Schleching – Wer Ernst und Marianne Irlacher sieht, kann es kaum glauben, dass sie ihren 65. Hochzeitstag feiern. Ernst ist 86 Jahre und Marianne 85 Jahre, beide machen einen vitalen und fitten Eindruck und wenn sie von ihrem Alltag erzählen, spürt man, dass sie Freude am gemeinsamen Leben haben.
Kennengelernt haben sich die beiden in der Schlechinger Schule. Ernst ist mit seiner Mutter und den Geschwistern 1945 nach Mühlau gezogen. Mariannes Eltern haben den Gasthof Post in Schleching geführt. Dort saß Ernst später gern am Stammtisch und hat Marianne wieder gesehen, die im elterlichen Betrieb in der Küche gearbeitet hat.
Ernst wurde es dann, als sie öfter zusammen zum Tanzen nach Etttenhausen gegangen sind, geheiratet wurde 1960. In der Ehe kamen zwei Mädchen, Angelika und Brigitte zur Welt, inzwischen sind Ernst und Marianne stolz auf drei Enkel und sieben Urenkel.
Ernst hat in seinem Berufsleben als Forstwirt gearbeitet. Nach der Hochzeit hat er ein Haus für seine Familie gebaut, in das sie 1963 einziehen konnten. Fast 30 Jahre haben sie Teile des Hauses an Urlauber vermietet.
Auf die Frage nach den Hobbys antwortete Marianne gleich „für Ernst stand der Fußball immer an erster Stelle!“ In der Tat war er 1955 ein Gründungsmitglied des Vereins. Marianne hat ihre Leidenschaft im Basteln von anspruchsvollen Kunstwerken gefunden. Die nötigen Materialien fand sie gemeinsam mit Frau Heser von der Bastelstube in Unterwössen. Gern ist sie mit den Schlechinger Frauen zum Turnen gegangen. Auch das Wandern in der Bergwelt war eine Leidenschaft von den Eheleuten.
Die beiden erzählen begeistert von ihren vielen Busreisen, die sie in den letzten 30 Jahren unternommen und viel erlebt haben. Bei Erscheinen des Reisekatalogs wurde gleich mit Freunden zusammen überlegt, wo die vier geplanten Reisen im Jahr hingehen könnten. Ein großes Erlebnis war die Reise nach Norwegen für zehn Tage, aber auch andere europäische Ziele in Italien, der Schweiz und Österreich sind in guter Erinnerung. Bis vor fünfzehn Jahren haben sie jede Woche auch zwei Bergwanderung unternommen und sind gern auf einer der schönen Almen eingekehrt.
Jetzt werden die täglichen Freuden mit Spaziergängen in der näheren Umgebung von beiden genossen, zum Beispiel ist ein beliebtes Ziel der Wössner See, wo sie spazieren gehen und danach gern auf der Terrasse sitzen und es sich bei Speis und Trank gut gehen lassen.
Auf die Frage nach dem Geheimnis ihrer guten Gesundheit meinten die beiden, dass sie immer was zu tun haben, sich viel bewegen, das Leben genießen, gern im wunderschön blühenden Garten arbeiten und ab und zu einen Herzwein und Blütenpollen zu sich nehmen und Ernst braucht jeden Tag seine Leberkässemmel.
Am Morgen kam Bürgermeister Josef Loferer zum Gratulieren vorbei, die drei erinnerten sich an die früheren Zeiten und der Bürgermeister erzählt von den vielen ehrenamtlichen Arbeiten, die Ernst für die Gemeinde geleistet hat, wie zum Beispiel beim Aufbau des Bürgerhauses, beim Umbau des Kindergartens und Bau des Fußballheims, um nur wenige zu nennen. Gefachsimpelt wurde über die vielen Wanderungen, die in der Umgebung möglich sind und wo Ernst ebenfalls am Ausbau und Herrichten von Wegen und Steigen beteiligt war.
Auf die Frage was das Ehepaar jungen Menschen für die Ehe raten würde, meinten beide, dass sie sich immer wieder schnell vertragen haben, Ernst fand mit einem Augenzwinkern die Bemerkung „ich hab immer nachgegeben“ und „man darf nicht egoistisch sein in einer Ehe“. wun
links Bürgermeister Josef Loferer, Marianne und Ernst Irlacher