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Gemeindenachrichten Schleching
Ausgabe 17/2024
Kirchliche Nachrichten
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evangelischer Berggottesdienst auf dem Streichen

Die Gruppe „Sperrstund Musi“ begleitete die Messe

Pfarrer Martin Stählin (vorn) zelebriert den evangelischen Berggottesdienst

Schleching – Ein Pfarrer im Ruhestand – Martin Stählin - zelebriert als Urlauberpfarrer eine Messe im Freien auf dem Streichen und hält eine mitreißende Predigt, die die Anwesenden in den Bann zieht. Verteilt auf dem Rasen vor der St. Servatius Kirche und auf den Bänken an der Seite sitzen die zahlreichen Besucher und lauschen ganz begeistert den motivierenden Worten des Pfarrers. Der erzählt Beispiele aus seinem Leben als Pfarrer, zum Beispiel auf einem bekannten Kreuzfahrtschiff. Wie er dort mit Mitgefühl und Geduld einem Gast wieder Mut machte.

Als nächstes nahm Martin Stählin die Barmherzigkeit in den Blick und dazu als Metapher und geniales Symbol den dreischaligen Brunnen im Lavatorium des Klosters Maulbronn, um zu zeigen, wie die Seele und das Herz gefüllt werden können, um Barmherzigkeit vollziehen zu können, Barmherzigkeit, die von der Balance des „Geben und Nehmen“ lebt.

Den nächsten Blick richtete der Pfarrer auf die „Solidarität“ in ihren vielen verschiedenen Ausdrucksformen. Er sagte: „Gefragt ist Gerechtigkeit als politische Form der Nächstenliebe für alle. Ich glaube: Die Macht der Liebe wird auf Dauer stärker sein als Knüppel und Gewalt, Gewahrsam und Gewehre“.

Er bezog sich unter anderem auf die aktuelle Situation des Gefangenenaustausches, bei dem der Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa interviewt wurde und sein Aufruf nicht aufzugeben sowie die Information wie viele Menschen im Kampf für Freiheit und Demokratie weltweit im Gefängnis sitzen. Er wünschte sich, dass diese Inhaftierten von Gott große innere Kraft und das Wissen, das ihr Kampf nicht vergeblich war, erhalten. Das Fazit des Pfarrers lautete „Offensichtlich ist Barmherzigkeit nicht billig zu haben – und Nächstenliebe auch nicht“.

Musikalisch begleitet wurde die Messe von der „Sperrstund Musi“ mit Lothar Beischlag und Heini Aicher, beide mit dem Flügelhorn, Josef Münch mit der Tuba und Karl Kamml mit dem Akkordeon. Sie spielten hauptsächlich selbst komponierte Stücke, die ganz wunderbar zu dieser Messe unter dem weiß-blauen Himmel passten.

Martin Stählin motivierte zum Schluss in einem flammenden Appell die Besucher an diesem besonderen Platz, die schönen Seiten des Lebens und die Freude zu sehen, angefangen Jeder bei sich selbst und bei den Mitmenschen.