Nachdem das Thema regelmäßig Einzug in diversen medialen Berichterstattungen findet, haben wir unlängst eine Anfrage an das staatliche Bauamt in dieser Sache gestellt. Intention der Gemeinde Schleching ist, dass zeitnah etwas geschehen muss. So wie der Ausbauzustand der B 307 vom Donau in Fahrtrichtung nach Raiten ist, kann dies nicht mehr als tragbar empfunden werden. Mir ist völlig klar, dass aktuell andere Anforderungen an eine Bundesstraße gestellt werden als vor 30 Jahren. Was aber auch klar sein muss ist, dass hier keine Autobahn gebaut wird. Die bestehende Bundesstraße wird um einen Radweg ergänzt und auch die Straßenführung wird an die aktuellen Bedürfnisse angepasst. Und ja, man wird mehr Fläche in Anspruch nehmen müssen. Dies geschieht jedoch nicht aus Gründen des Luxus, sondern weil es den aktuellen Anforderungen entspricht. Die Straße ist kaputt und aus der Zeit gefallen. Und auch der Umstand hier begleitend einen Radweg anzugliedern ist völlig legitim. Die Verkehrswende zu fordern und dann den Flächenverbrauch ins Feld zu führen, ist an der Realität vorbei. Leider bedienen verschiedene Protagonisten sich hier Halbwahrheiten. In der Diskussion eine mittlere Ausbaubreite von 18m ins Feld zu führen ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Ja, man wird an einer Stelle wohl an die 18m hinkommen. Dies ist aber an einer Stelle wo Radweg, Abbiegestreifen und die beiden Fahrbahnen zusammentreffen. An allen anderen Stellen wird man sich lt. den derzeitigen Planungen deutlich unter den 18m halten. Bei der Berechnung dieser Querschnitte sind sämtliche erforderlichen Maßnahmen enthalten. Vom Bankett neben dem Radweg, dem Radweg selbst und dem dazugehörigen Grünstreifen/Sickermulde als Trennung zum Straßenkörper und dem abschließenden Bankett auf der anderen Seite. Ich möchte die Maßnahme nicht schönreden. Eine Veränderung geht schlichtweg mit einer Flächenmehrung einher. Es ist hier jedoch bei weiten nicht die Rede von einem Flächenfraß in Ausmaßen von Fußballfeldern die Rede. Auch wird hier nicht sinnlos in die Zukunft investiert. Wir wollen die Verkehrswende und die Bürger auf das Rad bekommen, nur zwischen Raiten und Marquartstein mit dem Rad zu fahren grenzt an Selbstverachtung. Auch das Argument der Kritiker, eine neue Straße wird den Verkehrsfluss erhöhen empfinde ich als Schlechinger als Watsche im täglichen Leben. Haben wir im Schlechinger Talkessel nicht die gleichen Rechte auf eine sichere Verkehrsführung. Sind wir weniger wert als unser Nachbarn in Marquartstein welche für teuer Geld einen an der Höhe der Zeit angepassten Bauzustand der B 305 bekommen haben? Sollte der Durchgangsverkehr tatsächlich sich etwas steigern, so nehme ich das geflissentlich in Kauf, mit dem Wissen, nun einen Ausbauzustand vorzufinden der einer Bundesstraße würdig ist und der Tatsache, dass es nun auch einen Radweg gibt. Auch dem Argument, dass eine neue Straße zum Rasen einlädt halte ich entgegen, dass in ganz Deutschland außerorts ein Tempolimit von 100/h außerhalb geschlossener Ortschaft gilt, nicht nur in Schleching. Auf der Bundesstraße, so wie sie jetzt ist, passieren in letzter Zeit einige Unfälle, trotz schlechten Ausbauzustand. In der Planung einer jeden deutschen Straße fließen erhebliche Planungen der Verkehrssicherheit betreffend ein. Ich als Bürgermeister finde es schon etwas anmaßend, wenn andere uns erklären was wir brauchen und was wir tunlichst nicht brauchen.
Selbstverständlich stehe ich voll und ganz dafür, dass für die Sanierung der B 307 möglichst wenig neue Fläche in Anspruch genommen wird. Aber auch mir ist es völlig klar, dass diese Baumaßnahme nicht ohne zusätzlicher Fläche geben wird. Das Ziel muss es sein, dass eine umzusetzen ohne unnötige Fläche zu versigeln.
Was bei mir auf absolutes Unverständnis stößt, ist die Tatsache, dass in einer Nachbargemeinde eine Umfrage zum Thema „wie stehen Sie zum Ausbau der B 307“ mit zum Teil aus dem Zusammenhang gezogenen Fakten und dann auch noch Werbung mit dem Ergebnis bei der betroffenen Gemeinde gemacht wird. Dass diese Umfrage zu keinem Zeitpunkt den Vorgaben einer repräsentativen Umfrage gerecht wird, dürfte jedem halbwegs informierten Bürger klar sein. Wenn dann ein ortsfremder Bürger mit plakativem Fakten konfrontiert wird, schein das Ergebnis, man wolle doch auf den unnötigen Flächenfraß verzichten zu wollen, schon etwas sehr befremdlich anzumuten. Ich als Schlechinger Bürger kann dann schon leichtherzig eine Frage für Übersee beantworten, bin ich doch nicht wirklich davon betroffen.
Das staatliche Bauamt hat meine Anfrage zwischenzeitlich auch beantwortet. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass man sehr zeitnah mit den weitergehenden Planungen beginnen wolle, jedoch zum Thema Umweltschutz noch die ein oder andere Ehrenrunde zu drehen sei. Ein Ausbau in 2026 scheint mehr als nur illusorisch zu sein. Wann dann wirklich gebaut wird, konnten mir auch das staatliche Bauamt nicht belastbar in Aussicht stellen.
Bis dahin heißt es Geduld bewahren, sich über den Straßenzustand still zu ärgern und hoffen, dass der Fahrer des entgegenkommenden LKW sich der Ausmaße seines Fahrzeuges bewusst ist und schön brav sein Fahrzeug auf der ihm gehörenden Spur hält. Die Radfahren fahren bitte wie bisher auch über Unterwössen, über Lanzing oder halt dann doch mit dem Auto (oder lassen sich halt fahren).