Tourismus kann die Lebensqualität der Menschen steigern, gleichzeitig wächst die Sensibilität gegenüber sozialen Belastungen wie steigenden Miet- und Lebenshaltungskosten. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT), die 3.000 Menschen in Bayern befragt hat. Für das Achental, das seit Jahren auf sanften und naturnahen Tourismus setzt, bestätigen die Ergebnisse den eingeschlagenen Weg: Qualität vor Masse, Naturerlebnis statt Eventtourismus und ein offener Dialog mit der Bevölkerung.
Positive Effekte und klare Erwartungen
Laut Studie schätzen viele Befragte die positiven Auswirkungen des Tourismus, insbesondere die Sicherung von Arbeitsplätzen, zusätzliche Einnahmequellen für Einheimische und ein attraktiveres Freizeit- und Kulturangebot. Gleichzeitig nennen sie steigende Mieten und Lebenshaltungskosten als größte Belastungsfaktoren, besonders in touristisch geprägten Regionen wie Oberbayern.
„Die Ergebnisse unterstreichen, dass Tourismus nur dann erfolgreich ist, wenn er von der Bevölkerung mitgetragen wird“, sagt Elisabeth Keihl, Vorstand des Achental Tourismus. „Ohne den Tourismus hätten wir den Lebensstandard hier im Tal nicht, den wir aktuell haben, von der Nahversorgung über Arbeitsplätze bis hin zu Freizeitangeboten. Unsere Strategie setzt daher bewusst auf nachhaltige Angebote wie den kostenlosen Wanderbus, regionale Wertschöpfung und naturnahe Erlebnisse. Der Sonderpreis im Rahmen des ADAC Tourismuspreis 2025 für Nachhaltigkeit, den wir in diesem Jahr erhalten haben, zeigt, dass wir mit unserem Konzept auch überregional als Vorreiter wahrgenommen werden. Nur so können wir Tourismus als Chance für alle gestalten.“
Auch Andreas Scheck, Erster Bürgermeister von Marquartstein und Verwaltungsratsvorsitzender des Achental Tourismus, betont die Bedeutung des gemeinsamen Kurses: „Die Studie bestätigt, dass die Bevölkerung Tourismus grundsätzlich positiv sieht, solange er ausgewogen bleibt. Als kommunale Träger wollen wir sicherstellen, dass sich Gäste und Einheimische gleichermaßen wohlfühlen. Der Weg des Achentals, auf Qualität und Nachhaltigkeit zu setzen, ist dafür entscheidend. Unser Ziel ist, die Region lebens- und liebenswert zu halten, für alle, die hier wohnen und Urlaub machen.“ Andreas Scheck erklärt weiter: „Tourismus darf kein Selbstzweck sein, er muss den Menschen vor Ort zugutekommen. Deshalb ist es wichtig, die Bevölkerung in Entscheidungen einzubeziehen und unsere Natur als wichtigstes Kapital zu schützen. Wenn Gäste und Einheimische gemeinsam profitieren, gewinnt die ganze Region.“
Klares Votum für sanften Tourismus
73 Prozent der bayernweit Befragten sprechen sich laut BZT für eine touristische Weiterentwicklung in Richtung sanfter Tourismus aus, mit Fokus auf Naturerlebnisse wie
Wandern und Radfahren, qualitativ hochwertige Angebote und die Einbindung der lokalen Bevölkerung. Genau diese Schwerpunkte setzt das Achental bereits heute: von geführten Rad- und Wandertouren über nachhaltige Mobilitätsangebote bis hin zu Projekten wie den gemeinsamen Schwendaktionen mit den Almbauern.
Die Ergebnisse der BZT-Studie bestärken das Achental darin, seinen Weg eines nachhaltigen, naturnahen Tourismus konsequent weiterzugehen, damit Einheimische und Gäste gleichermaßen von einer lebens- und liebenswerten Region profitieren.