Schleching - Die „Nahwärme Ettenhausen eG“ (vorher Bioenergie Schlechinger Tal) war Thema auf der letzten Bauausschusssitzung des Gemeinderats. Die Genossenschaft beabsichtigt die Errichtung eines Heizhauses mit regenerativen Energien zur Wärmeversorgung auf einem gemeindlichen Grundstück zwischen Ettenhausen und Schleching mit den Maßen 23 Meter mal 17 Meter.
Das gemeindliche Grundstück befindet sich an der Bundesstraße 307 zwischen Schleching und Ettenhausen. Die Zufahrt zum Grundstück soll über diese Bundesstraße erfolgen. Es ist vorgesehen, den Ortsteil Ettenhausen über regenerative Energie (Hackschnitzel kombiniert mit Solarenergie) mit Wärme zu versorgen.
Am Anfang der Planungen von der Bioenergie Schlechinger Tal sollte das Heizhaus in Ettenhausen am Geigelsteinparkplatz stehen. Ein Antrag auf Vorbescheid an dem „alten“ Standort wurde im Gemeinderat schon behandelt und positiv beschieden. Der neu zu behandelnde Antrag unterscheidet sich im Wesentlichen durch die andere Platzierung des Heizhauses. Der neue Standort soll in etwaigen weiteren Schritten die Möglichkeit haben, auch den Ortsteil Schleching mit Wärme zu versorgen. Martina Hammerl-Tiefenböck, UBS verstand diesen Ablauf nicht. Bürgermeister Josef Loferer, CSU erläuterte, dass es um einen Vorbescheid geht, der auslotet, ob das Projekt geht oder nicht. Martina Hammerl-Tiefenböck erinnerte daran, dass früher für so ein Projekt gemeindliche Gebäude hätten dabei sein müssen; denn wenn gemeindliche Flächen dafür hergegeben werden, sollte man davon ausgehen können, dass das Projekt irgendwann rentabel für die Gemeinde ist. Es würde ja gemeindliche Fläche zur Verfügung gestellt, die dann weg ist. Worauf Martin Plenk einwarf, dass die Genossenschaft wirtschaftliche Berechnungen vorgelegt hat, die die Tragfähigkeit zeigen. Er sah die Wärmeversorgung auch als gemeindliche Aufgabe, die noch freiwillig ist, aber für die Zukunft die Infrastruktur bietet, in ein großes Wärmenetz einzuspeisen. Die Bestückung mit Hackschnitzeln ist problemlos von der Bundesstraße möglich und belastet durch An- und Abfahrt keine Bewohner. Die verschiedenen Gewerke zur Erstellung können den Radlweg nutzen und später könnte das Heizwerk im unteren Bereich erweitert werden.
Andi Hell, UBS erinnerte, dass es bei diesem Projekt zuerst um den Ortsteil Ettenhausen geht und meinte, dass man sich die Tür offen lassen sollte für Entwicklungspotential in alle Richtungen.
Auf die Frage von Stephan Mix, CSU, ob das geplante Heizhaus denn für Ettenhausen ausreichend wäre, antwortete Michael Bachmann, CSU (Mitglied der Genossenschaft), dass das Heizhaus optional erweitert werden kann, die Leistung sei jetzt schon mit Reserven ausgelegt. Eventuell gäbe es auch weitere Möglichkeiten wie den Einsatz von Wärmepumpen und Solaranlagen auf dem Dach. Er sah, dass eventuell auch Teilgebiete von Schleching mit versorgt werden könnten oder andere Einspeisepunkte. Es sei ein Projekt für die Zukunft, die aber nicht mehr in allzu weiter Ferne liegt.
Dem Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung des Heizhauses an dem neuen Standort wurde einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt.
Melanie Glück aus der Hauptverwaltung trug einen Antrag auf Aufstockung und Erneuerung des Dachgeschosses, dem Einbau eines Personenaufzuges und die energetische Komplett-Sanierung eines Bestandsgebäudes, sowie der Neubau eines Doppelcarports in der Geigelsteinstraße in Ettenhausen vor. Bürgermeister Loferer wies darauf hin, dass es zu diesem Projekt schon eine Voranfrage gab und nun alle geforderten Punkte berücksichtigt wurden. Einstimmig wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt.
Abgelehnt werden musste ein Antrag zur Errichtung von drei Stellplätzen für Camper/Wohnmobile in Ettenhausen. Grund war, dass der Antragsteller keinen landwirtschaftlichen Betrieb hat. Die Fläche ist aktuell verpachtet, wie aus einer Stellungnahme des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hervorgeht. Da es sich aber um keinen land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb handelt, liegt keine Privilegierung vor. Die Gemeinderäte bedauerten die Entscheidung, da aus touristischer Sicht ein Angebot für Camper/Wohnmobile-Stellplätze zu begrüßen wäre. wun