Eine Sondersitzung des Gemeinderats
Schleching – Die Wasserversorgung im Ortsteil Raiten war das Thema der Sondersitzung des Gemeinderats. Es ging im speziellen um den baulichen Zustand des Hochbehälters in Raiten. Von den zwei Hochbehältern musste einer wegen Verkeimung stillgelegt werden.
Nach einem Bieterwettbewerb hat das Ingenieurbüro Dippold & Gerold die Planungen übernommen. Geschäftsführer Johannes Höglauer stellte das Unternehmen kurz vor, als kompetenten Betreuer für die Infrastruktur von Kommunen seit 1969 mit einem vielfältigen Portfolio.
Auf der Sitzung stellte Dipl.-Ing. Matthias Gerold fünf Varianten zur Wiederherstellung des zweiten Hochbehälters vor.
Zunächst erfolgte ein Hinweis, dass sich die Regeln und Vorschriften zur Wasserversorgung inzwischen geändert und verschärft haben und nun Berücksichtigung finden müssen.
Der IST-Zustand besteht aus zwei erdüberdeckten Kammern (seit zirka 1989) mit je 150 Kubikmetern Fassungsvermögen, wovon die rechte Kammer nicht in Betrieb ist wegen erhöhter Koloniezahlen. (das ist ein Indikator für eine allgemeine mikrobiologische Belastung).
In beiden Wasserkammern bestehen eine mineralische Dünnbeschichtung, aber keine Luftfilteranlage und kein Siphon im Übereich, was aber im neuen Regelwerk gefordert wird.
Ausführlich zeigte Matthias Gerold den Gemeinderäten anhand von aussagekräftigen Fotos das Schadensbild und fasste den Istzustand mit den optisch festgestellten Mängeln und den Mängeln nach der Bauzustandsanalyse zusammen.
Dazu gehörte die Beschichtung der Wasserkammer, die nicht mehr funktionstüchtig ist, die Deckenbeschichtung ist teilweise hohl (hier kann sich Wasser ansammeln und die Decke zum Einstürzen bringen), eine Luftfilteranlage und die luftraumtechnische Trennung der Wasserkammern sind nicht vorhanden und das Treppengeländer ist zu niedrig.
Die Redundanz fehlt
Den wichtigsten Punkt für schnellen Handlungsbedarf sah Matthias Gerold in der Tatsache, dass die Redundanz der Wasserkammern zur Zeit nicht vorhanden ist. Das heißt, dass bei Reinigungs-Ausfallzeiten die Betriebssicherheit gefährdet und Brandschutz nicht vollständig gewährleistet ist.
Im Folgenden wurden fünf verschiedene Varianten mit den Vor- und Nachteilen ausführlich und mit Foto-Beispielen vorgestellt. Drei Varianten bezogen sich auf Ertüchtigung beim Bestand, wie neue mineralische Beschichtung oder zweitens Auskleidung mittels PEHD (Kunststoff)-Platten oder als dritte Variante die Auskleidung mit V4A- (Edelstahl)-Platten. Die vierte und fünfte Variante sah den Rückbau und Neubau einmal mit Beton (wie bisher) oder mit Stahl vor.
Die Investitionsspanne lag zwischen 515.000 (Variante 1) bis 1.220.000 Euro (Variante 5) Die Betriebskosten (Wartung, Personal, Energie) betrugen bei allen Varianten gut 31.000 Euro.
Entscheidung für Variante 1
Alle Ergebnisse wurden in einer Wertungsmatrix berücksichtigt. Danach entschieden sich der Bürgermeister Josef Loferer, CSU und die Gemeinderäte einstimmig für Variante „1“, die mineralische Beschichtung.
Die Investitionskosten für das erste Herzstück, das in 2023 beginnt für den Innenbereich, betragen zirka 359.000 Euro. Der Außenbereich, der wahrscheinlich erst in 2024 in Angriff genommen werden kann, verlangt eine Investitionssumme von zirka 156.000 Euro, also insgesamt eine Investition von geplanten 515.000 Euro.
Ziel ist es die Inbetriebnahme beider Wasserkammern in diesem Jahr.
Weitere Punkte
Ein einstimmiger Satzungsbeschluss erging für den Bebauungsplan „Forsthaus“ für die Flächen-Nummern 410/1, 410/2 und 410/Teilfläche.
Der Geschäftsleiter Martin Plenk berichtete von der Neuausrichtung der Serverlandschaft im Rathaus. Die vorhandene Verkabelung stamme aus den Anfängen der EDV. Hier wird jetzt eine moderne und sichere Infrastruktur angestrebt, die einen Austausch der Verkabelungen im Rathaus erforderlich macht. Der Gemeinderat stimmte den Kosten von rund 13.000 Euro brutto zu.
Ein weiterer Punkt war die ehemalige Photovoltaik-Anlage auf dem Dorfladen, die entfernt werden musste, da der Dachstuhl zu marode ist und die Anlage nicht mehr trägt. Die Anlage soll jetzt auf dem Garagengebäude neben dem Dorfladen einen Platz finden.