Staudach-Egerndach. Da trafen zwei im Saal des Gasthofes Mühlwinkel aufeinander, die sich mochten: das Zitherjugendorchester des Landesverbandes Bayern Süd im Deutschen Zitherbund und seine Zuhörer, vor allem Eltern, Verwandte und Freunde der 16 Zitherspieler auf der Bühne.
Unter dem Konzerttitel „Saitenweise Zither – Zitherjugend im Achental“ überraschte die Auswahl der 16 Stücke in ihrer Vielfalt. Die reichte von traditionellen Volksweisen über klassische Werke bis hin zu modernen Kompositionen. Die Komponisten des Programms wie Fabian Eicke, Harald Oberlechner, daneben historische Größen wie Johann Sebastian Bach und deren Werke stehen für die technische Vielseitigkeit der jungen Musikantinnen und Musikanten im Alter von 11 bis 18 Jahren. Zugleich betonen sie die emotionale Tiefe der Zither. Dass das Programm ein Werk von Turolough O'Caolan, Stücke wie „Little Blues for Beginners“ und traditionelle Weisen wie „Scarborough Fair“ vereinte, demonstriert das breite Spektrum und die Anpassungsfähigkeit des Instruments. Dass die jungen Leute so etwas ablieferten, das war offensichtlicher Beleg für ungeheures Engagement und spürbare Leidenschaft für ihre Musik. Unter ihnen musizierten junge Solisten. Das waren voran der Staudacher Max Bodenstein, aber auch Anna Müksch und Regina Tannbichler. Unter den Solostücken fanden sich anspruchsvolle Beiträge für den diesjährigen bundesweiten Wettbewerb „Jugend musiziert“.
Ihr Engagement und ihr Können brachten die Musikanten letzten Sommer in den drei regionalen Kleingruppen des Zitherjugendorchesters zusammen. Die regionale Gruppe Riegsee leitete Sophia Schmid, die Dirigentin des Nachmittags. Zwei weitere, darunter die in Grassau, unterrichtete die hiesige Musiklehrerin Sabine Huber. Sabine Schmid ist Musiklehrerin an der Musikschule Penzberg. Sie ist die musikalische Leiterin des Jugendzitherorchesters und koordiniert das Projekt.
In der Gruppe zu musizieren, spornte an. Sie freuten sich daran, sich zu vergleichen, voneinander zu lernen, sich am Ergebnis zu freuen und Freundschaften zu schließen. Als es dann in die erste gemeinsame Probe ging, überraschten die Jugendlichen überaus positiv. Und seitdem entwickelten sie sich noch einmal fort, bewies das Konzert im Gasthof Mühlwinkl. Das steckte offensichtlich auch das Publikum an. Kräftiger Beifall, bis hin zu stehenden Ovationen belohnte die Auftritte zur sichtlichen Freude der Mitwirkenden. Am Ende stand nicht nur eine Zugabe, sondern der wechselseitige Applaus der Musikanten und ihres Publikums.
Dass sich auch die Eltern den verdienten, das stellte Sabine Huber und Sophia Schmid noch einmal heraus, als sie beschrieben, wie viel Engagement der Unterricht und die weiten Fahrten zu den Proben auch ihnen abverlangten.
fg