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Gemeindenachrichten Schleching
Ausgabe 14/2025
Aus dem Gemeinderat
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Gemeinderatssitzung vom 30.6.25

Musikschulkinder mit ihrer Lehrerin Marlene Noichl (rechts)

Defizit bei der Musikschule – Spenden wären hilfreich

Defizite auch bei den Kindergärten

Schleching – Auf der letzten Gemeinderatssitzung wurde über die Finanzierung der Musikschule, insbesondere der Filiale Schleching informiert und diskutiert.

Seit neun Jahren haben die Gemeinden Grassau, Bernau, Marquartstein, Reit im Winkl, Schleching, Staudach-Egerndach und Unterwössen eine Zweckvereinbarung zum Betrieb der Musikschule geschlossen.

In Schleching werden in Einzel- oder 2er Gruppen viele Instrumente unterrichtet, wie Blockflöte, Klarinette, Baritonhorn, Tenorhorn, Horn, Trompete, Querflöte, Gitarre, Akkordeon, Volksharfe, Hackbrett, Klavier, Schlagzeug, Diatonische Harmonika, Violine und Cello, sowie Angebote für Musikalische Früherziehung, Leistungsprüfungen, Instrumentenkarussell, Chor, Klassenmusizieren und Registerproben.

Die finanzielle Entwicklung war seit 2016 von der Einnahmen- und Ausgabenseite von Anfang an defizitär. Das Defizit in 2016 (Beginn erst im September) lag für die gesamte Musikschule bei 312.520 Euro. Der Schlechinger Anteil wurde in Höhe von 5.226 Euro verbucht. Im Jahr 2025 ist mit einem Defizit von 597.100 Euro für die gesamte Musikschule zu rechnen. Für Schleching bedeutet das einen Anteil von 54.925 Euro. Komplementär sind in dieser Zeit auch die Schülerzahlen von 51 auf 84 angestiegen, explizit in den Jahren 2023/2024 von 59 auf 84 Schüler im Schuljahr 2024/2025. Insgesamt werden 917 Schüler in der Musikschule betreut.

Die Kämmerin Stephanie Oberressl verwies auf die knappe Haushaltskasse und sah nur den Weg der Kürzung von freiwilligen Leistungen der Gemeinde. Es wurde ein Gespräch mit der Musikschule, dem Vorstand des Musikvereins und der Schlechinger Musikkapelle geführt und gemeinsam nach Lösungen gesucht, denn die Gemeinde möchte an der geschlossenen Vereinbarung festhalten, um den Schlechinger Musikschülern eine gute Chance zu geben, sich musikalisch weiterzuentwickeln. Das sahen die Gemeinderäte genauso und machten ihre Vorschläge zur Finanzierung. Zuvor sprach Otto Dufter, der musikalische Leiter der Musikschule. Er war dankbar, dass die Zweckvereinbarung erhalten bleiben soll. Er erläuterte, dass in Schleching 31 Stunden a 45 Minuten unterrichtet werden, das entspräche mindestens einer Vollzeitkraft, es sind aber 23 Lehrer*innen, die in Schleching unterrichten, durch die vielen verschiedenen Angebote. Er sah ebenso die negative Entwicklung der Defizite und will versuchen, die Personalkosten im Zaum zu behalten. Es stehen auch alle zwei Jahre die Gebührenerhöhung an und die nächste noch in diesem Jahr, davon erhofft er sich das Defizit verringern zu können. Außerdem war er der Meinung, dass je größer das Angebot ist, desto teurer wird es, sah aber auch das Potential der Kinder und Jugendlichen, das genutzt werden sollte. Im oben genannten gemeinsamen Gespräch hatte Otto Dufter angeboten, den Betrag auf einen jährlichen Sockel von 45 000 Euro zu senken für die nächsten zwei Jahre. Die Gemeinde hatte 40 000 Euro vorgeschlagen.

Um die Senkung zu finanzieren, sollen verschiedene Wege versucht werden, wie die Generierung von Spenden, Zuschüsse von der Sawallisch-Stiftung und Eigner-Stiftung, Punktekarten und Einzel- in Gruppenunterricht umzuwandeln.

Verschiedene Gemeinderatsmitglieder wollten, dass an anderen Stellen der freiwilligen Leistungen in der Gemeinde gespart wird, wie zum Beispiel beim Heimatbuch oder Wohnmobilstellplatz (Martina Hammerl-Tiefenböck, UBS). Christian Zaiser (UBS) sah ebenfalls die Möglichkeit der Kürzung von freiwilligen Leistungen und einer genauen Prüfung für was Geld ausgegeben wird zum Beispiel im Bereich Kinder/Jugend, soziale Gemeinschaft und Tourismus. Remigius Bauer (Parteilos) meinte, dass die 45 000 Euro machbar seien, aber sah, dass das Problem dann in zwei Jahren wieder ansteht, er wollte gemeinsam eine interne Prioritätenliste erstellen, welche freiwilligen Leistungen wirklich wichtig sind.

In der Abstimmung waren acht Gemeinderatsmitglieder für einen Sockel von 45 000 Euro jährlich für zwei Jahre und vier dagegen.

Defizite auch bei den Kindergärten

Die Kämmerin musste auch im nächsten Tagesordnungspunkt über weitere Defizite berichten. Es ging dabei um die Betreuung im Kindergarten und Waldkindergarten, die gemeinsam mit der AWO Kreisverband Traunstein e.V. getragen werden. Von dort wurden jetzt die Haushaltspläne 2025 vorgelegt. Dabei sind von der Gemeinde Schleching folgende Defizite voraussichtlich zu tragen. Für den Kindergarten rund 47 000 Euro und für den Waldkindergarten rund 27 000 Euro. Die AWO übernimmt von der Gesamtsumme (Kindergarten rund 59 000 und Waldkindergarten rund 33 000 Euro) 20 Prozent der Kosten. Diese Vereinbarung für den Kindergarten ist neu seit 2025, beim Waldkindergarten besteht sie schon seit 2022.

Über den Haushaltsplan für 2024 war in der Vergangenheit noch kein Beschluss gefasst worden. Es wurden folgende Defizite für 2024 geplant, für den Kindergarten rund 92 000 Euro und für den Waldkindergarten rund 46 000 Euro. Der Gemeinderat stimmte beiden Haushaltsplänen einstimmig zu. wun