die Räume so ausgeräumt, dass die Hauptarbeit in den Sommerferien sofort beginnen kann. Toni Entfellner räumte ein, dass es in den Bauphasen (Anfang September bis Weihnachtsferien) im Schulbetrieb Einschränkungen durch Baulärm geben wird.
Zu den Kosten konnte nur ein vorläufiger Überblick gegeben werden, der sich in der Gesamtsumme knapp unter drei Millionen Euro belief, wobei eventuelle Zuschüsse/Förderungen noch nicht berücksichtigt sind.
Vom Gemeinderat wurde bei der Finanzklausur im letzten Jahr auch der Wunsch zur Intensivierung der Jugendarbeit geäußert. Die Gemeinde hat die Jugendarbeit an die AWO vergeben, mit einer professionellen Begleitung eines Jugendtreffs. In Schleching ist der Leiter und Ansprechpartner hierfür David Hergeth. Vom Gemeinderat hatte sich Felix Laubhuber SPD, im Jahr 2020 als Jugendbeauftragter gemeldet und zur Verfügung gestellt.
Zu einer „Jugendideenwerkstatt“ werden die Jugendlichen in Schleching im Alter von 12 – 21 Jahren eingeladen, es sind 109 in dieser Altersgruppe. Die letzte Werkstatt fand im Jahr 2016 statt. Für dieses Jahr sind bereits zwei Termine fixiert, am Donnerstag, 19. Oktober um 18 Uhr im Lesesaal im Bürgerhaus und am 23. November. Begleitet wird die Veranstaltung von den Kreisjugendpflegern, dem Bürgermeister, Johanna Detsch aus der Gemeindeverwaltung sowie Felix Laubhuber und David Hergeth.
Bei dem ersten Termin sollen von den Kindern und Jugendlichen die Wünsche und Anregungen aufgenommen werden, es soll von den Betroffenen erfahren werden, was Schleching für sie interessant und lebenswert in ihrer Freizeit macht. Die Leitung und Moderation dieser Veranstaltung übernehmen die Kreisjugendpfleger.
Bei dem zweiten Termin am 23. November sollen umsetzbare Wünsche der Jugendlichen in Projekte umgewandelt werden, die sie hauptsächlich eigenständig umsetzen. Selbstverständlich werden die Kinder und Jugendlichen dabei fachkundig begleitet. Aber Ziel ist die Eigenständigkeit zu fördern und sich die Wünsche selbst zu erarbeiten, damit die Wertschätzung dafür auch da ist. Es wird gehofft, dass dadurch der Vandalismus eingedämmt wird; denn was junge Menschen selbst erarbeiten, werden sie nicht sinnlos zerstören.
Durch die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen werden ihnen im Gemeindeleben ihre Grundrechte zugesichert, die sie als Staatsbürger haben. Ein erster Schritt für junge Menschen zu erkennen, dass sie bei politischen Entscheidungen verantwortungsbewusst mitwirken können. Es soll auch ein Zeichen sein, an dem die Menschen erkennen, dass die Gemeinde die Belange der Kinder und Jugendlichen ernst nimmt und gern auch aktiv unterstützt.
Wenn nicht alle Wünsche umgesetzt werden können, gilt es Lösungen zu finden oder eine gute Begründung für nicht umsetzbare Maßnahmen.
Johanna Detsch sicherte zu, den Gemeinderat über die Ergebnisse zu informieren. Es ist auch angedacht, dass die Jugendlichen in eine Sitzung kommen und ihre Ziele dort mit vorstellen, wenn ein Beschluss des Gremiums zur Umsetzung nötig ist.
Zur Zeit organisiert sich der Jugendtreff eigenständig über eine What’s App Gruppe. Da es so für neue Interessierte schwierig ist, hinzu zu kommen wurde mit David Hergeth ein Gespräch geführt, er will jetzt mehr Öffentlichkeitsarbeit machen, um den Jugendtreff wieder ins Gespräch zu bringen und neue Jugendliche zur Teilnahme animieren. Auch soll an der Fassade des Bürgerhauses ein Schild angebracht werden, damit der Treffpunkt besser zu erkennen ist.
Die Abstimmung zu dem Sitzungspunkt war eindeutig, alle Ratsmitglieder sprachen sich für eine Intensivierung der Jugendarbeit in Schleching aus, die Ideenwerkstatt wurde begrüßt und den Wünschen der Jugendlichen positive Unterstützung zugesichert.
