Schleching, 13. Oktober 2025 – Der Landrat des Landkreises Forchheim, Dr. Hermann Ulm sowie 26 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Landkreis haben am Montag den kommunalen Wohnmobilstellplatz in Schleching besichtigt. Ziel des Treffens war ein fachlicher Austausch über Planung, Umsetzung und Nutzen solcher kommunaler Infrastrukturprojekte. Noch dazu war es nicht einfach einen kommunal betriebenen Wohnmobilstellplatz zu finden.
Begrüßt wurden die Gäste von Schlechings Ersten Bürgermeister Josef Loferer, dem Geschäftsleiter Martin Plenk und Elisabeth Keihl, der Vorständin des Achental Tourismus.
Bürgermeister Loferer berichtet, dass im Bergsteigerdorf Schleching der naturnahe und nachhaltige Tourismus große Bedeutung hat. Schleching hat insbesondere zu Coronazeiten massive Probleme mit Wildcamping und den Hinterlassenschaften gehabt. Um dem entgegenzuwirken hat sich der Gemeinderat 2024 für das Projekt Wohnmobilstellplatz entschieden, was sich im Ergebnis als sehr wertvoll zeigt. Das Wildcampen wurde fast vollständig eingedämmt.
Wichtig war, dass keine neue Fläche versiegelt wird, sondern die vorhandene Infrastruktur aufgewertet wird, führt Plenk fort. So sind auf dem bereits vorhandenen Parkplatz am Sportplatz 8 Stellplätze für Wohnmobile geschaffen worden. Hierfür musste vorab der Bebauungsplan geändert werden. Es handelt sich hier nicht um einen Luxus-Stellplatz. Aber es ist Strom, Wasser und die Entsorgung vom Abwasser möglich. Auch der Müll kann hier entsorgt werden. In unmittelbarer Nähe befinden sich die neusanierten öffentlichen Toiletten.
Plenk informiert, dass der Bauhof die Arbeiten fast vollumfänglich eigenständig ausgeführt hat. Unterstützt wurden sie lediglich von einem Elektriker, der alle Arbeiten mit dem Strom übernommen hat. Trotz hoher Eigenleistung hat die Gemeinde das Projekt rund 80.000 € gekostet. Am teuersten waren die Automaten für Strom, Wasser und Abwasser. Die Stellplatzgebühr für eine Nacht ist auf 18 € festgelegt.
Eine Reservierung der Stellplätze ist nicht möglich. Die Rückmeldungen der Camper sowie deren Bewertungen sind fast ausschließlich positiv.
Das Projekt wurde anfänglich nicht gleich von jedem unterstütz. Insbesondere der vorhandene Campingplatz hatte hier Bedenken angemeldet. Allerdings ist ja ein Campingplatz und ein Wohnmobilstellplatz nicht das Gleiche. Der Wohnmobilstellplatz dient hauptsächlich zur Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit und die meisten bleiben hier nur 1- 2 Nächte. Ein Campingplatz hingegen ist für einen längeren Verbleib angedacht. Oftmals sind hier Camper für nur eine Nacht nicht erwünscht, weshalb der Wohnmobilstellplatz also ein anderes Klientel bedient.
Elisabeth Keihl berichtet noch, dass selbstverständlich auch die Kurabgabe berücksichtigt ist. Dies geht zum einen über das digitale Meldewesen als auch in der Außenstelle vom Achental Tourismus im Bürgerhaus Schleching. Aus touristischer Sicht ist der Wohnmobilstellplatz ein sehr gutes ergänzendes Angebot.
Im Fazit kann gesagt werden, dass das Projekt Wohnmobilstellplatz ein voller Erfolg ist. Nicht nur, weil das Wildcampen gut eingedämmt ist, sondern auch das Dorf sehr profitiert. Die umliegenden Gastronomen und Einzelhändler gewinnen an den Gästen.