Bürgermeister Josef Loferer CSU, hoffte, dass viele Kinder und Jugendliche an der Werkstatt teilnehmen. Andi Hell UBS, richtete die Frage, ob die Jugendlichen Kontakt zu ihm suchen, an Felix Laubhuber SPD, was dieser als „eher wenig“ bezeichnete und darum auch die Aktion wichtig fand. Christan Zaiser UBS, fand, dass man aktiv auf die Jugendlichen zugehen sollte.
Geschäftsleiter Martin Plenk stellte das Problem bei den Blühflachen auf den Banketten der B 307 zur Diskussion. Der Sachverhalt ist, dass seit 2012 das Staatliche Straßenbauamt Traunstein auf Wunsch des Gemeinderats, die Mäharbeiten auf dem Grünstreifen zwischen Raiten und Schleching erst ab dem 1. Juli durchführen soll, wenn die Blühwiese weitgehend verblüht ist. Dazu kommt, dass dann nicht direkt am 1. Juli, sondern „ab“ dem 1. Juli gemäht wird, was möglicherweise nach der Einteilung auch viel später erfolgen kann.
Der Grund für diese Entscheidung war sicher damals, dass die Blühwiesen zu Schleching –einem Ort beim Ökomodell- sehr gut passen.
In der Gemeindeverwaltung sowie beim Bauhof sind nun vermehrt Beschwerden eingegangen, dass durch das hohe Gras die Sicht für die Autofahrer sehr beeinträchtigt wird. Gerade bei Grundstücksausfahrten sei dies schon gefährlich. Des Weiteren sind die Leitpfosten, die die Begrenzung zur Fahrbahn darstellen, schlecht bis teilweise nicht mehr sichtbar. Das ist auch besonders für Radfahrer und Motorradfahrer gefährlich.
Martin Plenk regte an, den Beschluss von 2012 zu überdenken, mit dem Tenor „Straßenverkehrsrecht versus Naturschutz“.
Andi Hell UBS meinte, es gibt Stellen, wo das angeführte Problem stimmt und Stellen, wo es weniger schlimm ist, er fragte, ob das berücksichtigt werden könnte, was aber von Martin Plenk verneint werden musste mit dem Argument, das Straßenbauamt mäht „ganz oder gar nicht“! Martina Hammerl-Tiefenböck UBS, regte an, Maßnahmen zu ergreifen, dass die jetzt vorhandenen hohen Gräser eingedämmt werden zugunsten der Akleien durch mulchen. Bürgermeister Josef Loferer CSU, schlug vor, dass die Gemeinderäte bis zur nächsten Sitzung nochmal bewusst die Bankette ansehen, um dann erneut das Thema zu besprechen.
Claus Rathje UBS, äußerte sich zur Situation beim Schlechinger Dorfladen. Er regte an, den beiden bisherigen Verantwortlichen Martha Rappl und Vroni Bachmann für zehn intensive Jahre Arbeit zu danken, was der gesamte Gemeinderat begrüßte. Bürgermeister Josef Loferer CSU, bedankte sich im Namen Aller für die Übernahme der Verantwortung bei den beiden „Neuen“ Martina Hammerl-Tiefenböck und Claus Rathje!
Einzelne Gemeinderäte hatten noch Fragen zu organisatorischen Problemen:
Claus Rathje erkundigte sich nach dem Stand der Straßenöffnung am Achberg, die Antwort war, ab nächsten Montag wird die Straße für Anwohner, Radlfahrer, Wanderer und den Forst frei gegeben.
Felix Laubhuber bemängelte Probleme beim Spielplatz, wozu Martin Plenk aufklärte, dass durch die Baumpflegearbeiten dort noch nachgearbeitet werden muss, er regte in diesem Zusammenhang an, über ein „optisches Upgrade“ für den Spielplatz nachzudenken.
Andi Hell UBS, wünschte sich eine Information zu dem Thema „Querungshilfe“ (Ampel/Zebrastreifen) beim Dorfladen und über den Sachstand bei der Renovierung der WCs beim Musikpavillon. Letztere müssen öffentlich ausgeschrieben werden, was den aktuellen Stand verzögert, war die Antwort.
Martina Hammerl-Tiefenböck regte das Thema „Solaranlagen an Hauswänden“ an, wozu sich der Gemeinderat grundsätzliche Gedanken machen muss. Die Schlechinger Solarsatzung geht nicht mit der Zeit und den aktuellen Problemen, war die Meinung vom Geschäftsleiter, er schlug vor, hier das Landratsamt und die Rechtsaufsicht mit einzubeziehen. wun